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042 - Die Unsterblichen

042 - Die Unsterblichen

Titel: 042 - Die Unsterblichen
Autoren: Bernd Frenz
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Sauerstoff und schienen immun gegen die Hitze zu sein. Wie zwei Dämonen der Unterwelt schritten sie durch das von ihnen entfesselte Inferno und feuerten erneut.
    Matt spürte, wie seine Stiefel angesengt wurden, während er sich mit einem beherzten Sprung auf die Treppe katapultierte, die zum Erdgeschoss hinauf führte. Naoki hatte weniger Glück. Schreiend raste sie neben ihm die Treppe hinauf. Ihre Haare brannten, der Rücken war eine einzige verkohlte Fläche.
    Matt riss sich seine Jacke vom Leib und eilte ihr nach. Erst in der Vorhalle holte er sie ein, brachte sie zu Fall und erstickte die Flammen mit der Uniform. Der Androide, der an der Drehtür Wache schob, wirkte völlig überrascht. Aruula ließ ihm keine Zeit zu reagieren.
    Wütend drang sie mit dem Schwert auf ihn ein.
    Er konnte die Schläge mit seinen bloßen Armen abfangen, kam aber nicht dazu, das Gewehr einzusetzen. Ein Drillergeschoss warf ihn schließlich zu Boden. Der nächste Schuss galt der großen Frontscheibe.
    Matt warf sich die stöhnende Naoki über die Schulter und rannte durch die Scherben nach draußen. Aruula folgte ihm auf dem Fuß. Bei einem Blick über die Schulter konnte sie sehen, das Garth und Lopez die Halle erreichten, doch sie feuerten nicht mehr. Offensichtlich hatten sie ihre Taktik geändert.
    Sie wollten die Wilden lebend fangen.
    Matt und Aruula liefen über den Vorplatz, doch egal wohin sie blickten, von überall näherten sich Androiden.
    »Weiter rechts«, stöhnte Naoki. »Vielleicht können wir uns im Park verstecken.«
    Vor ihnen öffnete sich tatsächlich eine gepflegte Rasenfläche mit Bäumen und Sträuchern. Im Hintergrund glitzerte ein See. Doch nirgendwo war Platz für ein vernünftiges Versteck. Sie konnten nur versuchen, mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Helles Gleitersummen machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
    Drei Lichtkegel schnitten wie Geisterfinger durch die Nacht und markierten für alle sichtbar ihren Aufenthaltsort. Weitere Androiden rannten herbei. Gut fünfzig Mann kreisten sie vollständig ein. Fast die gesamte Besatzung des Medical Centers musste sich an der Jagd nach ihnen beteiligt haben.
    »Stehen bleiben!«, schallte es von allen Seiten.
    Matt zielte mit dem Driller von einem zum anderen, doch Widerstand war sinnlos. Sie hatten verloren. Er ließ die Waffe fallen.
    ***
    Die Androiden warfen sie zu Boden und fesselten ihnen die Hände auf dem Rücken. Selbst auf Naokis Verletzungen nahmen sie keine Rücksicht.
    Danach beruhigte sich die Lage ein wenig. Die Magnet-Gleiter landeten, vereinzeltes Gelächter wurde laut. Die Androiden hatten einen wirklich guten Fang gemacht.
    Hilflos auf dem Bauch liegend, mussten Matt und Aruula den Spott über sich ergehen lassen.
    Fast zehn Minuten verbrachten sie in dieser unwürdigen Position, bis Dr. Carter und sein Stab sich persönlich von der Gefangennahme seiner Intimfeindin überzeugten.
    »Endlich«, frohlockte er. »Damit ist jeder Widerstand gebrochen.«
    »Freu dich nur nicht zu früh«, fauchte Naoki, halb wahnsinnig vor Schmerz. »Mein Sohn ist noch da draußen in der Wildnis. Wenn er von meinem Tod erfährt, wird er mich rächen.«
    Carter hob die Hände, um zu einer Antwort anzusetzen, doch ehe auch nur ein Laut seinen Stimmprozessor verlassen konnte, nahte ein weiterer Gleiter. Er kam aus der Tiefgarage - und wurde von Aiko gesteuert!
    »Niemand wird dich rächen, Mutter«, verkündete er lauthals. »Ich weiß nun, dass Dr. Carter im Recht ist.«
    Ein Dutzend Flammenwerfer richtete sich auf ihn, doch Carter winkte seine Androiden zurück. »Du willst dich mir anschließen?«, fragte er.
    Aiko landete neben ihm und sprang aus dem Gleiter. »Ja«, versicherte er. »Ich habe Walkers Systeme gecheckt und bin dabei erleuchtet worden. Ich weiß nun, dass das Fleisch minderwertig ist.«
    Carter lachte erfreut auf - und Matts Enttäuschung brach sich Bahn.
    »Idiot!«, brüllte er. »Ich habe dich vor dem Weltrat gewarnt! Jetzt hast du dich mit seinem Virus infiziert.«
    Ein Hieb mit einem Gewehrkolben ließ ihn verstummen.
    »Wovon redet dieser Wilde?«, wollte der Institutsleiter wissen.
    Aiko winkte ab. »Das ist nur ein Wichtigtuer, der behauptet, der Weltrat wolle uns hintergehen. Eine dreiste Lüge, um Zwietracht zu säen! Man sollte ihn sofort exekutieren.« Mit geballten Fäusten kam er näher, doch Carter wies ihn an, stehen zu bleiben. Trotz seiner Läuterung traute er dem Cyborg noch lange nicht über den Weg. Die Flammenwerfer
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