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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kidnappen. Sie konnten es mit ihren Machtmitteln in der Luft erreichen, betreten und wieder verlassen, wenn sie wollten, und niemand würde sie daran hindern können, Zamorra mitzunehmen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß eine solche Aktion erfolgte. Flugzeuge waren in dieser Hinsicht gefährlich, und Zamorra in der Maschine nahezu hilflos, weil er weder ausweichen konnte noch bei einer Auseinandersetzung riskieren durfte, andere Fluggäste zu gefährden.
    »Du kannst einem richtig Mut machen«, knurrte er wütend.
    »Ich will dir damit nur klarmachen, daß es ziemlich sinnlos ist, sich zur Wehr zu setzen. Sie haben die besseren Karten. Wir hätten nach Wales fahren sollen. In Caermardhin wären wir sicher, und von dort aus könnten wir mit Sid Amos’ Unterstützung nicht nur feststellen, was sie von uns wollen, sondern vielleicht einen Gegenschlag führen.«
    »Zu spät«, sagte Zamorra. Merlins unsichtbare Burg lag in der anderen Richtung. Sie würden noch einmal wenigstens vier Stunden, vielleicht länger, unterwegs sein, und so viel Zeit würden ihnen die Jäger vielleicht nicht mehr lassen. Es gab Zamorra zu denken, wie zielsicher die beiden Männer in Schwarz in den Pub gekommen waren. Wenn sie Zamorra dort gefunden hatten, fanden sie ihn überall. So einfach ließen die Spuren sich nicht verwischen.
    »Silbermond-Druide müßte man sein und sich im zeitlosen Sprung auf die andere Erdhalbkugel versetzen«, brummte der Parapsychologe.
    »Dann sollten sie uns erst mal wieder finden…«
    »Da dröhnt was«, sagte Nicole übergangslos.
    »Was? Löst sich jetzt der Auspuff ab?«
    »Das ist etwas anderes«, erwiderte sie. »Ich glaube, es kommt von außen.«
    Sie senkte die Fensterscheibe ein wenig ab, fuhr langsamer und lauschte. Bei geöffnetem Fenster war das Dröhnen jetzt deutlicher zu hören.
    Es schwoll unaufhaltsam an.
    »Es kommt von oben«, erkannte Zamorra. »Zum Teufel, was ist jetzt wieder los?«
    Er ließ sein Fenster herunter, riskierte es, den Sicherheitsgurt kurz zu lösen und reckte den Kopf aus dem Fenster. Er sah nach oben.
    Da war etwas am Nachthimmel.
    Signallichter flackerten. Ein Scheinwerfer näherte sich, der Lichtkegel schwenkte zur Straße herab, tastete sie ab.
    »Ein Hubschrauber!« entfuhr es Zamorra. »Und zwar einer von der größeren Sorte!«
    »Polizei?« fragte Nicole. »Eine Luftstreife, die zur Autobahn gehört? Immerhin sind wir fast da. Noch einen Kilometer, dann können wir Gas geben…«
    »Warte nicht so lange«, stöhnte Zamorra auf. »Gib Gas, fahr zu! Der Kerl kommt tiefer!«
    Der Jaguar beschleunigte. Der Lichtkegel verfehlte ihn knapp. Zamorra hatte sich wieder angeschnallt. Der Lichtstrahl erfaßte den Wagen jetzt wieder, hielt das Tempo. Der Hubschrauber holte schnell auf. Das Dröhnen wurde ohrenbetäubend.
    »Diesmal versuchen sie es aus der Luft«, sagte der Professor. »Wir haben keine Chance.«
    »Sie wollen dich lebend und unversehrt, nicht wahr?« sagte sie. »Sie werden nichts riskieren. Wenn es jetzt zu einem Unfall kommt und der Hubschrauber uns das Dach eindrückt, dann…«
    »Ich kann nicht so ganz daran glauben«, unterbrach Zamorra sie. »Als sie uns die Fensterheber manipulierten und uns betäuben wollten, hat- 25 ten wir auch ziemliches Tempo drauf. Die Kurve hätten wir nicht überlebt. Und sie brauchen jetzt bloß einmal richtig mit den Kufen des Hubschraubers auf unser Dach zu knallen, und wir federn so tief ein, daß der Wagenboden über den Asphalt schrammt. Dann ist es vorbei. Die Reifen platzen auseinander, und wir sind erledigt. Vielleicht machen sie es sich noch viel einfacher und werfen uns eine Handgranate vor den Kühler.«
    »Ich habe über diese blaue Energie nachgedacht«, wandte Nicole hastig ein. »Ich bin nicht mehr sicher, ob das wirklich ein Lähmstrahl ist. Dann hätten die Leute im Pub sich nämlich hinterher daran erinnert. Man hat ihnen aber das Gedächtnis genommen. Vielleicht ist es eher eine Art Hypnose, und sie hätten uns nur gewissermaßen ferngesteuert, vorhin…«
    »Theorie«, winkte Zamorra ab. Er wünschte sich eine wirksame Waffe, um den Hubschrauber auf Distanz zu halten, der fast direkt über ihnen angelangt war.
    Die Schilder, die auf die Autobahnzufahrt hinwiesen, tauchten auf.
    Wenn sie es schafften, die Autobahn rechtzeitig zu erreichen, konnte der Jaguar seine enorme Geschwindigkeit auf gerader, freier Strecke ausspielen.
    Vielleicht hängten sie den Hubschrauber damit ab. Hier, auf den
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