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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer
Autoren: Peter T. Lawrence
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hineingekommen“, antwortete ich leise. „Ich glaube, mit ihrem Tod ist er geboren.“
    „Allmächtiger!“ Harry sieht mich ungläubig an. „Dann heißt das, daß alle Leute, die durch diese Käfer sterben, ebenfalls zu Käfern werden? Zu bösen Käfern, die vernichten und töten wollen?“
    „So ungefähr. Ich glaube aber, daß du es falsch ausdrückst. Die Leute werden nicht zu Käfern, durch ihren Tod entwickeln sich diese Tiere. Es muß damit zusammenhängen, daß sie einen anspringen. Von diesem Augenblick an beginnt das Siechtum und somit das Wachsen des Käfers. Vielleicht kommt es darauf an, wohin dieser Käfer springt und wo dadurch das Siechtum beginnt. Am Fuß zum Beispiel könnte es länger dauern, bis man stirbt. Wir müssen das alles herausfinden, Harry. Und ich habe das verdammte Gefühl, daß uns nicht mehr allzu viel Zeit dafür bleibt.“
    „Du hast recht. Wir müssen das Grab dieses Teuchma Thsal finden, bevor sich die Käfer vermehren.“ Er stockt, starrt auf die Tote. „Was machen wir mit ihr?“
    Der Magen krampft sich mir zusammen, als ich ihm antworte, aber wir haben keine Sekunde Zeit zu verlieren. Jeder Ärger mit Behörden oder Polizisten konnte die Menschheit dem Verderben näher bringen.
    „Wir lassen Sie hier liegen“, sagte ich rauh. „Ich glaube, Cathy würde das verstehen …“
    Fünf Minuten später fahren wir weiter. Ich blicke nicht zurück, starre durch die Windschutzscheibe nach vorn. Vor dem Hotel steige ich aus. Lhan ist nicht da. Ein älterer Mann hat ihn abgelöst, reicht mir schweigend den Schlüssel. Ich gehe auf mein Zimmer, schließe auf. Süßlicher Geruch steigt mir in die Nase. Meine Kopfhaut zieht sich zusammen, wie es immer geschieht, wenn Gefahr droht. Vorsichtig schiebe ich die Tür auf, starre durch den Spalt hinein.
    „Kara Thandi!“ entweicht es meinen Lippen, als ich den Alten sehe, der da mitten im Zimmer steht. Ich kenne sein Bild aus der Zeitung. Das Gesicht ist mir vertraut. Die Falten der Haut, das weise Lächeln, der ruhige Blick.
    Es ist heller Tag, Kara Thandi muß tot sein! Und nun steht er hier, mitten in meinem Zimmer! Und der Geruch von Verwesung hängt im Raum.
    „Ich starb, damit sie mich nicht fressen“, erklingt eine leise, singende Stimme. „Meine Kraft habe ich mit in den Tod genommen. Er sollte sie nicht haben! Ich komme, um zu warnen. Beeilen Sie sich . Sie sind schon überall …“
    Er will noch etwas sagen, bewegt die Lippen, aber kein Wort ist zu hören. Er löst sich in Nichts auf. Das Zimmer ist leer. Kara Thandi hat seine letzte Kraft, die letzte Energie verbraucht, um zu den Toten zurückzukehren.
    Nur der süßliche Verwesungsgeruch ist noch im Zimmer …
    Um sieben Uhr abends kam die Antwort von Professor Baumann aus Durham. In kurzen Worten sagte er mir, was ich wissen mußte.
    „Hören Sie zu, Ray. Niemand weiß, wo sich dieses Grab genau befindet. König Teuchma Thsal lebte am Nil. Er ließ seinen Vater töten, um durch ihn die Geheimnisse des ewigen Lebens zu erfahren. Für diesen Mord hat man ihn vergiftet und verflucht und seinen Namen aus den Schrifttafeln gestrichen. Seine früheren Heldentaten wurden aus den Schriften verbannt.“
    „Das ist alles, Professor?“
    „Fast alles“, kam die leise Antwort durch den Hörer. „Es heißt, eine treue, ergebene Dienerin und Geliebte hat ihn ausgegraben, seinen Körper mumifiziert und ihn in die Grabkammer eines anderen Königs gebracht. Dann nahm auch sie Gift, um bei ihrem Herrn zu sein.“
    Es knackte ein paarmal in der Leitung, dann fragte der Professor: „Wann werden Sie nach Kairo fliegen, Ray? Sie wissen, daß Sie sich wie Spürhunde mit Ihren Leuten auf die Fährte des Teuchma Thsal begeben müssen. Das Grab muß gefunden werden, koste es, was es wolle.“
    Ich starrte zu Harry und Linda hinüber, die in dicken Büchern über das alte Ägypten blätterten. Sie hatten sich die Bücher über die Botschaft besorgen lassen.
    „Ich weiß“, antwortete ich bitter. „Und sollte Sie ein Käfer anspringen, der Ray Stewart heißt, so lassen Sie sich nicht täuschen, Professor. Es könnte gefährlich sein.“
    „Danke für den Tip. Aber über den Teich sind sie noch nicht gekommen, Ray. Viel Glück.“
    Sacht hob das große Flugzeug vom Boden ab. Die Passagiere der startenden Maschine wurden in die Polster ihrer Sitze gepreßt. Schräg zog der silberne Vogel in den Himmel hinauf. Das Fahrwerk wurde eingezogen. Madras lag tief unter ihnen. Winzige
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