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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die weißmagische, tödliche Waffe mit jeder Sekunde näher kam. Warum tat Stanley nichts? Sah er die Gefahr denn nicht?
    Sie versuchte, gedanklichen Kontakt zu ihm aufzunehmen und ihn zum Angriff zu veranlassen. Plötzlich fühlte sie, daß der Kontakt zustandekam, und im nächsten Moment warf sich Stanley auf die Fremde.
    Das war die Chance, ebenfalls zuzuschlagen. Gegen zwei Gegner zugleich würde sich die Fremde, trotz ihrer magischen Superwaffe, nicht wehren können. Juliet riß die Tür auf und stürmte aus dem Schlafzimmer hervor, um sich auf Nicole Duval zu werfen. Die Vampirin bleckte die Zähne. Ein Biß würde den Kampf bereits entscheiden…
    ***
    Zamorra wußte, daß jetzt alles blitzschnell gehen mußte. Er erreichte Camerons Wohnungstür. Die war natürlich verschlossen. Darauf, daß Cameron brav auf das Klingeln hin öffnen würde, wollte Zamorra erst gar nicht hoffen. Er nahm Anlauf und warf sich mit aller Wucht gegen das Holz.
    Das einzige, was geschah, war, daß seine Schulter von dem Aufprall schmerzte. Die Tür hielt stand.
    »Natürlich«, murmelte er verärgert. »So was kann ja auch nur im Film klappen…«
    Nächster Versuch. Zurücktreten an die Wand. Konzentration. Atemübung. Dann schnellte er sich von der Wand ab, beide Füße voran, sich mit den Armen kräftig abstoßend und einen Schwung in die Bewegung legend, der fast unglaublich war. Krachend flog die Wohnungstür nach innen auf. Zamorra drehte sich noch in der Luft herum und landete wie eine Katze auf allen vieren. Sofort rollte er sich zur Seite ab und kam wieder auf die Beine.
    Er hörte Geräusche im Wohnzimmer.
    Mit ein paar Sprüngen war er dort. Er stieß die Tür auf. Unmittelbar vor ihm lag das Amulett auf dem Fußboden. Zamorra duckte sich nieder und hob es auf. Er sah Nicole, die von Stanley Cameron festgehalten wurde. Er hatte sie im berüchtigten Abführgriff. Unter normalen Umständen hätte sie sich daraus relativ leicht befreien können. Sie beherrschte wie Zamorra ein halbes Dutzend asiatischer Kampfsportarten, und es gab kaum einen Gegner, mit dem sie nicht fertig wurde.
    Aber in diesem Fall war es anders.
    Nicole war halb bewußtlos. Einer ihrer beiden Gegner mußte sie gleich zu Anfang richtig erwischt haben. Sie konnte sich nicht wehren, und während Cameron sie festhielt, näherte sich ihr eine junge Frau mit langen Vampirzähnen.
    Der Vampir war also weiblich, und er war hier!
    Zamorra setzte das Amulett kompromißlos ein. Es bedurfte eines schnellen Gedankenbefehls. Ein silbrig flirrender Blitz fuhr, einem Laserstrahl gleich, aus der handtellergroßen Zauberscheibe und durchschlug die Vampirin in Herzhöhe. Sie begann wie wahnsinnig zu kreischen, taumelte durch das Zimmer und schlug mit wie Windmühlenflügeln kreisenden Armen um sich. Sie würgte, spuckte und begann zu altern. Ihr Körper verfiel innerhalb weniger Sekunden, wurde faltig und dürr, und dann brach sie zusammen. Als Zamorra sie erreichte und berührte, zerbröckelte sie unter seinen Fingern zu Staub.
    Das Amulett hatte eine ähnliche Wirkung erzielt wie ein geweihter Eichenpflock.
    Stanley Cameron stieß Nicole von sich. Sie stürzte gegen den Wohnzimmertisch, fegte die fast leere Brandyflasche von der Platte und versuchte sich aufzurichten.
    Stanley Cameron stieß einen gellenden Schrei aus.
    »Juliet!«
    Und dann griff er Zamorra an!
    ***
    Der Krach, mit dem Zamorra die Tür zu Camerons Wohnung geöffnet hatte, war ebenso wenig ungehört geblieben, wie die Faustschläge und das Dauerklingeln des Polizisten. Jemand öffnete ihm. »Gut, daß Sie da sind, Garret. Sorgen Sie dafür, daß Ruhe herrscht, verdammt. Die machen da einen Lärm, und das mitten in der Nacht, als wenn die Schotten, Waliser und Iren gleichzeitig in einen britischen Pub einmarschierten…«
    Garret winkte ab. Er hörte auch gar nicht zu. Er stürmte schon die Treppe hinauf, sah die aufgestoßene Tür und schob ein paar neugierige Nachbarn aus dem Weg, die zwar versuchten zu sehen, was in der Wohnung vorging, sich aber nicht hinein trauten.
    Garret traute sich.
    Die Pistole hatte er immer noch in der Hand. Er verlangsamte sein Tempo jetzt, als er den lauten Aufschrei hörte, nahm die Waffe in beide Hände und näherte sich der Wohnzimmertür, hinter der Kampflärm erklang. Dann versetzte er der nach innen schwingenden Tür einen Tritt und sprang in das Zimmer.
    Es war der Moment, in dem Zamorra Stanley Cameron mit einem schnellen Hebelgriff abwehrte, und es war Zufall, daß
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