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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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herausholen!«
    Die Lampen mußten wir dabei wegstecken. Keiner von uns wollte mit dieser roten Flüssigkeit unbedingt in Berührung kommen, und so gestaltete es sich ziemlich schwierig, den Toten aus seiner Lage zu befreien. Schließlich schafften wir es doch und ließen ihn fallen. Er lag unter dem Baum, als wir herabkletterten.
    »Sollen wir ihn mit nach Killy nehmen?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich müßten wir das.«
    »Ist natürlich eine Schlepperei.«
    Da konnte ich nicht widersprechen. Zudem war der Körper mit dieser roten Flüssigkeit bedeckt.
    »Eine magische rote Säure«, murmelte Suko. »Wie ist es möglich, daß jemand so etwas verspritzt?«
    »Keine Ahnung. Mir kam sie vor, als wäre sie ein Teppich, der aus zwei Hälften besteht. Wahrscheinlich lag es an der Geschwindigkeit, daß dieses Zeug so in die Höhe geschleudert wurde.«
    »Das ist der vierte Tote!« stellte Suko fest. »Wie viele werden es noch sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was ist der Grund?« Suko ließ einfach nicht locker.
    »Frag mich mal was Leichteres, aber ich will es herausbekommen. Vielleicht wissen die Leute von Killy mehr, obwohl sie sich ziemlich verschlossen gezeigt haben.«
    Suko zog seine Jacke aus. Darunter trug er einen dicken Pullover, der ihn vor der Kälte schützte. So gut wie eben möglich, wickelten wir den Toter, in die Jacke ein und trugen ihn weg. Begleitet wurden wir von dem verdammten Schwefelgeruch, der einfach nicht aus meiner Nase weichen wollte, und auch Suko roch ihn.
    »Ich habe das Gefühl, als würde uns der Teufel unsichtbar begleiten«, erklärte er.
    »Kann schon sein.«
    Es war nicht einfach, mit der Leiche durch den Wald zu stiefeln. Zum Glück brauchten wir den Toten nicht bis zum Dorf zu tragen. Hinter dem Hang, wo ich gewartet hatte, stand auch unser Geländewagen, den wir uns geliehen hatten.
    Es war ein »Japaner«, auf dessen rotem Lack die Feuchtigkeit in dicken Tropfen lag.
    Wir öffnete die Heckklappe und legten den Toten hinein. In der Nähe floß ein kleiner Bach vorbei.
    An seinem Wasser reinigten wir uns die Hände. Der Ort Killy lag direkt am Meer und auch tiefer, als wir uns befanden. Der Wagen stand praktisch auf der höchsten Erhebung der Insel. Bei Tageslicht konnte man von dieser Stelle aus bis zum Meer hinschauen. Ich fuhr und mußte den Wagen wenden.
    »Ein Bentley wäre dir lieber, nicht?« fragte Suko.
    »Das kannst du annehmen.«
    »Willst du dir wieder einen kaufen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Gehaltserhöhung ist nicht drin.«
    »Und wenn auch, leisten könnte ich mir keinen neuen mehr.«
    »Hast du denn mit Sir James schon darüber gesprochen?«
    Ich ging vom Gas, weil eine ziemlich scharfe Kurve auftauchte. »Nein, wo hätte ich ihn erwischen sollen? Im Krankenhaus. Der Alte ist doch froh, daß er das Leben hat.«
    »Das glaube ich auch.«
    Suko und ich hatten dabei auf meinen letzten Fall angespielt, wo ich es wieder einmal mit Lupina zu tun gehabt hatte. Sie hatte den alten Plan von der Werwolf-Elite noch nicht aufgegeben und tat alles, um ihn zu verwirklichen.
    Einem Werwolf-Jäger namens Michail Chirianow, und mir war es schließlich gelungen, ihren Plan zu vereiteln, und dabei war auch Sir James mit hineingezogen worden und hatte sich einige Blessuren geholt.
    Für fünf Tage wollten sie ihn im Krankenhaus behalten. Ich war mir sicher, daß unser Chef früher verschwinden würde, aber darüber wollte ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Wir hatten eine neue Aufgabe bekommen, die uns voll und ganz in Anspruch nehmen würde.
    Suko war sehr unruhig. Er drehte sich häufiger um, schaute auch durch die Seitenscheiben und entfachte meine Neugierde.
    »Was hast du?«
    »Ich schaue mich nur nach Verfolgern um.«
    »Du denkst an den Wagen?«
    »Ja, mir würde es gar nicht gefallen, wenn ich ihn plötzlich im Rückspiegel sähe.«
    »Da hast du recht.«
    Wir fuhren nicht nur der Stadt Killy entgegen, sondern auch der Küste. Schon jetzt konnten wir die dunkle Fläche in der Ferne sehen.
    Sie hob sich von der ihr schwebenden Bank aus grauen Nachtwolken einigermaßen deutlich ab.
    Eine wogende, unruhige Fläche, gefüllt mit blauen Schatten und manchmal aufblitzenden, weißen Kronen, die über die Wellenkämme liefen.
    An den Stellen, wo das Meer gegen den Strand der Insel lief, schäumte die Brandung in einer weißen Fülle hoch. Gebrochen wurde sie allerdings nahe des ausgebauten Hafens durch hohe, in die See hineingebaute Kaimauern. Das alles
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