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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber
Autoren: Jason Dark
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apokalyptischen Reiter, auch die Überbringer der Pest, denn sie hatten dafür gesorgt, daß im Mittelalter ganze Landstriche entvölkert wurden.
    Die Buchstaben auf der Brust standen jeweils für einen Dämon.
    A für Astaroth
    E für Eurynome
    B für Bael oder Baal
    A für Amducias
    Zusammengesetzt ergaben die vier Buchstaben den Namen AE-BA. Und das wiederum bedeutete Grauen, Entsetzen, Tod und Niedergang.
    Und auch Angst…
    Ich kannte die Horror-Reiter, ich hatte sie erlebt. Sie waren furchtbar, wenn sie zuschlugen, sie brachten das Grauen, sie ritten alles nieder…
    »Die Reiter«, sagte ich leise. »Was haben sie bedeutet?«
    »Das wissen wir eben nicht«, erklärte mir Mark Tremper. »Ich wollte es aber herausfinden und fand, daß die Zeit günstig war. Aus diesem Grunde habe ich mich an die Öffentlichkeit gewandt und von meinen Erlebnissen berichtet. Ein gewisser Kommissar Mallmann las den Artikel. Er stolperte ebenfalls über diese Reiter, rief mich an und berichtete mir von einem gewissen John Sinclair, der in London lebt und mehr über die Reiter weiß. Sie sind gekommen, Sinclair.«
    »Ja, wobei Sie mir diesen Empfang nicht hätten zu bereiten brauchen«, drückte ich mich etwas umständlich aus.
    »Das mußten wir.«
    »Wieso?«
    »Sie sind unser Trumpf.«
    Ich trat die Zigarette aus. »Das müssen Sie mir erklären. Wieso bin ich der Trumpf?«
    »Erst durch einen Menschen wie Sie werden wir in Erfahrung bringen können, wer wir damals, vor einigen hundert Jahren, tatsächlich gewesen sind. Sie müssen das Geheimnis dieses Ortes lösen, denn es wird eine Verschiebung der Zeiten geben. Man hat es uns in unseren Wachträumen angekündigt, dabei wird es auch bleiben, das kann ich Ihnen versprechen, Sinclair.«
    »Schön, aber ich habe das Ganze noch immer nicht recht erfassen können. Wie kann ich mich in Ihr Leben mischen?«
    »Indem Sie sich opfern.«
    »Für Sie?«
    »Ja.«
    Ich lachte. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Wer wird sich denn schon opfern?«
    »Freiwillig niemand, das steht fest. Deshalb haben wir auch zu diesen etwas unorthodoxen Methoden gegriffen. Sinclair, wir haben nichts gegen Sie persönlich. Sie sollen uns nur helfen, unser Schicksal transparenter zu machen, mehr nicht.«
    »Und Sie glauben, daß ich der richtige Mann für Sie bin?«
    »Ja.«
    »Woher nur nehmen Sie diese Arroganz?«
    »Das ist ganz einfach. Sie kennen die vier Reiter, und Sie werden die Zeitverschiebung erleben.«
    Ich hob den rechten Arm, als der Mann weiterreden wollte. »Das heißt, Sie sind davon überzeugt, daß es bald eine Zeitverschiebung geben wird, oder?«
    »Nicht nur bald.« Tremper lächelte. »Erkläre du es ihm, Inez.«
    Das Mädchen mit dem Stirnband redete weiter. »Es wird diese Zeitverschiebung geben. Die Vergangenheit, die zwar hinter uns liegt, aber trotzdem noch im kosmischen Sinne existiert, wird sich in die Gegenwart hineinschieben. Es kommt zu einer Überschneidung dieser beiden Zeitformen, und für die Dauer weniger Stunden wird die Vergangenheit stärker sein als die Gegenwart. Sie, Sinclair, sind dann ein Gefangener dieser Vergangenheit, und Sie werden auch herausfinden können, was mit uns damals geschehen ist. Weshalb wir sterben mußten, weshalb wir zusammen begraben wurden. Sollten Sie überleben, können Sie uns davon berichten, und es wäre ein gewaltiger Druck von uns genommen worden. So sieht der Plan aus.«
    Ich lächelte, obwohl mir danach kaum zumute war. »Wissen Sie denn genau, wann diese Zeitverschiebung stattfinden wird?«
    Erstaunt sah Inez mich an. »Natürlich. Wir haben unabhängig davon unsere Hinweise bekommen. Man hat uns informiert, wir hatten unsere Erlebnisse. Alle Hinweise deuteten auf eine bestimmte Nacht. Und zwar auf die folgende.«
    Ich runzelte die Stirn. So ganz konnte ich die Sachlage noch immer nicht begreifen. Fest stand nur, daß diese Gruppe von Menschen einen Dummen gesucht hatte, der für sie die Kastanien aus dem Feuer holen sollte. In mir hatten sie einen gefunden.
    »Was überlegen Sie denn noch?« fragte der bärtige Klaus. »Sie haben keine Chance mehr.«
    »Nein, keine!« Tremper stimmte ihm zu und zielte dabei mit der Beretta auf mich.
    »Was ist, wenn es schiefgeht?« fragte ich.
    Das Lachen drang aus dem Mund der älteren Frau im Lodenmantel. »Dann sind Sie tot und nicht wir.«
    »Das ist kaum ein Trost.«
    »Für uns ja.«
    »Und was haben Sie davon, wenn Sie herausfinden, woran Sie in ihrem ersten Leben gestorben
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