Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schnell über die Bühne.
    Das Raubtier kippte.
    Und es prallte haargenau auf die anrennende Raissa, die so viel Schwung in ihren Lauf gelegt hatte, dass sie nicht mehr ausweichen konnte. Der schwere Pantherkörper schleuderte sie zu Boden, das schwarze Tier blieb auf ihr liegen, und gleichzeitig hatte sich der mächtige Urzeitkoloss gedreht.
    Dabei hob er das linke Vorderbein.
    Krull sah es kommen, er jammerte. Ich sah die Gefahr ebenfalls und wollte das Mädchen warnen. Raissa schrie um ihr Leben, als plötzlich ein Schatten über sie und den Panther fiel.
    Wie ein riesiger Stempel wirkte das Bein, als es beide – Mensch und Tier – traf. Es ließ ihnen keine Chance.
    Ich wandte mich ab, wollte nicht hinsehen und hörte noch ein schrilles Fauchen, das letzte Lebenszeichen des Panthers. Raissa aber starb stumm. Sie hatte sehr hoch gespielt und alles verloren.
    Auch Krull war Zeuge geworden. Er stand da, starrte auf den Saurierkörper und begann plötzlich zu schreien und zu lamentieren.
    Beide Arme hob er hoch, schlug sie gegen sein Gesicht, nur war es keine Zeit für Trauer. Ich lief auf ihn zu und riss ihn herum. Seine Arme fielen wieder nach unten.
    Das Gesicht war gezeichnet. Schmerz, Entsetzen, Resignation. In den Zügen lag alles und addierte sich zu einer Hoffnungslosigkeit.
    Raissa war gestorben, er aber lebte, und er sollte auch weiterleben, wenn es nach mir ging.
    Ich packte seinen Arm. Er rührte sich auch nicht, als ich ihn anschrie. So zog ich ihn einfach mit, nur weg aus dem unmittelbaren Bereich des Sauriers, der mit einem Schritt die Entfernung überbrücken konnte, die wir mit zehn schafften.
    Ich rannte tiefer in das Gelände hinein, obwohl ich im Unterbewusstsein immer daran dachte, dass dieser Saurier nicht alles gewesen sein konnte, was in der Erde gelauert hatte.
    Wahrscheinlich merkte Krull nicht einmal, dass er mitlief. Seine Beine bewegten sich automatisch. So wie ich ihn zog, setzte auch er einen Fuß vor den anderen, stolpernd, dabei keuchend und immer wieder nach Luft ringend.
    Das unheimliche Licht hüllte uns wie ein grünroter Schatten ein.
    Ich hatte vor, den Waldrand zu erreichen, eine verdammt große Distanz, die ich zurücklegen musste, für den Saurier jedoch ein Nichts.
    Ein gewaltiges Geräusch erreichte meine Ohren. Ich stoppte für einen Moment den Lauf und drehte mich um. Neben mir brach Krull keuchend in die Knie.
    Ich kümmerte mich nicht um ihn, dafür sah ich zu, wie der gewaltige Saurier das Heim der beiden Menschen zermalmte. Er trat zweimal mit seinen mächtigen Füßen zu. Sehr langsam nur gab er Druck, sodass ich das Gefühl hatte, dass beide Wagen im Zeitlupentempo zusammenbrachen und zu einem Gewirr aus Metall, Holz und Glas wurden, das teilweise noch tiefer in den Boden eingerammt wurde.
    Das Licht reichte auch aus, um erkennen zu lassen, wo der Saurier hergegangen war. Seine Füße hatten mächtige Löcher im Boden hinterlassen. In einem waren der Panther und seine Herrin verschwunden.
    Krull konnte nicht mehr. Er kniete noch immer. Als ich ihn hochreißen wollte, wehrte er sich. »Nein« keuchte er, »es hat keinen Sinn mehr! Sie brauchen sich nicht zu bemühen. Ich will sterben. Mein Ziel ist nicht erreicht.«
    Ich riss ihn auf die Beine. Wie eine Puppe hing er in meinem Arm.
    Er wollte tatsächlich nicht mehr, bewegte aber seine Beine automatisch, als ich ihn weiterzog.
    Ich kam mir vor wie ein von tausend Teufeln Gehetzter. Wir waren auf der Flucht vor dem Grauen, das unweigerlich den Tod brachte, aber dort, wo sich die alten Eichenbäume wie ein düsteres Gemälde abzeichneten, befand sich das rettende Ufer.
    Noch war der Weg weit. Zu weit, denn abermals vernahm ich das harte, dumpfe Stampfen des Riesentiers, das nicht aufgeben wollte.
    Hatte ich vor kurzem daran gedacht, dass der verfluchte Saurier nicht alles sein konnte, so sah ich meine Befürchtungen plötzlich bestätigt. Diesmal tat sich vor uns der Boden auf.
    Dabei fing es so harmlos an.
    Zunächst merkten wir nichts. Ich registrierte zwar das Zittern, dachte aber daran, dass es der Verfolger war, der weiterging. Bis zu dem Augenblick, als die Erde Risse bekam.
    Das Wintergras wurde plötzlich zur Seite gedrückt. Schuhbreite Spalten entstanden, durchzogen den Boden wie ein Netz, gleichzeitig brach er vor uns auf.
    Ich wuchtete mich zusammen mit Krull zur Seite. Beide fielen wir hin, überschlugen uns und wurden von den fallenden Grassoden und Dreckklumpen überschüttet.
    Ich schnellte hoch. Den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher