Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
041 - Der Tod schleicht durch London

041 - Der Tod schleicht durch London

Titel: 041 - Der Tod schleicht durch London
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nennt sich Paul Fechette, wohnt etwa zwanzig Kilometer außerhalb Londons in einem finsteren Wald. Seine Magie hat schon stark abgebaut, aber für Leute wie mich ist er immer noch gefährlich. Sie sollten deshalb zu ihm fahren und seinen Untergang beschleunigen.«
    »Wie sieht Fechette aus?« wollte ich wissen. »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Groß, breitschultrig und unnatürlich blaß ist er, und er lebt in seiner kleine Waldhütte wie ein Einsiedler. Pilzesammler, die sich zu nahe an seine Hütte heranwagten, wurden nie wieder gesehen.«
    »Was geschah mit ihnen?«
    »Fragen Sie Fechette. Ich weiß es nicht. Werden Sie zu ihm fahren, Mr. Ballard?«
    »Ich möchte mich mit einem Feuerwerkskörper vergleichen«, sagte ich. »Sie haben die Lunte angezündet, und ich bin nun gezwungen, abzuzischen.«
    »Aber sehen Sie sich vor!«
    »Das tu’ ich immer, sonst würde ich schon lange nicht mehr leben.«
    »Das ist wahr… Ich kenne übrigens die traurige Geschichte Ihres Freundes Fystanat«, sagte der Anrufer zu meiner großen Überraschung.
    »Von wem?« fragte ich schnell.
    »Ein Mann wie ich hört viel, Mr. Ballard. Irgendeinen Vorzug muß ich schließlich auch haben. Ich weiß vom ›Weißen Kreis‹, dieser Vereinigung, die Pakka-dee, der Mann aus der Welt des Guten, gegründet hat. Ziel und Zweck des ›Weißen Kreises‹ ist die Bekämpfung jedweder schwarzen Bewegung.«
    »So ist es.«
    »Als Fystanat aus der Welt des Guten kam und zum ›Weißen Kreis‹ stoßen wollte, funkte der Silberdämon Metal mit seiner Freundin, der Zauberin Arma, dazwischen.«
    »Sie sind wirklich erstaunlich gut informiert«, sagte ich beeindruckt. »Wollen Sie mir nicht doch Ihren Namen verraten?«
    »Nein, lieber nicht.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ihn Fechette erfährt. Das befürchten Sie doch, nicht wahr?«
    »Ich blühe lieber im verborgenen, Mr. Ballard. Sie sollten diesen Wunsch respektieren, sonst hänge ich ein.«
    »Nicht doch, nicht doch, Mister… Ich rede Leute, mit denen ich spreche, nur gern mit dem Namen an.«
    »Metal und Arma wollten Fystanat vernichten; er hätte im Sarg der tausend Tode ein schreckliches Ende finden sollen. Nun, das blieb dem Mann aus der Welt des Guten zwar erspart, aber er ist seither magisch gelähmt, und keiner von Ihnen weiß, wie man ihm helfen kann.«
    »Das ist leider richtig.«
    »Ein Tip von mir, Mr. Ballard: Fragen Sie Fechette…«
    »Wollen Sie damit sagen, er weiß, wie man Fystanat aus dieser schon endlos lange dauernden Lähmung holen kann?« fragte ich aufgeregt.
    »Ja, ich glaube, Fechette kann Ihnen helfen. Natürlich wird er es nicht freiwillig tun. Sie müssen ihm Daumenschrauben anlegen.«
    »Das werde ich tun!« sagte ich grimmig. »Das werde ich ganz bestimmt tun.«
    »Viel Glück, Mr. Ballard.«
    »Danke.«
    »Sollte ich wieder mal einen Tip für Sie haben, melde ich mich.«
    »Tun Sie das. Schade, daß ich Ihren Namen nicht weiß. Ich würde irgendwann mal mit Fystanat vorbeikommen und mich persönlich bei Ihnen bedanken.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte der Anonymus. »Wenn Sie Fechette fertigmachen, ist mir das Dank genug.«
    »Aus welchem Grund hassen Sie Fechette so sehr?«
    »Müssen wir Menschen nicht alle Dämonen hassen? Sie bedrohen uns ständig, gefährden unsere Existenz, schränken unseren Lebensraum ein und tun alles, um die Welt in ihren grausamen Würgegriff zu bekommen. Ist es da verwunderlich, wenn wir nichts für diese Höllenbrut übrighaben?«
    »Ich werde mich um Fechette kümmern«, sagte ich und ließ mir noch ganz genau beschreiben, wo der absterbende Dämon zu finden war. Dann legte ich auf.
    Vicky, der ich den vollen Inhalt des Anrufs widergab, meinte, der anonyme Anrufer könnte mich in eine Falle locken.
    »Dieses Risiko muß ich eingehen«, sagte ich. »Wenn die Chance besteht, Fystanat zu helfen, nehme ich jedes Wagnis auf mich.«
    Und nun lief ich durch den Nebel und hoffte, daß Paul Fechette noch nicht wußte, daß sich jemand seiner Behausung näherte.
    Menschen, die sich zu nahe an das Waldhaus herangewagt hatten, wurden nie mehr wiedergesehen, hatte der Anonymus gesagt. Was war mit ihnen passiert? Was hatte ihnen Fechette angetan? Hielt er für mich das gleiche Schicksal bereit?
    Ich lief durch hohes, leise raschelndes Gras. Der Nebel zog weiter, und ich hatte wieder ungehinderte Sicht, abgesehen davon, daß die Dämmerung immer rascher fortschritt und schon bald in Dunkelheit übergehen würde.
    Aus Erfahrung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher