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0420 - Sie holten sich den grauen Joe

0420 - Sie holten sich den grauen Joe

Titel: 0420 - Sie holten sich den grauen Joe
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ins Dorf gefahren war und den Posthalter aus seinem gesunden Vormitternachtsschlaf geklingelt hatte. Danach hatte er ein ausführliches Ferngespräch nach New York geführt und Mr. High über den letzten Stand der Dinge unterrichtet. Mit Elkharts Dienstwagen rauschte Phil durch die Nacht zurück.
    »Ist einer .von den Brüdern in der Nähe?«, fragte Elkhart unternehmungslustig.
    Phil schüttelte den Kopf. »Gesehen habe ich keinen, das Nest scheint endgültig verlassen zu sein. Als Abschiedsgruß haben uns die Verbrecher noch eine Zeitbombe hinterlassen. Jerry muss hier irgendwo, stecken, vielleicht hat er etwas gesehen.«
    Die Männer machten sich an eine gründliche Untersuchung und Spurensicherung. Mit Grafitpulver wurden alle verdächtigen Flächen auf Fingerabdrücke untersucht. Die Ausbeute war reichhaltig, konnte aber an Ort und Stelle nicht ausgewertet werden. Daher zogen sie alle erkennbaren Prints auf Folien und verpackten sie sorgfältig.
    Elkhart und Phil suchten inzwischen das ganze Gelände ab. Phil zog immer größere Kreise und entfernte sich dabei erheblich von der Farm. Es dauerte nicht lange, und er hatte den Hügel erreicht, von wo er den Geruch des nahen Wassers ebenfalls deutlich wahrnahm. Er lief zurück und verständigte den Captain.
    »Die Bucht ist fast vollständig vom Land eingeschlossen«, erklärte Elkhart. »Ein ruhiges und sehr fischreiches Gewässer. Es gibt mindestens vierzig Fischereifahrzeuge der verschiedensten Größen hier. Meinen Sie, die Verbrecher haben sich ein Boot gechartert?«
    »Es würde mich nicht wundern«, sagte Phil grimmig. »Die Kerle sind mit allen Wassern gewaschen. Wenn es darauf ankommt, setzen die sogar U-Boote ein.«
    »Damit können sie die Enge bei Galveston nicht passieren«, wehrte Elkhart ab. »Das Wasser dort ist nur etwa 30 Fuß tief.«
    Mit einer starken Taschenlampe leuchtete Phil bis zum Ufer. Er sah die kleinen Brecher mit ihren weißen Schaumkronen auf die Steine auflaufen und leuchtete ein Stück nach rechts und links.
    »Sehen Sie das?«, fragte er aufgeregt und konzentrierte den Lichtstrahl auf einen dicken Felsblock, um den deutlich sichtbar ein dickes Seil geschlungen war. Das andere Ende lief waagerecht aufs Wasser hinaus und hielt sich dicht über der Oberfläche. Leider reichte der Lampenschein nicht weit genug, um zu sehen, wohin das Seil führte.
    Fast gleichzeitig liefen sie los. Phil spurtete durch die niedrigen Büsche auf das Seil zu. Er versuchte, daran zu ziehen, doch es rührte sich nicht. Dafür spürte Phil ein kurzes Zittern.
    Er hatte die Lampe gelöscht und lauschte angestrengt aufs Wasser. Dabei hielt er das Seil locker zwischen beiden Händen. So konnte Phil am besten die Ursache der Bewegungen erkunden.
    Schnaufend hielt Elkhart neben ihm. Phil warf ihm ein paar kurze Worte zu, dann begannen seine Gedanken zu rotieren.
    Er hatte einen durchaus richtigen Gedanken.
    ***
    Ein Riegel wurde zurückgestoßen, und ein wuchtiger Schatten erschien in dem schmalen Durchlass. Während die Tür noch knarrte, zielte ich kurz und schlug mit dem stumpfen Ende zu. Wegen der geringen Höhe des Raumes hatte ich jedoch Pech. Der Schlag traf nicht genau, und der andere taumelte mit einem erstaunten Grunzen einen Schritt zurück. Ich setzte sofort nach und ließ meine Fäuste wie ein paar Dampfhämmer im Akkord arbeiten. Leider saß nicht genügend Energie hinter den Schlägen. Und außerdem schien der Bulle vor mir aus Eisenbeton zu sein.
    Die erste Reaktion meines Gegners war, das Bein zu heben und mit voller Wucht zu treten. Ich erkannte das Manöver und wich rechtzeitig seitlich in den Flur aus.
    Er trat ins Leere, und ich verpasste ihm sofort einen Haken, der jeden normalen Mann aus den Schuhen gehoben hätte. Mein Gegner machte sich nichts draus. Er stierte mich mit blutunterlaufenen Augen an und schluckte auch diesen Schlag. Er hob beide Fäuste und begann, wahllos von oben zu dreschen.
    Ich musste ein Stück zurückweichen und die Hiebe abdecken. Bevor er zu massiv wurde, ging ich erneut zum Angriff über.
    Das Gesicht zeigte deutliche Mordlust. Der Kerl war in der Lage, einen Gegner mit den Händen zu ermorden. Ich tänzelte eine Weile vor ihm her, wich seinen Schlägen aus und wartete, bis ich hundertprozentig traf. Er lief direkt in den Schlag hinein, blieb dann einen Augenblick stehen und sank schließlich langsam zu Boden.
    Schwer atmend lehnte ich an der Wand. Ich warf einen Blick nach rechts und zuckte zusammen. Soeben
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