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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber
Autoren: Jason Dark
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die Beretta wieder weg und ließ sie verschwinden.
    Tremper betätigte irgendeinen Kontakt, und die Haube schnellte plötzlich hoch.
    Freie Sicht, frische Luft. Besonders die Luft genoß ich, weil sie sehr würzig roch, wie so oft nach einem erfrischenden Regenguß.
    Die Temperatur mußte um den Gefrierpunkt liegen. Vom Ort selbst sah ich nichts, weil er hinter einem Hang lag.
    Und an ihm standen sie.
    Sie mußten schon auf uns gewartet haben. Jedenfalls bewegten sie sich jetzt auf die Maschine zu.
    Sie waren zu sechst und schritten nebeneinander her. Das wäre nicht schlimm gewesen. Was mir überhaupt nicht gefiel, waren die Gewehre, die sie in den Händen trugen, und die sechs Mündungen wiesen allesamt in eine Richtung.
    Auf das Flugzeug!
    ***
    Ich sagte nichts, dafür übernahm Mark Tremper wieder das Wort.
    »Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sinclair, daß Sie keine Chance haben? Habe ich es Ihnen nicht erklärt?«
    »Ja.«
    »Da sehen Sie es. Die Leute werden schießen, wenn Sie irgendwelche Dummheiten versuchen.«
    »Sie vergessen, daß Sie meine Geisel sind.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Das halten Sie nie und nimmer durch. Nein, Sinclair, wir sind am Drücker. Finden Sie sich endlich damit ab.« Er räusperte sich. »Sie können das Flugzeug verlassen, sogar als erster, da habe ich nichts gegen, aber reißen Sie sich zusammen. Diese sechs und auch ich sind eine verschworene Gemeinschaft, die sich durch nichts von ihren Plänen abbringen lassen wird.«
    »Welche sind das?«
    »Steigen Sie aus, und Sie werden es erfahren.«
    Verdammt, das Spiel gefiel mir nicht. Man hatte mich da auf eine raffinierte Art und Weise übertölpelt, regelrecht entführt.
    Ob Dämonen dahintersteckten, wußte ich nicht. Tremper jedenfalls war kein Schwarzblütler, darauf nahm ich jede Wette an.
    Sieben waren es, und Tremper hatte von sieben weißen Kreuzen gesprochen.
    Gab es da einen Zusammenhang?
    Ich würde es herausfinden, dessen war ich mir sicher. Der Stuntman drehte sich um. Er grinste verwegen.
    »Na los, raus!« sagte er.
    »Okay, Sie nachgemachter Colt Seavers. Ich werde das Flugzeug verlassen, aber bewaffnet.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    Mit der Beretta in der Hand kletterte ich aus der Kanzel, beobachtet von Mark Tremper, der sich wie der große Sieger aufführte.
    Aus dem verunglückten Vogel kam ich gut heraus, sprang und landete auf der Wiese.
    Die sechs Personen hatten nicht gestoppt. Über die Hälfte der uns trennenden Strecke hatten sie bereits hinter sich gelassen. Zwei von ihnen waren Frauen. Eine noch relativ jung. Sie trug eine Felljacke, die sie nicht geschlossen hatte. Das dunkle Haar wurde von einem roten Stirnband gehalten, und in ihren Ohrläppchen hingen rote Spiralen. Die andere Frau war älter. Bieder sah sie in ihrem Lodenmantel aus. Sie trug einen ebenfalls grünen Jägerhut auf dem Kopf.
    Die Frauen machten den gleichen entschlossenen Eindruck, ich entdeckte auch bei ihnen keine Schwachpunkte. Die würden ebenso schnell reagieren wie die vier Männer.
    Meinen rechten Arm hatte ich gesenkt, die Beretta aber noch nicht weggesteckt. Mir fiel ein Mann auf, der auf der linken Seite schritt. Er trug einen dunklen Vollbart und eine Pudelmütze auf dem Kopf. Seine Hände steckten in Handschuhen, unter der kurzen Lederjacke wölbte sich der Bauch.
    Die anderen drei Männer fielen in ihren gefütterten Anoraks kaum auf.
    Ich erwartete sie, aber die Gruppe blieb in sicherer Entfernung stehen. Ungefähr sechs Schritte vor mir stoppten sie und warteten ab, bis sich der siebte zu ihnen gesellte.
    Tremper kletterte aus dem Flugzeug. Ich höre ihn sprechen und gleichzeitig lachen. »Ich habe es euch gesagt, meine Freunde, ich hole ihn her.« Er sprang zu Boden – und wirbelte herum.
    Ich hätte daran denken sollen, daß er Stuntman von Beruf war.
    Das bewies er mir im nächsten Augenblick, als er mich ansprang, rempelte und zu Boden warf.
    Rücklings fiel ich ins Gras.
    Er wollte sich auf mich werfen, als ich die Beine anzog , sie wieder nach vorn stieß und ihm meine Knie in den Leib rammte. Er würgte, sein Gesicht wurde bleich, dann kippte er zurück und fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    Gleichzeitig war ich wieder auf den Beinen. Aber auch die anderen Leute standen nicht mehr still. Es war der Kerl mit dem Vollbart, der sich auf mich warf.
    Mit seinem verdammten Gewehrlauf schlug er zu. Ich duckte ab, der Schlag erwischte mich nicht, dafür fegte meine Rechte dorthin, wo sich unter der Lederjacke
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