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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher
Autoren: Unbekannt
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Begriffen erklären. Es war etwas gänzlich Neues.
    „Durchstoßen Sie den fremden Schutzschirm!"
    befahl Waringer dem Kommandanten.
    „Und wenn er ...", wollte Gertsa Hamesener widersprechen. Doch der Hyperphysiker ließ ihn nicht ausreden.
    „Ohne Rücksicht auf das Risiko!" befahl er. „Von außen können wir den Todessatelliten nicht orten, also müssen wir es von innen versuchen. Vorwärts!"
    Oberstleutnant Hamesener widersprach nicht mehr. Er wußte ebenfalls, daß sie den Todessatelliten finden mußten. Eine Alternative gab es nicht.
    Die Triebwerke des Schiffes brüllten auf.
    Hamesener beschleunigte mit Maximalwerten, um den Widerstand des Schutzschirms zu brechen. Die SUN DRAGON ruckte an.
    Und befand sich plötzlich innerhalb des Ruhepols.
    „Verdammt!" brüllte Hamesener. „Der Schirm hat uns keinen Widerstand entgegengesetzt! Wo sind wir? Ich sehe nichts von der Sonne. Man hat uns in den Hyperraum geschleudert."
    Waringer hatte in vielen Jahrhunderten Selbstdisziplin und entschlossenes Handeln gelernt.
    Er griff nach dem Mikrophon und sagte mit einer Stimme, die keinen Widerspruch aufkommen ließ: „Hier spricht der Erste Wissenschaftssenator, Professor Waringer. Ich übernehme ab sofort und für unbestimmte Zeit das Kommando über die SUN DRAGON. Achtung! Jeder Mann bleibt auf seinem Platz. Wir sind nicht in den Hyperraum abgestrahlt worden, sondern befinden uns innerhalb des Ruhepols, der die Energieeinflüsse der Sonne absolut fernhält; ich betone das Wort absolut, denn zur Sonnenenergie gehören auch die Lichtteilchen.
    Darum sehen wir nichts."
    Die Worte hallten aus den Lautsprechern der Rundrufanlage durch das ganze Schiff. Sehr wahrscheinlich verhinderten sie eine Panik, denn für die meisten Besatzungsmitglieder mußte es tatsächlich scheinen, als befände sich die SUN DRAGON in einem wesenlosen Nichts. „Achtung, Transformkuppel!" fuhr Waringer fort. „Geschütz feuerbereit machen. Bei Auftauchen eines anderen Objekts sofort Zielfolgeautomatik darauf einstellen - aber erst feuern, wenn ich es persönlich befehle!
    Ende!"
    Oberstleutnant Gertsa Hamesener hatte sich unterdessen von seinem Schock erholt. Er sah blaß und zerknirscht aus.
    Waringer ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Nehmen Sie es nicht zu tragisch, Hamesener", sagte er freundlich. „Sie haben nicht versagt. Ihre Reaktion auf das Unfaßbare war durchaus natürlich." Er lächelte aufmunternd. „Ich hatte sie sogar erwartet, als wir plötzlich im Ruhepol waren. Sobald Sie den Schock und die Zerknirschung überwunden haben, erhalten Sie das Kommando über die SUN DRAGON zurück."
    „Danke!" stammelte Hamesener. „Vielen Dank, Sir."
    Waringer nickte ihm noch einmal zu, dann begab er sich an seinen Platz zurück. Er wandte den Kopf, als Lord Zwiebus sich ihm näherte.
    „Was gibt es?" fragte er, leicht ungehalten, denn er hatte jetzt anderes zu tun, als sich mit dem Neandertaler zu unterhalten.
    „Nicht schimpfen mit Lord Zwiebus", bat der Neandertaler, der die Stimmung Waringers instinktiv spürte. „Lord Zwiebus kommen, um zu sagen, daß Gefahr droht. Große Gefahr. Lord Zwiebus wissen."
    „Weißt du es, oder spürst du es?" fragte der Hyperphysiker beunruhigt.
    „Lord Zwiebus spüren, dann wissen", umschrieb der Urmensch die Aussage, daß sein stark ausgeprägter Urinstinkt ihn die Gefahr so er kennen ließ, als wüßte er auch verstandesmäßig darum.
    „Ich verstehe", erwiderte Geoffry Abel Waringer.
    „Aber gerade wegen der drohenden Gefahr mußt du auf deinen Platz zurückgehen und dich anschnallen."
    In Zwiebus' Augen glitzerte es verdächtig, als lehne er sich innerlich gegen den Befehl Waringers auf. Doch dann nickte der Neandertaler und trottete willig zu seinem Platz zurück.
    Der Hyperphysiker atmete auf. Da heulten plötzlich die Alarmsirenen durchs Schiff. „Ortungsalarm!" übertönte die Stimme der Überwachungspositronik den Sirenenlärm. „Zweihundertfünfzig Kilometer voraus materiell stabiles Fremdobjekt!"
    Professor Waringer blickte auf den Übertragungsschirm.
    Er sah einen gewaltigen Schatten von der Form einer mittendurch geschnittenen und mit den sich verjungenden Enden zusammengekoppelten Spindel.
    „Der Todessatellit ...!" flüsterte er.
    Auf dem Flottentender schrieb man den 19.
    November 3432. Vor dreiundzwanzig Stunden war die SUN DRAGON in die innere Korona Sols vorgestoßen und damit aus dem Erfassungsbereich der Ortung verschwunden. Auch die Hyperfunkverbindung
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