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042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio
Autoren: Dämonenkiller
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preußischen Großlogen gehört und nach ihm fast alle Hohenzollern. Immer hatten sich hohe geistliche und weltliche Würdenträger zu den Freimaurern bekannt; sie waren allerdings auch Verfolgungen ausgesetzt gewesen und zu manchen Zeiten verfemt worden.
    Ein Geheimbund waren die Freimaurer nicht, aber durch ihre Geheimhaltung der eigentlichen Lehren hatten sie sich manchen Missdeutungen ausgesetzt. Im Großen und Ganzen aber hatten die Freimaurer Positives angestrebt und bewirkt. In der Gegenwart zählten die Mitglieder der einzelnen Logen auf der ganzen Welt etwa sechseinhalb Millionen, wovon allein auf die USA über vier Millionen entfielen. Viele Logen waren im Weltfreimaurerbund zusammengefasst, aber beileibe nicht alle. Die okkultistischen Freimaurer, mit denen ich hier zu tun hatte, schienen mir von mystischem Einschlag geprägt zu sein.
    Die Wände des großen Saales, mit dunklen Stoffen ausgeschlagen, waren mit kabbalistischen Zeichen verziert. An der Decke prangte übergroß das Emblem der Rosenkreuzer, aus denen die okkultistischen Freimaurer hervorgegangen waren. Dieses Emblem war ein Kreuz mit einer fünfblättrigen Rose in der Mitte, deren Zentrum wiederum ein fünfzackiger Stern mit einem Kreis darin bildete.
    Wir traten vor die zwanzig Kapuzenmänner hin.
    »Weshalb kommst du schon jetzt, Jeff Parker?«, fragte der Vermummte, der den Vorsitz führte, mit grunzender Stimme. »Konntest du dich nicht bis morgen gedulden?«
    »Habt ihr mich nicht rufen lassen, Großmeister Neiva?«
    Neiva schüttelte den vermummten Kopf. »Gleichviel. Die Beratung mit meinen Logenbrüdern ist ohnehin auf einem toten Punkt angelangt. Vielleicht kannst du uns einen Rat geben oder uns weiterhelfen, Bruder Jeff Parker.«
    »Sicher kann ich das«, antwortete Jeff mit einem Ernst und einer Feierlichkeit, die gar nicht zu seiner sonstigen Art passte. »Zuerst will ich euch, verehrte Brüder der Loge von Rio de Janeiro, meinen Freund Dorian Hunter vorstellen. Man nennt ihn den Dämonenkiller, und das völlig zu Recht. Jawohl, ihr habt richtig gehört, Dorian Hunter bekämpft die Dämonen und die schwarze Magie. Er hat bereits etliche Geschöpfe der Finsternis vernichten können. Wenn einer euch helfen und die Macht der Macumba brechen kann, dann ist er es.«
    Eine Bewegung ging durch die Reihen der Freimaurer. Sie stießen sich an, neigten die Köpfe zueinander. Statt normalen Worten oder Geflüster hörte ich Grunzen und mit Grunztönen hervorgestoßene Satzfetzen.
    »Ich bin Dorian einige Erklärungen schuldig«, fuhr Jeff Parker fort. »Gestattet daher, dass ich ihn jetzt über einige Dinge unterrichte und dann in eurer Sache fortfahre. Dorian hat sich als wahrer Freund erwiesen. Er ist mir hierher gefolgt, hat mir beigestanden und sein Leben riskiert, alles im Vertrauen zu mir und ohne auf eine Erklärung zu drängen.«
    Gedrängt hatte ich zwar, aber nicht nachhaltig.
    Vicente Neiva gab Jeff Parker einen Wink zu tun, was ihm beliebe.
    Domingo Marcial stand abseits, die Arme verschränkt. Ungeheuer selbstsicher und hochmütig sah er aus.
    »Seit du mich auf Haiti über die Schwarze Familie und die Dämonen informiert hast, seit ich bei dem gefährlichen Abenteuer mit dem Moloch und der Vernichtung Asmodis auf Haiti ihr Wirken am eigenen Leib erlebte, stand mein Entschluss fest, sie zu bekämpfen. Aber ich wollte das Ganze in großem Rahmen aufziehen und mich der Hilfe einer mächtigen Organisation versichern. So habe ich Verbindung mit den Freimaurern aufgenommen. Was eigentlich nur logisch war. Hatte diese Bruderschaft doch von altersher ein besonderes Verhältnis zum Mystischen und Okkulten.« Jeff machte eine Pause, sah mich an. »Die Freimaurer zeigten mir jedoch die kalte Schulter. Sie wollten mit Geistern und Okkultem nichts zu tun haben. Ich gab nicht auf, suchte weiter, und da stieß ich einige Zeit später auf die okkultistischen Freimaurer, die im 18. Jahrhundert eine Blüte erlebt hatten und aus den Rosenkreuzern hervorgegangen waren. Sie konnte ich für die Bekämpfung der dämonischen Mächte gewinnen. Ich wurde in die Loge von San Francisco aufgenommen, musste aber über meine Zugehörigkeit allen Außenstehenden gegenüber Stillschweigen bewahren. Deshalb habe ich auch zu dir über diese Zusammenhänge bis heute geschwiegen. In Brasilien setzte ich mich mit Vicente Neiva in Verbindung und erhielt die Erlaubnis, dich bei den Freimaurern einzuführen.«
    »Soll ich etwa in die Loge eintreten?«
    »Das ist einzig
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