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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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glänzen.
    Nikos half mir dabei, seinen Vater zu überreden.
    Der Alte stimmte zu und ließ den Geldschein hastig verschwinden. »Alles ist möglich«, sagte Nikos. »Wirklich alles. Wir haben eben hier den Orient, wenn Sie verstehen.«
    »Das ist international.«
    Nikos machte sich wieder an der Winde zu schaffen. Er schlug dann vor, das Netz aufzuschneiden, sonst bekam er die Mumie nicht heraus. Sein Vater zeigte sich einverstanden. Wahrscheinlich war der Schein groß genug gewesen, außerdem würde er den Ausfall bei der Versicherung melden, wie mir Nikos erklärte. »Auch die griechischen Fischer haben inzwischen gelernt. Zudem sind wir in der EG.«
    Wir halfen ihm dabei. Als ich die Mumie anpackte, sie rutschte zusammen mit einigen Fischen aus dem Netz auf das Deck, hatte ich das Gefühl, in feuchte Tücher zu fassen.
    Der überwiegende Teil des Fangs wurde dem Meer übergeben.
    »Die Mumie ist da«, sagte Suko. »Weißt du, was ich denke?«
    »Klar. Wenn sie aus der Höhle gespült worden ist, tauchen vielleicht noch weitere auf.«
    »Richtig.«
    Ich folgerte noch weiter. »Das Wasser besitzt eine immense Kraft. Da kann dieser Goldklumpen noch so schwer sein. Der wird mitgerissen und ins Meer gespült.«
    »Wo er sinkt.«
    »Oder sich in einem Netz verfängt und wieder an die Oberfläche geholt wird.«
    Suko lachte leise. »Du wirkst irgendwie pessimistisch, John. Was hast du? Das Richtschwert der Templer ist vergessen und damit auch die Ära Samaran. Du hast gesehen, wie er zerschmolz oder von diesem flüssigen Zeug bedeckt wurde. Das war es.«
    Ich hörte Sukos Worte und starrte dabei auf das Wasser. Die lange Dünung wirkte wie eine Kette aus Hügeln, die sich aneinanderreihten. Ich sah die flachen Wellentäler und auch Kämme, spürte den Wind gegen mein Gesicht wehen und war mir plötzlich nicht mehr sicher, daß alles so gelaufen war, wie Suko es erwähnt hatte.
    Seine Hand legte sich auf meine Schulter. »John, du stehst der Sache skeptisch gegenüber.«
    »Ja.«
    »Wir haben doch selbst das Ende erlebt. Und wenn du die Mumie näher untersuchst, wirst du auch kein Leben mehr in ihr finden. Laß es gut sein, wir übergeben den Toten der Polizei, dann ist für uns der Fall abgeschlossen.«
    War er das tatsächlich? Ich drehte mich um und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, Suko. Ich weiß es wirklich nicht. Es ist mir zu einfach gegangen, verstehst du?«
    »Ich versuche es zumindest.«
    »Wir haben keine Mühe gehabt. Himmel, überleg mal. Akim Samaran. Wie lange haben wir ihn gejagt, gegen ihn gekämpft, und auf einmal ist alles vorbei.«
    »Zum Glück, John.«
    »Mich macht das eben mißtrauisch. Vielleicht bin ich auch nicht in Form und hänge zu sehr gewissen Gedanken nach, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen.«
    »Hector de Valois?« fragte mein Freund.
    »Ja.«
    Wir wurden unterbrochen, weil Nikos kam. Er hatte seine Arbeit beendet, doch sein Gesicht sah nicht gerade erfreut aus. Irgend etwas bedrückte ihn.
    Da er sich nicht traute, uns anzureden, sprach ich ihn an. »Na, Sie haben alles geschafft?«
    »Schon.«
    »Was stört Sie dann, Nikos?«
    »Das Schiff oder die Yacht.«
    »Wo? Wie?«
    »Drehen Sie sich um, dann werden Sie die Yacht sehen. Ich mag sie gar nicht.«
    Suko und ich waren seinem Rat gefolgt. Unsere Blicke schweiften über das Meer, und wir sahen erst jetzt den großen kantigen Schatten, der sich von der Dünung abhob.
    Ein schwarz angestrichenes Schiff.
    Ich schüttelte den Kopf. Yachten hatte ich schon oft genug gesehen, aber wer ließ sein Boot schon schwarz anstreichen?
    »Was ist mit der Yacht?« erkundigte ich mich bei Nikos.
    »Ich weiß es nicht. Sie ist mir nur unheimlich.«
    »Ja, sie sieht nicht gerade gut aus«, gab ich zu. »Sagen Sie uns, wer der Eigner ist.«
    »Das weiß niemand so genau.«
    Ich war überrascht. »Wieso? Das ist nicht möglich. Hier kann doch keine Yacht über das Meer kutschieren, ohne daß man weiß, wem sie gehört.«
    »Es ist aber so.«
    Suko hatte auch eine Frage. »Gibt es denn keine Vermutungen?« wollte er wissen.
    »Über den Besitzer?«
    »Ja.«
    Nikos hob die Schultern. »Nur Gerüchte.« Da wir nichts mehr hinzufügten, fühlte er sich ermutigt, weiterzureden. »Gerüchte, daß die Yacht einem Europäer gehört, aber keinem Griechen. Vielleicht einem Engländer oder Deutschen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein, natürlich nicht. Die Yacht ist etwas Besonderes. Dort finden heiße Feste statt. Parties, die als Orgien enden. Die
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