Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken
Autoren:
Vom Netzwerk:
an eine Kompanie Polizisten Ihre Villa umstellen, um Ihre Tochter so lange zu bewachen, bis wir die Erpresser hinter Schloß und Riegel haben.«
    »Okay, Mr. High. Ich werde Sie anrufen, sobald ich das Geld übergeben habe. Ich verspreche es Ihnen. Sie versprechen mir, daß Sie sofort danach für ausreichende Sicherheit meines Hauses sorgen.«
    Er seufzte und meinte dann leise: »Ich frage mich nur, was mit Lizzy geschieht, wenn Sie die Kerle nicht fassen?«
    »Je schneller Sie uns benachrichtigen, Mr. Round, und je präziser Ihre Angaben sind, desto sicherer werden wir die Erpresser fassen. Ich kann einen ganzen Stadtteil absperren lassen. Arbeiten Sie mit uns, und Sie erhalten nicht nur Ihre fünfzigtausend Dollar zurück, Sie werden auch für immer von dem Alpdruck befreit, mit dessen Neuauflage Sie sonst jeden Augenblick rechnen müssen.« Round versprach, er würde sein Bestes tun.
    »Sind Sie von den Gangstern schon angerufen worden?« erkundigte sich der Chef.
    »Noch nicht!«
    Dann war das Gespräch beendet. Mr. High legte den Hörer auf. Er schüttelte den Kopf.
    »Hoffentlich können wir uns auf Mr. Round verlassen. Er ist sehr aufgeregt.«
    »Wird er anrufen?« fragte Phil.
    »Ich glaube, daß er sein Versprechen hält, trotz seiner strapazierten Nerven.«
    »Und nach dem Anruf?«
    Mr. High stand auf und ging zu dem riesigen Stadtplan an der Stirnwand seines Büros.
    »Ich werde mich mit dem Chef der City Police in Verbindung setzen«, sagte er, vor der Karte stehend, die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Wenn wir genug Streifenwagen bereithalten und in jedem Bezirk eine Gruppe von zwanzig oder dreißig Beamten als fliegende Reserve in Bereitschaft halten, müßten wir zehn Minuten nach Rounds Anruf einen lückenlosen Sperrgürtel aufbauen können, gleichgültig, wo und an welcher Stelle die Übergabe stattgefunden hat.«
    Ich trat neben ihn.
    »Immer vorausgesetzt, daß Round anruft!«
    »Selbstverständlich! Ohne seine Mitarbeit sind wir machtlos.«
    »Und wenn er nicht anrufen kann?« Mr. High drehte mir das Gesicht zu. »Sie fürchten, daß die Erpresser den Mann, der das Geld bringt, töten werden? Das halte ich für ausgeschlossen, Jerry. Nach einem solchen Mord würde sich niemand mehr bereitfinden, schweigend zu zahlen. Alle anderen Opfer würden sich in unsere Arme flüchten.« '
    »Ich meine nicht, daß sie Round töten, aber ich fürchte, daß sie ihn daran hindern werden, zu telefonieren. Sie erreichen diesen Zweck, wenn sie ihn ein oder zwei Stunden lang irgendwo festhalten.«
    Der Chef strich sich mit der flachen Hand über den Haaransatz an den Schläfen.
    »Sie halten es für möglich, daß Mr. Unbekannt auf diesen Gedanken kommt?«
    »Ich halte ihn für sehr ausgekocht. Das hat er im Rovelt-Fall bewiesen. Ich glaube, daß er alle Möglichkeiten durchdacht hat und daß er sich bemühen wird, keinen Fehler zu machen. Sollte ihm nicht eingefallen sein, daß Round nach der Übergabe uns anrufen könnte? Wenn es ihm eingefallen ist, wird er seine Vorkehrungen treffen.« Der Chef preßte die Lippen zusammen.
    »Ihre Theorie hört sich leider logisch an, Jerry. Wir können sie nicht außer acht lassen. Trotzdem werde ich alle Vorbereitungen treffen. Oder sehen Sie eine andere Chance?«
    Ich trat noch einen Schritt näher an die Karte heran.
    »Mr. Unbekannt bemüht sich, keine Fehler zu machen«, sagte ich. »Aber vielleicht hat er schon einen Fehler gemacht.« Ich legte den Zeigefinger auf die Stelle der Karte, die die Kreuzung der Flatbush Avenue mit der Atlantic Avenue darstellte. »An dieser Stelle!«
    Phil wußte sofort, wovon ich sprach. »Du meinst, daß er das Hupkonzert am Telefon gehört haben kann und daß er darauf mit den Worten ›Fahr weiter‹ reagierte?«
    »Er sagte: ,Fahr los, Ragh! Halte den Verein nicht auf! — Genau diese Worte benutzte er, aber niemand hatte ihm vorher gesagt, daß wir wegen des Rotlichtes an einer Kreuzung hielten. Das erklärte ihm Rovelt erst nachträglich.« Ich tippte ein paarmal auf die Stelle. »Ich glaube fest daran, daß er hier wohnt. Er wollte sich das Schauspiel nicht entgehen lassen, uns wie die Spinne im Netz zappeln zu lassen.«
    Ich zeigte auf das eingezeichnete Viereck eines Hauses in der Flatbush Avenue, unmittelbar vor der Kreuzung.
    »Das hier ist ein Hotel. Von den Fenstern eines Zimmers im vierten oder fünften Stock läßt sich die Kreuzung, Flatbush und Atlantic Avenue übersehen. — Schalten Sie Phil und mich nicht in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher