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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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hier?«
    »Nein, wir sollten doch den Wagen nehmen.« Der Bürgermeister stieg bereits ein.
    Das Feuerwehrhaus, ein Backsteinbau, lag in einer schmalen Seitenstraße. Davor befand sich ein freier Platz, auf dem wir den Wagen abstellen konnten.
    O'Hirie besaß auch den Schlüssel zu der großen Doppeltür. Er öffnete, zog eine Hälfte auf und verschwand. Suko und ich holten die Leiche von der Ladefläche. Wir trugen sie hinter dem Bürgermeister her, der den abgestellten Feuerwehrwagen passierte und auf eine schmale Tür zuging, die zu einem Nebenraum führte.
    Dort standen Schaufeln, Spaten und Hacken, aber auch einige Särge.
    Ich wunderte mich darüber und bekam die Erklärung. »Sie stehen immer hier und werden bei Bedarf abgeholt.« O'Hirie hatte sich gebückt und öffnete einen braunen Sarg. Den Deckel stemmte er zur Seite, und wir legten die Leiche in die Totenkiste.
    O'Hirie schüttelte den Kopf. »Daß es ihn erwischen würde, hätte ich nicht gedacht. Gerade ihn.«
    »Weshalb betonen Sie das?« fragte Suko.
    Der Mann zog fröstelnd die Schultern hoch. »Weil Arkey eigentlich immer Bescheid wußte. Er gehörte, wie man so schön sagt, zu den Wissenden in Killy.«
    »Kannte er auch die Geschichte, die Sie uns nur angedeutet haben?« fragte ich.
    »Klar.«
    »Leider hat er mit uns darüber nicht gesprochen.«
    »Das ist kein Wunder. Arkey ist ein Insulaner. Wir gehören zu den Menschen, die einem Fremden gegenüber zunächst einmal verschlossen sind. Daran hat auch die Errichtung der Rennstrecke nichts geändert.« Er hob wieder die Schultern. »Ob es diesen Dämon nun gegeben hat, weiß ich nicht. Jedenfalls soll er auf der Insel begraben worden sein.«
    »Und wo liegt sein Grab?«
    »Wollen Sie dort etwa hin?«
    »Ja.«
    O'Hirie bewegte sich unbehaglich. »Wann denn?«
    »So rasch wie möglich.«
    »Also in dieser Nacht.«
    »Vielleicht.«
    »Sie werden nichts sehen können. Es ist zu dunkel. Das Grab dieses alten Dämons und unser kleiner Friedhof liegen nicht weit voneinander entfernt. Für die Menschen hier ist es eine unheimliche Gegend. Aber der Boden eignet sich bestens, um dort die Toten zu begraben.«
    Zwei Uhr war vorbei. Ich gab dem Bürgermeister recht. Es war nicht gut, wenn wir den Friedhof oder das Grab des Dämons jetzt noch besuchten. Außerdem wollten wir noch länger auf der Insel bleiben. Also nickte ich. »Einverstanden. Nehmen wir uns das Grab und den Friedhof für den morgigen Tag vor.« Eine Frage hatte ich noch. »Sagen Sie mal, Mr. O'Hirie, jeder Dämon hat einen Namen, da wird auch der Ihrige keine Ausnahme machen. Wie heißt er denn?«
    Der Bürgermeister lächelte schmal. »Name ist vielleicht zuviel gesagt. Es ist auch kein direkter Dämon. Viele sagen, es wäre ein keltischer Gott oder Götze, der eine gewisse Macht über die Menschen besaß. Er konnte ihnen seine Kräfte geben oder einen Teil seiner Kräfte. Wir nannten ihn Wahina, den Götzen.«
    »Nie gehört«, sagte Suko.
    Ich pflichtete ihm bei.
    O'Hirie wandte sich ab und ging zur Tür. »Ich werde sie wieder verschließen. Okay?«
    »Ja.«
    »Wir sollten den Toten bestatten, aber auf dem Friedhof kriegen wir ihn kaum unter. Vielleicht übergeben wir ihm dem Meer. Das wird am besten sein.«
    »Wo liegen denn die drei anderen Leichen?« fragte ich.
    »Die Vertreter der Firmen haben sie mitgenommen. Ich hörte sie von einer Einäscherung sprechen.«
    An die Öffentlichkeit war davon nichts gedrungen. Man hatte auch die Inselbewohner verpflichtet, Stillschweigen über die unheimlichen Vorgänge zu bewahren.
    Draußen schloß O'Hirie die Tür wieder ab. Er strich wieder sein Haar zurück. »Sagen Sie ehrlich, sehen Sie eine Chance, diesen Horror zu beenden?«
    Ich wich bei der Antwort aus. »Es wird zumindest schwer sein, Mr. O'Hirie.«
    »Ich glaube auch nicht, daß ein Mensch dieses vom Teufel gesteuerte Geschoß stoppen kann. Noch heute verfluche ich die Firma, die diesen verdammten Wagen auf unserer Insel gelassen hat, und das Weib ebenfalls.« Er war wütend geworden. Eine natürliche Reaktion, wo der erste Schock vorbei war.
    »Miß Winger ist ein anderes Problem«, sagte Suko. »Sie haben vorhin gesagt, daß der Wagen vom Teufel gesteuert wurde.«
    »Nur so…«
    »Wissen Sie eigentlich, wie dieser Wahina aussieht?« hakte der Inspektor nach.
    »Nein, den habe ich nie gesehen.«
    »Bei jeder Legende gibt es eine Beschreibung des großen Gegners. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es hier anders sein sollte.«
    »So,
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