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0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis
Autoren: Unbekannt
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vor der Stunde der Erkenntnis, in der er wußte, daß er versagt hatte. Aber er würde es versuchen. Um diesen Preis - um zehn Milliarden Menschenleben zu retten, würde es auch ein weniger geeigneter Mann versuchen müssen.
    Deighton stand auf und sah Cascal an.
    „Wenn Sie jetzt mit mir kommen, Oberst, werden ich und meine Spezialisten Ihnen genau schildern, was wir gedacht haben. Sie lernen Ihren Auftrag kennen und das Maß der Unterstützung. Und den Zeitplan, ferner alle anderen Einzelheiten. Sie werden in etwa zwanzig Stunden wieder in Trade City sein können." Cascal grinste unbehaglich.
    „Also doch noch rechtzeitig zum Frühstück", meinte er versonnen. Er verabschiedete sich von Rhodan, Bull und Tifflor, winkte den Wissenschaftlern zu und ging zusammen mit dem Gefühlsmechaniker und SolAb-Chef in ein anderes Büro. Dort warteten einige finster aussehende junge Männer auf ihn und einen Stapel von Informationen.
    Auf einem großen Tisch war ein Zeitplan ausgebreitet; die feinen Linien und die eingesetzten Zeitangaben sowie die Alternativaktionen, ergaben ein Muster, das ihn mit einer kaum zu unterdrückenden Panik erfüllte.
    Er glaubte fest daran, daß er versagen würde.
    Dies aber war sein eigenes Problem.
     
    3.
     
    Das Mädchen ging langsam zwischen den beiden Männern auf das silbern schimmernde Raumschiff zu, dessen Bordwand sich vor ihnen in den Himmel Olymps wölbte. Die OVERLUCK war aus der Werft gekommen, und Dyroff Hypern hatte sie probegeflogen und als Stellvertreter von Cascal die Freigabebescheinigung unterfertigt.
    „Du bist von einem deiner mysteriösen Ausflüge, lieber Freund Joak, als ein reichlich deprimierter Mann zurückgekehrt. Was ficht dich an, Teuerster?"
    fragte Dyroff Hypern bissig. Sein kahler, brauner Schädel funkelte in der Sonne wie ein Metallhelm.
    „Du scherzest", gab Cascal zurück. „Mein Gesichtsausdruck hat dich getäuscht. Ich bin weiterhin ungebrochen, wie mein Verhältnis zur Realität."
    Kopfschüttelnd sagte Caresca Asayah: „Ein Glück, daß wir nicht miteinander verheiratet sind ..."
    „Ja, ein Glück!" bestätigte Cascal grimmig.
    „... denn dann hätte ein um vierundzwanzig Stunden verspätetes Frühstück böse Folgen für dich gehabt."
    Sie traten jetzt in den Schatten des Schiffes.
    „Und die Ladung ist auch schon an Bord", sagte Hypern staunend, aber sehr sarkastisch. „Sie ist nur elf Milliarden Sol schwer. Lauter kleine, nette Waring-Konverter für Luxusjachten, mikromechanische Geräte aller Art, optische Spezialausrüstungen, hypertonische Funkmeßgeräte und noch eine Vielzahl ähnlicher netter Spielzeuge.
    Woher hast du sie, Freund Cascal?"
    Cascal breitete die Arme aus, als wolle er die OVERLUCK umarmen und sagte wie ein präatomarer Fischhändler: „Ich habe sie über Kaiser Argyris in Kommission an Bord bekommen, und wir sollen sie, wenn möglich, auf Nosmo mit Gewinn verkaufen."
    Hypern öffnete den Mund und ließ den Unterkiefer hängen.
    „Auf Nosmo?" Cascal bestätigte: „Dort selbst. Möchtest du gern mitfliegen ?"
    Caresca brach in Gelächter aus. Sie gingen über die schräge Rampe in das Schiff hinein. Obwohl sich die Besatzung jetzt vollständig an Bord befand, wirkte die OVERLUCK tadellos aufgeräumt. Von oben, aus dem Schacht des Zentrallifts, kamen die wilden, abgehackten Klänge einer mörderisch lauten Musik. Jemand hatte die Lautsprecher fast übersteuert; das Schiffsmetall schien mitzuschwingen.
    „Ich fliege gern mit, Joak, wirklich. Und wieder einmal haben die Informationen des Dyroff Hypern nicht getrogen! Ich wußte von der Ladung, noch ehe wir sie an Bord hatten. Mein Freund im Hyperraum scheint seine Brille geputzt zu haben!"
    Cascal schlug ihn leicht auf die Schultern und sagte gutgelaunt: „Ich liebe es nun einmal, mich mit einem Flair des Geheimnisvollen zu umgeben. Ich habe dir schon ohnehin zuviel Informationen zugänglich gemacht. Cascal, der Listenreiche, fliegt wieder."
    Dyroff schüttelte den Kopf und half Caresca aus dem Antigravlift heraus. Sie standen jetzt in der Kommandozentrale der OVERLUCK.
    „Elf Milliarden Solar - nach Nosmo!" stöhnte Dyroff. „Direkt zu Herrn Dabrifa! Ich verstehe die Welt nicht mehr!"
    „Nur Mut", sagte Cascal und ging auf den Kommandosessel zu. Außer ihnen befand sich niemand in der Zentrale. Nur zwei Wachroboter hatten die drei Ankömmlinge identifiziert. „Es ist alles einfacher, als man denkt."
    Dyroff erkundigte sich mißtrauisch: „Wann starten wir? Oder
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