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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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einmal die Chance zu deiner Höllenfahrt.«
    Die anderen drei kümmerten sich nicht mehr um mich. Ich stand vor dem verdammten Gitter, hatte meine Hände um die Stäbe gekrallt und tat etwas, das mir zuwider war, ich aber tun mußte, um das Leben des Mädchens zu retten.
    Ich flehte van Akkeren an.
    »Lassen Sie die junge Frau laufen! Sie hat Ihnen nichts getan. Sie war Ihnen stets treu. Sie hat Ihnen gedient.«
    »Das stimmt. Sie diente mir. Und sie hat sich verpflichtet, für mich in den Tod zu gehen. Ich bin der Grusel-Star, das dürfen Sie nie vergessen, Sinclair.« Er streckte wieder seinen rechten Arm aus und krümmte den Finger.
    Für das Mädchen ein Zeichen, sich schneller zu bewegen. Die Hälfte der Strecke hatte es schon hinter sich gebracht.
    Verdammt, ich mußte etwas tun.
    Half mein Kreuz?
    Vor mir saß van Akkeren. Ein Mensch, der dem Teufel diente, aber vor meinem silbernen Talisman keine Furcht zeigte, wenn er nicht aktiviert war. Sprach ich jedoch die Formel, sah die Sache ganz anders aus.
    Ich holte ihn hervor.
    Der Grusel-Star war ein wenig nach links gerutscht, um an dem Mädchen vorbeisehen zu können. Noch saß er auf seinem Platz. Als er das Kreuz in meiner Hand sah, zog er drohend die Augenbrauen zusammen. Er ahnte, daß ich einen Trick auf Lager hatte.
    Vielleicht wollte er dagegenhalten, aber wir kamen nicht mehr dazu, unsere Pläne in die Tat umzusetzen.
    Ich hatte sie nicht gehört, da sie sich so lautlos bewegten. Bis ihre Stimmen plötzlich wie Peitschenklänge knallten. »Auseinander und Hände hoch!«
    ***
    Ich drehte mich um!
    Sofort war jemand da und drückte mir den Lauf einer MPi gegen die Brust. Darüber sah ich ein ausdrucksloses Soldatengesicht, aber ich sah auch einen anderen.
    Suko.
    Er drängte sich an den Soldaten vorbei, die die Mädchen in Schach hielten, und fuhr denjenigen an, der vor mir stand. »Das ist doch John Sinclair, du Idiot!«
    Der Soldat ließ die MPi sinken.
    Auf Sukos Gesicht las ich die Erleichterung. Er sagte zu unserer Rettung nichts, sondern zeigte durch das Gitter.
    »Ja, van Akkeren!«
    Ein Lieutenant drängte sich vor. Er hatte instinktiv erfaßt, daß mit van Akkeren diejenige Person gemeint war, die für alles verantwortlich war.
    »Wir könnten ihn erschießen!«
    Ich befand mich plötzlich in der Zwickmühle. Stimmte ich zu, machte ich mich praktisch mitschuldig an einem Mord. Lehnte ich ab, würde van Akkeren sicherlich zu einem Trick greifen.
    Es gab noch eine dritte Alternative. Wenn er von so vielen Waffen bedroht wurde, würde er wahrscheinlich freiwillig von seinem Thron steigen.
    Der Grusel-Star kam uns allen zuvor. Bevor wir eine Entscheidung treffen konnten, hallte uns seine dröhnende Stimme entgegen.
    »Ihr hirnverbrannten Narren. Ihr wolltet mich von meinem Thron reißen? Da kann ich nur lachen. Ich, Vincent van Akkeren, bin der Grusel-Star, und ich werde euch eine Höllenfahrt vorführen!«
    Ich glaubte ihm, während die Soldaten noch seinen Worten nachlauschten. »Verdammt!« rief ich und fuhr herum.
    Da passierte es schon.
    Wie eine Puppe flog das Mädchen zurück und prallte gegen die Gitterstäbe, denn eine gewaltige Druckwelle erfaßte auch uns, ohne uns allerdings von den Beinen reißen zu können.
    Dafür öffnete sich der Boden genau an der Stelle, wo der Thron gestanden hatte. Mitsamt der Platte verschwand er in einer brodelnden Tiefe, aus der grünes Feuer und beißender Rauch schlugen, begleitet von einem Gelächter, das nicht van Akkeren ausgestoßen hatte, sondern Asmodis, der Höllenherrscher persönlich.
    Er hatte einen Menschen zu sich geholt. Vincent van Akkeren war buchstäblich zum Teufel gefahren. Ob er da jedoch für immer bleiben würde, war fraglich…
    ***
    Das Feuer blieb, und wir mußten das Schiff verlassen.
    Es wurde eine regelrechte Hetzjagd, denn die Flammen breiteten sich sehr schnell aus. Zum Glück war das Beiboot groß genug, um alle Personen fassen zu können.
    Als wir von der Yacht ablegten, stand über dem Schiff eine gewaltige Qualm wölke. Durch den schwarzen fettigen Rauchpilz schlugen die Flammen haushoch aus dem Innern hervor. Das Heck explodierte. Ein Regen von Trümmern verteilte sich. Auch unser Boot wurde getroffen, und zwei Soldaten verletzten sich.
    Aber wir schafften es.
    An Bord des Kreuzers ging es uns besser. Ich kümmerte mich um Vater und Sohn. Sie saßen zusammen und hielten sich umarmt. Nikos hatte seinem Vater die Hand gezeigt. »Ich werde sie nie gebrauchen können.«
    »Doch,
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