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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks
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heftete sich ein grasgrüner Pontiac an meine Gummifersen. Er folgte mir zwei, drei Meilen und setzte sich dann vor den Jaguar.
    Ich sah, wie der Fahrer mir zuwinkte und hob die Hand, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte.
    Wir verließen bald die Bundesstraße und gelangten auf eine in nördliche Richtung, nach Essex, führende Nebenstraße, die in der Hauptsache von Lastwagen und Sattelschleppern benutzt wurde. Nach weiteren drei Meilen bog der Grashüpfer auf einen Feldweg ein. Über holprigen, ausgefahrenen Boden näherten wir'uns einem verlassenen Steinbruch.
    Der Steinbruch war auf einer Seite offen; die Einfahrt wurde u-förmig von den steil aufragendeh, etwa zwanzig Meter hohen Felsen umschlossen. Neben der Einfahrt befand sich eine halb verfallene Baracke und ein Lager mit rostigen Schienen und Loren.
    Das Zentrum des Steinbruches bildete ein Teich; er war beinahe kreisrund und so schwarz wie Tinte.
    Der Pontiac hielt neben der Baracke. Ich brachte den Jaguar unmittelbar hinter ihm zum Stehen.
    Der Pontiac-Fahrer stieg aus. Er kam auf mich zu. »Was ist denn mit Ihnen los?«, schnauzte er. »Weshalb verfolgen Sie mich?« Er blickte dabei auf den Feldweg, den wir gerade benutzt hatten.
    »Sparen Sie sich die Komödie«, sagte ich. »Ich bin allein gekommen. Wo ist Laura?«
    »Sie müssen mich verwechseln«, sagte er.
    Der Mann war kräftig, muskulös, untersetzt. Er trug einen hellgrauen Anzug. Das blaue Sporthemd stand am Hals offen. »Ich wette, Sie sind Chum Beerman«, sagte ich. »Habe ich recht?«
    Er starrte mich an. »Wo sind die Piepen?«
    »Langsam, langsam, ehe wir über das Geld sprechen, möchte ich Laura sehen.«
    »Sie ist okay«, sagte er.
    »Wo ist sie?«
    »Sie wird bald hier sein.« Er holte ein Päckchen Camel aus der Tasche. Ich bemerkte, dass seine Hände zitterten, als er sich eine Zigarette in Brand steckte. Beerman war ziemlich nervös. Er inhalierte tief und betrachtete mich aus leicht verkniffenen Augen. »Zeigen Sie mir das Geld!«, verlangte er plötzlich.
    »Es ist im Kofferraum«, log ich.
    »Ich will es sehen.«
    »Später. Wo ist Bradford? Ich möchte mich mit Ihrem Chef unterhalten.«
    »Wer hat Ihnen unsere Namen genannt?«
    Ich stieg aus. »Ein reizendes Plätzchen«, sagte ich, mich umblickend. »Wirklich ein entzückendes Fleckchen Erde.«
    »Beantworten Sie meine Frage!«, schnauzte er.
    Ich wandte mich ihm zu, lächelnd. »Beantworten Sie denn meine Fragen?«
    Mit spitzen Fingern klaubte er sich ein Tabakkrümel von den Lippen. Dann schaute er auf die Uhr. »Sie müssen sich etwa eine Viertelstunde gedulden.«
    »Warum denn das?«
    »Jim muss sich davon überzeugen, ob die Luft rein ist«, sagte Beerman.
    »Wo steckt Derek Fletcher?«
    »Sie fragen zu viel.«
    »Ein altes Berufsübel von mir.«
    »Das sollten Sie sich schnellstens abgewöhnen, zumindest uns gegenüber. Wir reagieren auf solche Mätzchen ziemlich sauer.« Er starrte den Jaguar an, genauer gesagt die Kofferraumklappe des Wagens. Ich konnte mir vorstellen, was in seinem Kopf vorging. Ihn beschäftigte die Frage, ob sich unter dem roten Blech tatsächlich eine Million Dollar verbarg. Wenn das der Fall war, würde er in etwa zwanzig Minuten ein reicher Mann sein.
    »Öffnen Sie den Kofferraum!«, forderte er plötzlich.
    Ich blickte über die Schulter zur Straße. In der Ferne sah ich ein paar Sattelschlepper über die Straße kriechen; sie wirkten wie Spielzeugautos, so groß war die Entfernung.
    »Kommt nicht infrage«, sagte ich, wieder zu Beerman gewandt. »Ich verhandle nur mit Ihrem Chef.«
    »Verhandeln? Was heißt das? Hier soll ein Tauschgeschäft stattfinden!«
    »Richtig, aber ich kann das Tauschobjekt weit und breit nicht entdecken.«
    »Ich sage Ihnen doch, dass Laura bald hier sein wird!«
    »Kommt sie mit Bradford?«
    »Ja.«
    »Gut, dann warten wir so lange.«
    »Das geht nicht«, erklärte er rasch. »Ich habe Weisung, mich davon zu überzeugen, ob Sie das Geld dabei haben. Wenn alles Okay ist, stelle ich meinen Wagen quer zur Einfahrt, das ist für Jim das Zeichen, dass er kommen kann.«
    »Okay«, seufzte ich. »Überzeugen Sie sich davon, dass alles seine Richtigkeit hat.«
    Wir traten an das Heck des Jaguars.
    »Worauf warten Sie noch?«, erkundigte ich mich mit leisem Spott.
    Er starrte mich an, ein paar Sekunden lang. Er wollte etwas sagen; vielleicht wollte er mich dazu auffordern, die Klappe selbst zu öffnen und ihm das Geld zu zeigen, aber dann wurde er ein Opfer seiner Gier,
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