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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt
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Decker.«
    ***
    Ich lenkte meinen Jaguar in den Garagenhof. Gewöhnlich ließ ich morgens, wenn ich den Wagen hinausfuhr, das Rolltor der Garage offen. Jemand hatte es wieder geschlossen. Ich ärgere mich jeden Abend, wenn ich aussteigen muss, um es zu öffnen.
    Ich nahm den Gang raus, ließ den Motor leise weitertuckern und stieß die Wagentür auf.
    Ein unangenehmer Sturm peitschte mir ins Gesicht und machte mich munter. Die Fenster der Wohnungen waren schwach beleuchtet. Die Nachbarn saßen vor den Fernsehgeräten und hatten außer der Mattscheibe höchstens ein winziges Stehlämpchen angeschaltet.
    Ich ging zum Rolltor, bückte mich, fasste den Griff und wuchtete das Tor hoch. Im gleichen Augenblick kniff ich geblendet die Augen zusammen. Ein Handscheinwerfer war direkt auf mich gerichtet. Gleichzeitig spürte ich den Lauf einer Maschinenpistole über meinem Nabel.
    »Keine falsche Bewegung, Cotton«, knurrte ein Mann so liebenswürdig wie eine gereizte Dogge, »sonst mache ich dich um einige Pfund Blei schwerer. Wir sind mit drei Mann hier, und deine Chancen sind gleich null. Nimm die Arme in die Höhe und komm herein!«
    Die beiden anderen Gangster räusperten sich.
    Mir blieb keine andere Wahl, als die Arme hochzustrecken.
    »Ich habe ja immer gesagt, dass du ein vernünftiger Bursche bist«, knurrte Gangster Nummer eins, der mir die Maschinenpistole ziemlich unsanft in den Bauch stieß. »Komm etwas näher.«
    Ich versuchte die Äugen zu öffnen. Aber ich sah nur die helle Lichtquelle, sonst nichts. Jemand stieß mir eine Pistole von hinten in den Rücken und schob mich energisch in die Garage hinein. Auch der Gangster mit der Maschinenpistole zog es vor, die Stellung zu wechseln. Er drückte mir den Lauf der Tommy Gun ins Genick. Ein Gefühl war so unangenehm wie das andere.
    »Wenn du auch nur einen Laut von dir gibst, bist du ein toter Mann«, sagte Gangster Nummer eins.
    Ich wurde bis an die rückwärtige Garagenwand gedrängt. Plötzlich erlosch der Scheinwerfer. Am Knoblauchgeruch erkannte ich, dass sich Gangster Nummer drei an meine Seite geschoben hatte. Der Bursche angelte meine 38er Smith & Wesson aus meinem Halfter.
    Ich knirschte mit den Zähnen. Aber es nützte nichts. Die Gangster verstärkten nur den Druck ihrer Waffen.
    Der Knoblauchesser streckte ein zweites Mal seine Hand aus und angelte meinen Dienstausweis aus der Jackentasche.
    »Habt ihr bald genug?«, knurrte ich. »Geld hat ein G-man selten. Wenn ihr das sucht, habt ihr Pech gehabt.«
    »Das holen wir uns woanders«, erwiderte Nummer eins mit fetter Stimme. Ich überlegte, wo ich sie schon gehört hatte. Aber es wollte mir im Augenblick nicht einfallen.
    »Der Wagenschlüssel steckt noch«, redete der Gangster weiter, »damit hätten wir alles, was wir brauchen. Hat schnell geklappt, wenn man davon absieht, dass du uns heute einige Stunden hast warten lassen.«
    »Tut mir leid, dass ich schon so früh gekommen bin«, knurrte ich, »macht keinen Ärger. Es dauert keine halbe Stunde, dann haben euch die Streifenwagen am Wickel.«
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte die fette Stimme, »denn es müsste doch erst jemand die Cops auf den Gedanken bringen, dass nicht Cotton hinter dem Steuer sitzt.«
    »Das werde ich tun, darauf könnt ihr euch verlassen«, erwiderte ich.
    »Dazu wirst du keine Gelegenheit erhalten, G-man«, entgegnete der andere. Seine Stimme klang plötzlich wie Metall.
    »Wenn ihr mich umbringt, ist euch der elektrische Stuhl sicher«, sagte ich grimmig.
    »Los, Boys, bindet ihm die Hände auf den Rücken, dann können wir uns weiter unterhalten«, knurrte Gangster Nummer eins.
    Vier Fäuste griffen nach meinen Armen, rissen sie herunter und verschränkten sie auf meinem Rücken.
    »Wer wird so unklug sein, einen G-man umzubringen.« Er sprach so ruhig weiter, als hielte er eine Vorlesung in einem College.
    »Es genügt vollkommen, dich einige Stunden auszuschalten. Dieser Vorsprung reicht uns aus, um unseren Plan in die Tat umzusetzen, G-man. Wenn du jetzt Hellseher wärst, würdest du dir die Haare raufen, obgleich deine Hände gebunden sind.«
    Ich war bestrebt, die Unterhaltung noch eine Weile fortzusetzen, und hoffte, dass irgendeiner der übrigen Garagenbesitzer ebenfalls eintrudeln würde. Aber sie schienen alle vor der Mattscheibe zu hocken.
    »Ihr könnt euch darauf verlassen, dass ich euch auf die Spur komme«, sagte ich wütend. Mit einem Schlag war alle Müdigkeit verflogen.
    »Nur mit der Ruhe, G-man, erst mal
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