Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume
Autoren:
Vom Netzwerk:
hinzu:
    »Es sind seine Kinder aus zweiter Ehe. Doris ist achtzehn und Andy fast zwanzig Jahre alt.«
    »Ich sehe nur Mrs. Dillard, ich vermute, sie ist die Dame mit dem weißen Mantel, aber wo ist Mister Dillard?«
    »Er ist geschäftlich in Boston und kommt morgen… es ist ja schon so spät geworden… also heute im Laufe des Tages zurück.«
    »Dieser Streifen, auf dem das Skelett gefunden wurde, gehört nicht mehr zu Dillards Grundstück?« fragte Phil. Barell hob die Achseln:
    »Doch, er gehört vermutlich ihm, aber es ist ein Teil meines Gartens, den ich während der Wirtschaftskrise verkaufen mußte.«
    »Haben Sie eine Ahnung, um wen es sich bei dem Skelett handeln könnte?« fragte ich endlich und deutete auf die hellerleuchtete Grube und die arbeitenden Polizeibeamten und den Arzt.
    Barell senkte den Blick und nickte langsam. Dann sagte er kaum hörbar:
    »Es wäre vielleicht besser, wenn wir hineingehen würden!«
    Ich sagte dem Polizeioffizier und dem Arzt Bescheid, dann ging ich zu der kleinen Gruppe hinüber, um mich vorzustellen.
    »Guten Abend, mein…« begann ich, aber ich wurde unterbrochen. Die Dame im weißen Mantel kam auf mich zugeschossen und begann mit hysterisch erhöhter Stimme auf mich einzureden.
    Sie hatte dunkle, vermutlich blaue Augen, die vor Erregung flackerten. Ihr Haar war blond und kurz geschnitten. Sie war nachlässig, aber sehr teuer gekleidet. Ich versuchte, den Redeschwall Ellen Dillards zu bremsen, aber sie gab mir keine Möglichkeit dazu. Endlich griff ihre Tochter ein, die ihr sehr ähnlich sah. Man konnte die Mutter für jung halten, solange man die Tochter nicht sah. Mrs. Dillard schob ihre Tochter einfach zur Seite und rief über deren Schulter:
    »Andy! Komm her!«
    Der junge Mann, der uns die ganze Zeit finster beobachtet hatte, kam mürrisch nach vorne und legte seiner Mutter mit einer gelangweilten Geste den Arm um die Schultern.
    »Gehen wir zu euch hinüber, Ellen!« sagte Edwin Barell und nahm den Platz auf ihrer anderen Seite ein. Sie redete unentwegt weiter, ließ sich aber trotzdem zu dem Haus hinüberführen. Andy stieß eine Verandatür auf, ging vor und knipste innen Licht an. Wir kamen in einen modern eingerichteten Raum, dem aber Atmosphäre und persönliche Note fehlte. Mein Blick blieb an einem alten englischen Schränkchen hängen, das völlig verloren und einsam in einer Ecke stand und einfach nicht zu dem übrigen Stil paßte. Barell hatte meinen Blick bemerkt und sagte mit einem verlegenen Lächeln:
    »Der ist noch von Hilda, meiner Schwester, sie hatte das hier früher anders eingerichtet, aber… nach.« Er brach ab, und Ellen Dillard ergänzte:
    »… ihrem Tod nahm ich die Möbel mit…«
    »Ja, diesen alten Plunder wollte ich nicht im Haus haben.«
    Sie öffnete einen flachen Wandschrank und holte ein Tablett mit Whisky, Eis und Gläsern heraus.
    Dann ließ sie sich in ein weiches gelbes Ledersofa fallen und seufzte:
    »Ich finde, wir sollten erst einmal einen Schluck auf den Schreck hin trinken!«
    Andy und Doris setzten sich neben sie. Auch Phil und ich nahmen Platz. Als sie uns Whisky einschütten wollte, lehnten wir beide ab.
    Sie sagte kokett:
    »Oho, die Polizei ist im Dienst, wie?«
    »Bitte, Ellen«, sagte jetzt Doris. Ihre Mutter fuhr herum:
    »Du sollst mich nicht Ellen nennen, ich habe dir das schon oft genug gesagt!«
    »Gut, Mutter!« sagte Doris betont. Mrs. Dillard warf ihr einen wütenden Blick zu und wandte sich wieder an mich:
    »Sie müssen entschuldigen, wir sind alle etwas verwirrt wegen dieser scheußlichen Geschichte! Wer das nur sein mag? Vielleicht Sommergäste, die vor Jahren hier jemanden… oder noch bevor Clark das Grundstück kaufte?« Sie überlegte mit der gleichen sachlichen Anteilnahme, mit der man einen Kriminalfilm verfolgt.
    Ich wandte mich an den jungen Mann, der -sich gerade eine Zigarette anzünden wollte.
    »Sie sind Andy Dillard, ja?« fragte ich. Er schrak zusammen und ließ ein Streichholz fallen, das sofort ein schwarzes Loch in den senffarbenen Teppich brannte.
    Ellen Dillard fuhr hoch, wollte etwas sagen, sah aber dann schweigend zu, wie Phil das Streichholz aufhob und weglegte.
    Ich gab dem Jungen Feuer. Er machte ein paar nervöse Züge und sagte dann:
    »Wir sind schuld. Ich habe schreckliche Angst vor Dad!«
    »Wiesp?« fragte ich. Doris schluchzte plötzlich unkontrolliert und sprang auf: »Wir haben diese dämliche Grube ausheben lassen! Eine verrückte Idee!«
    »Wozu ließen Sie die Grube
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher