Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Flugzeugpropeller, um eine akzeptable Erklärung dafür zu finden, daß Mocart draußen an der Straße lag und Zamorra in Helmsley in seinem Dienstwagen saß und funkte.
    Aber das würde sich spätestens dann klären, wenn die Beamten die Toten sahen – oder die Fotos, die Zamorra gemacht hatte, falls die Vampiropfer sich bereits erhoben hatten. Zwar werfen Vampire kein Spiegelbild und sind deshalb auch nicht mit einer Spiegelreflexkamera zu fotografieren, wie Susan Howard sie benutzte, aber der Keim war in den beiden Mumien noch nicht so stark ausgeprägt, daß sie selbst zu Vampiren geworden waren. Sie befanden sich noch im Entwicklungsstadium. Andernfalls hätten sie nicht so ruhig dagelegen, sondern wären entweder geflohen oder hätten angegriffen. Ergo mußten sie auf das Zelluloid gebannt worden sein.
    Aber eine andere Frage keimte in Zamorra auf.
    Der Wagen war erst vor kurzem noch benutzt worden. Wenn Mocart ihn hier geparkt hätte und mit dem Wagen der Reporterin gefahren wäre, hätte die Motorhaube kälter sein müssen.
    Wer also hatte den Wagen hierher ins Dorf zurück gebracht?
    Der Vampir, der Mocart getötet hatte!
    Zamorra überlief es kalt. Vielleicht waren Mocart und Howard getrennt gefahren, und der eine von ihnen war unterwegs auf den Leichnam des anderen gestoßen?
    Wie auch immer – der Vampir befand sich jetzt in Helmsley.
    Nicole hatte ihn nicht spüren können, aber das besagte nicht viel. Vielleicht hatte er sich jetzt abgeschirmt. Zamorra wollte sich jedenfalls nicht mehr darauf verlassen, daß sie hier sicher waren. Und wenn dieser Blutsauger in der Lage war, durch feste Materie zu gehen, wie er auch in Camerons Auto gelangt war, dann war Zamorra hier draußen nicht mehr sicher.
    Vielleicht war der Vampir aber auch in Camerons Wohnung? Zamorra überlief es siedend heiß. Nicole und er waren schließlich nicht die einzigen, die jemandem eine Falle stellen konnten. Vielleicht hatte der Vampir sie beide ausgetrickst…
    Der Parapsychologe glitt aus dem Wagen.
    Im gleichen Moment tauchte aus den Schatten eine hochgewachsene Gestalt auf.
    »Hiergeblieben, Freundchen…«
    ***
    Juliet und Stanley standen wie erstarrt.
    Abermals ertönte die Türglocke.
    Die beiden unterschiedlichen Lebewesen sahen sich an. »Feind«, flüsterte Juliet. Stanley sah, wie ihr Gesicht sich verzerrte und Angst ausdrückte – oder war es Zorn? »Feind«, flüsterte sie wieder. »Gefahr!«
    »Mister Cameron?« ertönte von draußen die Stimme. »Sind Sie noch wach?«
    Stanley atmete tief durch.
    »Du mußt verschwinden«, zischte er Juliet zu. »Ins Schlafzimmer, schnell! Sie darf dich nicht hier sehen!«
    Zamorra und seine Begleiterin wußten, daß es Vampire gab. Vampire waren Geschöpfe, die getötet werden mußten. Aber Stanley wollte nicht, daß Juliet etwas zustieß. Er wollte mit ihr unsterblich werden, wollte nicht, daß er sie jetzt noch einmal verlor. Er mußte dafür sorgen, daß diese Nicole Duval nichts von Juliet erfuhr.
    Aber warum war sie überhaupt hier?
    Der Wagen! durchfuhr es ihn. Sie hat den Wagen zurückgebracht und noch Licht gesehen.
    »Mister Cameron!« Wieder die Türglocke.
    Himmel, die weckt das halbe Haus, wenn sie weiter im Treppenhaus ruft! durchfuhr es Stanley. Er schob Juliet mit sanftem Druck ins Schlafzimmer und schloß die Tür hinter ihr. Dann ging er zur Wohnungstür und öffnete.
    »Ist ja schon gut«, brummte er. »Sie brauchen nicht die ganze Welt rebellisch zu machen.«
    »Ich habe Licht gesehen. Ich hatte schon gedacht, Sie wären im Wohnzimmer eingeschlafen«, sagte Nicole. »Hier, die Wagenschlüssel. Der Ford steht unten an der Straße. Kein Kratzer dran, alles in Ordnung. Bei Ihnen auch, Stanley?«
    Sie ahnt etwas! dachte er alarmiert. Warum sonst sollte sie ihm diese Frage stellen?
    »Kommen Sie herein«, forderte er sie auf und zog sie förmlich in die Wohnung hinein. Wenn sie wirklich etwas gemerkt hatte, vielleicht Stimmen gehört hatte – mußte sie ausgeschaltet werden… sofort…
    ***
    Zamorra wandte sich um, bereit, zuzuschlagen oder irgend etwas zu tun, um einen Angreifer auf Distanz zu bringen. Aber dann sah er die Uniform.
    Der Dorfpolizist stand hinter ihm.
    Die Uniformjacke war offen, die Krawatte hing schief, das Haar des Mannes war wirr. Jemand mußte ihn aus dem Bett gescheucht haben. Entsprechend war seine Laune.
    »Sie sind dieser Zamorra? Dann bleiben Sie mal hübsch da stehen und rühren sich nicht von der Stelle, ehe ich es Ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher