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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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herausgeschnitten. Hin und wieder muß ich meinen Freunden ja etwas geben.«
    Er schwang den Arm vor und schleuderte den Fleischbrocken so heftig in den Pool, daß das Wasser hoch aufspritzte. Es wollte sich auch nicht beruhigen, denn eine Sekunde später begann es zu kochen. Aus der Tiefe schossen die kleinen Leiber hervor. Sie glitzerten. Es waren mordgierige Bestien, eine der gefährlichsten Fischarten, die man auf der Welt kennt.
    Piranhas!
    Mordgierig und verfressen stürzten sie sich über das Fleisch. Sie nagten es mit einer Geschwindigkeit ab, die schon erschreckend war. Das Wasser kochte, es war in starke Wallungen geraten und wurde regelrecht umgewälzt, so daß von Grund her etwas in die Höhe geschleudert wurde, das bleich an der Oberfläche schimmerte und von den aufgewühlten Wellen tanzend bewegt wurde.
    Es waren bleiche Gebeine.
    Ich konnte mir vorstellen, wem sie gehörten. Aber ich wollte es genau wissen und fragte nach. »Haben Sie den Fischen auch Menschen als Opfer gegeben?«
    »Ich drehte einen starken Film…«
    »Sie sind ein Schwein, van Akkeren!«
    »Es stört mich nicht, daß Sie so etwas sagen. Ich gehe meinen Weg, Ihrer ist bald zu Ende.«
    »Das werden wir noch sehen.«
    »Natürlich. Auch Ihre beiden Freunde sind schon längst im Jenseits gelandet. Ich will Ihnen etwas sagen. Keiner ist so weit gekommen wie Sie. Aber hier ist Endstation. Der Raum sieht aus wie ein Paradies. Für Sie aber wird er zur Hölle werden.«
    Ich hatte mich ein wenig vom Rand des Pools entfernt. Manche Fische waren so gierig gewesen, daß sie ihre Körper aus dem Wasser wuchteten. Zwei von ihnen waren vormeine Füße gefallen.
    Sie lagen dort, zappelten und zuckten.
    Ich trat sie wieder zurück.
    »Sollen die Mädchen Ihnen nicht doch etwas zu trinken bringen?« erkundigte er sich.
    »Verzichte.«
    »Schade. Wir hätten es bequemer haben können. Sie wollen meinen Film zum Abschluß zwar nicht sehen, aber ich möchte Ihnen trotzdem etwas zeigen. Wer so mit der Filmerei verwachsen ist wie ich, der kann einfach nicht anders. Für mich ist das Leben wie ein Film. Ich habe an verschiedenen Stellen des Schiffes Kameras installiert. Diese künstlichen Augen beobachten sehr genau, aber sie sehen nur bestimmte Stellen auf der Yacht, das gebe ich zu. Ich sprach vorhin von Ihren beiden Freunden, Sinclair. Wollen Sie sehen, was mit ihnen geschehen ist?«
    Ich überlegte. Er bluffte wohl nicht. Außerdem war ich tatsächlich gespannt zu erfahren, ob Suko sich aus der Affäre gezogen hatte oder nicht. Er war ein Kämpfer, er gab so leicht nicht auf und hatte schon in fast aussichtslosen Lagen bewiesen, daß er es schaffte, immer wieder einen Ausweg zu finden. Deshalb war ich nicht davon überzeugt, daß er sein Leben verloren hatte.
    Über die Breite des Pools hinweg nickte ich van Akkeren zu. »Ja, ich werde es mir ansehen.«
    »Kommen Sie, und setzen sie sich neben mich. Die Kissen sind herrlich weich, Sie werden das Gefühl haben, als würden Sie auf einer Wolke sitzen. Ich verspreche Ihnen, daß Sie sich in Ruhe ansehen können, wie Ihre Begleiter ums Leben gekommen sind.«
    Er gab sich ungemein sicher. Vielleicht wollte er mich auch nervlich fertigmachen, aber dazu mußte er früher aufstehen. Auch ich war in diesem Geschäft kein heuriger Hase mehr und hatte meine entsprechenden Erfahrungen gesammelt.
    Van Akkeren schien sich zu freuen. Er wies die Mädchen an, mir ein Lager herzurichten, auf dem ich mich niederlassen konnte.
    Ich ging schneller. Rechts neben van Akkeren konnte ich mich in die Kissen fallen lassen.
    Zwei Mädchen passierte ich. Sie blickten mich aus ihren dunklen Augen an. Ich sah sofort, daß sie high waren. Marihuana ist eben nicht nur blauer Dunst, sondern ein gefährliches Zeug, das den eigenen Willen ausschaltet und den Raucher in eine Welt entführt, die es überhaupt nicht gibt.
    »Sie können die Mädchen haben, Sinclair. Sie können sich alles nehmen, was Spaß macht…«
    »Ich bin bereits versorgt«, gab ich zurück, schob mich weiter und ließ mich auf die Kissen niedersinken.
    Man konnte Vincent van Akkeren ja vieles nachsagen. Was die Kissen anging, so behielt er recht. Sie waren außergewöhnlich bequem, ich fühlte mich in der Tat wie auf Wolken sitzend und davonschwebend.
    »Sitzen Sie bequem?« fragte er.
    »Ja.«
    Erst jetzt stellte ich fest, daß vor ihm ein Pult stand, gefüllt mit Elektronik. Er konnte von seinem Platz aus gewisse Dinge fernbedienen. Die Mädchen hielten sich im
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