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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
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alten Mann riss ich schon automatisch mit auf die Füße.
    Im fahlen, über dem Friedhof schwebenden Licht sah ich das nächste Ungeheuer.
    Es war ein Bär!
    Gewaltig, unheimlich, viel größer als ein Grizzly.
    Das Gebiss schimmerte, und seine Augen leuchteten in einem tückischen Rotgrün.
    »Renn los!« brüllte ich Krull zu, als ich sah, dass sich der Bär in unsere Richtung in Bewegung setzte.
    Schräg links vor mir befand sich der gewaltige Schatten des Sauriers, vor mir der Bär, ich sah Krull laufen, wollte ihm folgen, aber das Tier hatte mich schon gesehen und als Opfer auserkoren. Zudem stand es so ungünstig für mich, dass ich Krull nicht mehr erreichen konnte und ihn nur noch schreien hörte.
    Ich riskierte einen schnellen Blick, und meine Augen weiteten sich.
    Der alte Mann war das zweite Opfer dieses mörderischen Friedhofs geworden.
    Wie er ums Leben gekommen war, konnte ich kaum fassen. Ein Riesenelch hatte ihn aufgespießt. Er klemmte auf dem Geweih wie ein makabrer Schmuck. Vorwürfe brauchte ich mir nicht zu machen.
    Ich hatte alles versucht, zudem geriet auch ich in Lebensgefahr.
    Man spricht immer davon, dass sich Bären sehr schnell bewegen können und im Gegensatz zu manch landläufiger Ansicht überhaupt nicht tapsig laufen.
    Das erlebte ich nun in der Praxis.
    Der Bär war schnell, viel zu schnell für meinen Geschmack. Ich hatte nicht mehr viel Zeit, mir etwas einfallen zu lassen, wichtig allein war der Griff zur Beretta.
    Ich riss die Waffe hervor, sah ihn kommen, hörte sein tiefes, gefährliches Knurren oder Brummen, hob den Arm mit der Waffe an und feuerte drei Kugeln rasch hintereinander ab.
    Die geweihten Silberkugeln jagten in den dichten Pelz, rissen Löcher hinein, schufen Wunden, all das, was ich gewollt hatte, aber sie brachten das Tier nicht zum Stoppen.
    Der Bär ging weiter.
    Er walzte, er war schnell, er bewegte sich rollend, er wollte mich zerdrücken und zerquetschen.
    Ich schoss noch einmal.
    Auf den Kopf hatte ich gezielt, doch der Bär hatte sich zuschnell bewegt, sodass die Kugel nur eine Furche im Fell seines Halses hinterlassen hatte.
    Dann war er da.
    Zeit, den Bumerang zu ziehen, blieb mir nicht mehr. Ich schnappte noch nach meinem Silberdolch, als der Bär vor mir hochwuchs, tauchte zur Seite und wurde trotzdem erwischt.
    Eine seiner Pranken fuhr in meine Kleidung. Ich hörte noch das Reißen, mein Sprung wurde gebremst, hart landete ich auf dem Boden.
    Dem Bär konnte ich nicht entkommen.
    Als ich wieder hochsprang, stand er vor mir wie ein großer Schrank und umarmte mich.
    Zum Glück hatte ich meinen Dolch wieder dabei. Ich hielt ihn in der rechten Hand, rammte sie vor und versenkte die Klinge im tiefen Brustfell des Giganten.
    Trotzdem hatte ich verloren.
    Der Bär fiel bereits. Ich konnte die Klinge nicht mehr so schnell herausziehen. Noch größer wurde sein Schatten, der mich nach hinten schleuderte und auf meinen Körper fiel.
    Es war furchtbar.
    Plötzlich sah ich nichts mehr. Mein Gesicht hatte sich in das dichte Fell des Bären hineingewühlt, ich nahm einen scharfen und gleichzeitig modrigen Geruch wahr und hatte schreckliche Angst, getötet zu werden. Nicht durch das Gebiss der Aibon-Bestie, nein, ich würde ersticken, weil ich den schweren Körper einfach nicht zur Seite schieben konnte.
    Trotzdem kämpfte ich, versuchte die Hände in die Höhe zu drücken und hielt dabei noch immer die Klinge mit der Rechten fest.
    Ich hätte auch versuchen können, einen Felsbrocken zur Seite zu schieben, der Erfolg wäre gleich geblieben.
    Der Bär bewegte sich. Ich spürte sein Fell auf den Lippen, und meine Angst wuchs allmählich ins Unermessliche.
    Sollte ich so sterben?
    Luft bekam ich keine mehr. Die Widerstandskräfte erlahmten allmählich, die Energie floss aus meinem Körper.
    Ein furchtbares Schicksal schwebte bereits vor meinen Augen.
    Immer wieder kehrte das Bild der sterbenden Raissa und des zertretenen Panthers zurück.
    Das drohte auch mir.
    Bis zu dem Augenblick, als der Körper des gewaltigen Tieres anfing zu zucken.
    Zuerst achtete ich nicht darauf und dachte, es wäre normal. Bis sich das Zucken verlagerte. Dabei wuchtete der Bär seinen Körper in die Höhe.
    Und er fiel nicht mehr nach unten. Stattdessen rollte er sich zur Seite, krachte auf den Rücken, ich sah das dunkelrote Blut nicht nur in seinem Fell, sondern auch auf der aus der Wunde geglittenen Dolchklinge schimmern, musste erst einmal wieder zu mir selbst finden und gab mir selbst den
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