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042 - In den Klauen der Knochenmänner

042 - In den Klauen der Knochenmänner

Titel: 042 - In den Klauen der Knochenmänner
Autoren: A.F.Morland
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eigenen Angelegenheiten, alles andere interessierte uns nicht.«
    »Heute weiß ich, daß das falsch war. Man muß die Kraft und den Mut haben, Entscheidungen zu treffen. Wir haben uns im Verband der Höllenstreitmacht nie besonders hervorgetan. Auf der Seite des Guten werden wir Ruhm und Ansehen erlangen, Brüder. Nehmt euch ein Beispiel an Mr. Silver. Er faßte den für ihn richtigen Entschluß und führte ihn konsequent aus. Genauso werden wir es auch machen.«
    »Und was wird mit unserer Zirkusarbeit?« fragte Bosco. »Wir haben einen Vertrag.«
    »Das regle ich morgen mit Wooley persönlich. Er wird uns aus dem Vertrag entlassen.«
    »Wirst du ihm sagen, welchem neuen Aufgabenbereich wir uns zuzuwenden gedenken?« fragte Cirda.
    »Es wird sich ergeben, was ich ihm morgen sage«, erwiderte Arrac.
    »Ist es nicht schön zu spät für einen Besuch bei Pakka-dee?« fragte Bosco.
    »Für das, was ich ihm anzubieten habe, ist die Stunde bedeutungslos«, meinte Arrac und verließ den Wohnwagen der drei Tornados.
    Bosco wiegte den Kopf. »Hoffentlich rächt sich unser Entschluß nicht schon bald«, sagte er nachdenklich.
    Arrac ging durch eine schmale, finstere, von Wohnwagen gebildete Gasse. Das Zirkusvolk kam allmählich zur Ruhe. Stille breitete sich langsam aus.
    Ein bißchen werde ich das Leben hier vermissen, dachte Arrac.
    Doch neue Aufgaben würden ihn und seine Brüder ablenken. Lohnende Aufgaben, die die drei Tornados zu einer lange verleugneten Identität finden lassen würden.
    Hinter den Wohnwagen stand ein schwarzes Audi Coupe, in das sich Arrac setzte. Er warf einen Blick auf das Zirkuszelt und dachte daran, wie viele Menschen den Atem angehalten hatten, wenn er mit seinen Brüdern unter der Kuppel in schwindelnder Höhe durch die Luft wirbelte.
    Niemand hätte um sie gebangt, wenn bekannt gewesen wäre, daß sie in der Luft zu Hause waren. Es war unmöglich, daß sie abstürzten. Wenn ein Vogel fliegt, hält auch niemand den Atem an…
    Bald würden dem »Weißen Kreis« ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Die drei Tornados würden Pakka-dee nicht enttäuschen. Sie würden wertvolle Mitglieder dieser Vereinigung sein.
    Arrac startete den Motor, der Audi rollte an, und der Neutral-Dämon befand sich auf dem Weg zu Daryl Crenna alias Pakka-dee…
    Crenna öffnete mißtrauisch. Fremden brachte er nicht sofort uneingeschränktes Vertrauen entgegen, so naiv war er nicht. Er wußte, daß ihm die Gefahr in vielerlei Gestalten entgegentreten konnte, deshalb war es ratsam, stets auf der Hut zu sein.
    Er musterte den Mann im roten Glitzeranzug gründlich, und sein Blick blieb an dem schwarzen Stirnband mit der auf dem Kopf stehenden Sieben hängen.
    »Ja?« sagte er knapp.
    »Ich bin Arrac Merris. Tony Ballard und Mr. Silver waren bei mir. Meine Brüder und ich arbeiten als Artisten im Zirkus Wooley, aber das soll nicht so bleiben. Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich.« Pakka-dee gab die Tür frei. Arrac trat ein. Er erklärte, daß er und seine Brüder Neutral-Dämonen wären, diesen Status aber nicht mehr beibehalten wollten.
    Obwohl Pakka-dee von Tony Ballard wußte, welches Gespräch die Neutral-Dämonen mit dem Dämonenjäger und dessen Freund Mr. Silver geführt hatten, ließ er Arrac Merris davon berichten.
    »Ich nehme an, ihr habt euch Tony Ballards Worte gründlich durch den Kopf gehen lassen«, sagte Daryl Crenna alias Pakka-dee zu Arrac.
    Dieser nickte. »Wir haben uns zu einem Entschluß durchgerungen. Wir wollen Farbe bekennen und uns dorthin wenden, wo wir bessere Lebensbedingungen und lohnendere Aufgaben vorzufinden hoffen.«
    »Mit anderen Worten, ihr habt euch entschlossen, auf die Seite des Guten überzuwechseln. Dazu kann ich euch nur beglückwünschen. Ich sagte Tony Ballard schon, daß für euch jederzeit bei uns Platz ist.«
    »Wir stehen dir ab sofort zur Verfügung, Pakka-dee«, sagte Arrac Merris ernst.
    »Ihr müßt eure Zirkusarbeit aufgeben.«
    »Das tun wir.«
    »Es wird das beste sein, ihr zieht in dieses Haus. Es ist groß genug, um euch drei auch noch aufzunehmen. Wenn ihr hier wohnt, seid ihr immer sofort für den Einsatz zur Hand.«
    »Einverstanden«, sagte Arrac. »Stellst du irgendwelche Bedingungen an die Mitglieder des ›Weißen Kreises‹?«
    »Nein. Oder doch. Eine einzige: Sie müssen sich rückhaltlos für die gute Sache einsetzen.«
    »Das haben meine Brüder und ich vor… Darf ich Fystanat sehen?«
    Pakka-dee überlegte kurz, dann nickte er.
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