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041 - Der Tod schleicht durch London

041 - Der Tod schleicht durch London

Titel: 041 - Der Tod schleicht durch London
Autoren: A.F.Morland
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und kann mich kaum konzentrieren.
    Sie deckte seufzend ihre Schreibmaschine zu, hatte ein paar Leserbriefe beantwortet, die sie morgen zur Post bringen würde. Vicky war als Schriftstellerin sehr erfolgreich. Ihre Bücher wurden in acht Sprachen übersetzt, und zwei davon hatte Hollywood verfilmt. Es wurden Kassenschlager, und da Vicky an den Einnahmen prozentuell beteiligt war, floß eine Menge Geld auf ihr Bankkonto.
    Kürzlich hatte sie sich entschlossen, weniger Bücher zu schreiben und Tony Ballard mehr bei seiner gefährlichen Arbeit zu unterstützen. Er war von diesem Entschluß zwar nicht sonderlich begeistert gewesen, aber wenn Vicky sich etwas in den hübschen Kopf setzte, war sie nicht so leicht wieder davon abzubringen.
    Tony machte deshalb das Beste daraus. Er trainierte hart mit ihr, verbesserte ihre Karatetechnik, erhöhte auf dem Schießstand im Keller laufend ihre Treffsicherheit, schärfte ihre Reflexe und hoffte, daß all das ausreichte, um aus ihr ein Mädchen zu machen, das keine allzu leichte Beute für schwarzblütige Gegner war.
    Obwohl Vicky wußte, daß ihr Freund ein geübter Kämpfer war, den die Erfahrung lehrte, wie man mit der Gefahr leben und überleben konnte, hatte sie oft ein flaues Gefühl im Magen, wenn er eine neue Aufgabe in Angriff nahm.
    Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber in ihrem Unterbewußtsein schlummerte ein schrecklicher Gedanke: Irgendwann einmal wird Tony das Haus verlassen und nicht mehr zurückkommen. Irgendeinen Kampf wird er mal verlieren. Es kann dieser sein – oder der nächste… Irgendeiner …
    Vicky Bonney erhob sich und verließ das Arbeitszimmer. Die Leere des Hauses bedrückte sie. Sie fühlte sich einsam. Tony Ballard und Mr. Silver waren unterwegs.
    Roxane befand sich auf ihrer Pendeltour durch die Dimensionen, um endlich eine Spur von Silver II zu entdecken… Das Haus war verwaist.
    Einen Moment dachte Vicky daran, nach nebenan zu gehen. Im Nachbarhaus wohnten Lance Selby und Oda, die Weiße Hexe. Aber die Stimmung, die im Nachbarhaus herrschte, war so trist, daß Vicky lieber daheim blieb.
    Lance befand sich im magischen Tiefschlaf, und niemand konnte ihm helfen. Oda war darüber sehr unglücklich, doch Worte vermochten sie kaum zu trösten. Stundenlang saß sie an Lance Selbys Bett und sah ihn stumm an.
    Sie befürchtete, ihn verloren zu haben, und im Moment sah es wirklich nicht sehr gut für ihn aus. Wecken konnte man ihn nicht, und Oda war es fast so, als wäre er tot.
    Nein, Vicky war jetzt nicht in der Verfassung, sich dieses schmerzliche Elend im Nachbarhaus anzusehen. Sie bedauerte, daß Professor Kull entkommen konnte. Die härteste Strafe hätte dieser gewissenlose Schurke verdient, aber ihm gelang die Flucht, und Vicky Bonney war davon überzeugt, daß man bald wieder von ihm hören würde.
    Das Telefon läutete und riß die blonde Schriftstellerin aus ihren Gedanken. Sie ging an den Apparat. Am anderen Ende war Tucker Peckinpah.
    »Ist Tony schon zu Hause?« fragte der Industrielle.
    »Nein. Er wollte mit Mr. Silver diesen Zirkus aufsuchen.«
    »Das hat er getan, und er hat sich inzwischen bei mir gemeldet.«
    »Bei mir nicht«, sagte Vicky leicht gesäuert. Er hätte auch mich anrufen und mich informieren können, dachte sie ärgerlich. Schließlich interessiert mich ebenfalls, was läuft.
    »Er wird in Kürze heimkommen«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Was fanden er und Mr. Silver im Zirkus heraus?« wollte Vicky Bonney wissen.
    »Wissen Sie, was ein Shlaak ist?«
    »Nein.«
    Der Industrielle lachte kurz. »Bis zu Tonys Anruf wußte ich es auch nicht«, sagte er und klärte Vicky auf. Er sprach von den drei Tornados, berichtete, daß es sich um sogenannte Neutral-Dämonen handle, und daß Tony von ihnen einen sehr wertvollen Tip erhalten hatte: Ein Shlaak könne Fystanat erlösen. Das Gift aus den Schlangenfingern eines Shlaaks würde Fystanats magische Starre aufheben.
    »Das ist ja fantastisch!« rief Vicky Bonney begeistert aus.
    »Ja, das wäre es, wenn man wüßte, wo diese Shlaaks stecken. Tony bat mich, zu versuchen, eine Spur dieser Energiefresser zu finden.«
    »Und?« fragte Vicky gespannt.
    »Nun, eine direkte Spur ist es nicht, aber mir kam etwas zu Ohren, das vielleicht von Bedeutung sein könnte.«
    »Und zwar was?«
    »Durch einen der Kanäle, die mich ständig mit der Polizei verbinden, sickerte durch, daß Richter George Bonner heute abend gestorben ist.«
    Vicky Bonney wußte, wer Judge Bonner war. Man konnte hin
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