Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
fragte er den Geist, dessen Bild vor ihm wieder etwas unscharf wurde.
    »Nein! Jeder, der hierher kommt, ist der richtige. Zwei waren wir, und zwei mußten unsere Nachfolge antreten, Eternale… das ist jetzt geschehen. Ihr beide nehmt meine Stelle und die meines Bruders ein…«
    »Darüber wirst du uns was erzählen, und auch, wie man das wieder rückgängig machen kann!« verlangte Ted.
    »Nichts ist mehr rückgängig zu machen… das Gift, das euch töten wird, arbeitet doch schon in euch, und bald werdet ihr sein wie wir… Gespenster, deren Körper zerfallen sind… und ihr werdet den Fluch erfüllen, bis ihr selbst wieder Nachfolger findet…«
    »Niemals!« brüllte Ted. »Wir haben dich hier, und wir werden dich zwingen…«
    »Versuch’s doch«, lachte das Gespenst Fabrizzi spöttisch und begann sich aufzulösen. »Versucht doch, mich zu halten und zu irgend etwas zu zwingen… wenn ihr es könnt…«
    Die Gestalt wurde zu einem zerfließenden Schemen, und dann waren keine Worte mehr zu hören, nur noch ein telepathisches Hohngelächter, das in Teds Kopf aufklang.
    Giorgio Fabrizzi zeigte, daß er stärker war, als Teri gedacht hatte. Mühelos entwand er sich ihrem Para-Griff…
    Da schrie sie auf.
    »Du nicht! Du schaffst es nicht, mir zu entkommen…«
    Und plötzlich war das große Zimmer eine einzige aufblitzende Flammenhölle, in deren Zentrum zwei Menschen und ein Geist steckten…
    ***
    Puzoni überlegte. Die Französin besaß eine magische Waffe, hatte die Stimme behauptet, und müsse deshalb getötet werden. Das hieß doch nicht mehr und nicht weniger, als daß die Stimme diese Waffe zu fürchten habe.
    Da mußte doch etwas zu machen sein!
    Der Makler lauschte in sich hinein. Doch die Stimme meldete sich nicht. Überwachte sie ihn in diesem Augenblick nicht, in welchem er seinen für ihre Begriffe ketzerischen Gedanken nachging?
    Aber er mußte damit rechnen, daß diese Überwachung jeden Moment wieder einsetzte. Dann befand er sich wieder unter geistiger Kontrolle. Bis dahin aber konnte er versuchen, etwas zu unternehmen.
    Magische Waffe… Magie! Zauberei! Es fiel ihm schwer, das zu akzeptieren. Aber anscheinend blieb ihm nichts anderes übrig.
    Er bedauerte, daß er nicht versucht hatte, sich der Frau anzuvertrauen. Vielleicht wäre dann doch einiges anders abgelaufen…?
    Aber es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Er mußte diese Frau wiederfinden. Mit ihrer magischen Waffe konnte sie ihm vielleicht helfen. Er mußte mit ihr darüber reden. Die Gefahr bestand lediglich darin, daß er gezwungen war, sie zu töten, sobald die Stimme die Kontrolle wieder übernahm. Das aber wollte er nicht.
    Aber Nicole Duval war nicht so leicht umzubringen, das hatte er gemerkt. Sie war eine ernstzunehmende Kämpferin, wußte sich gut ihrer Haut zu wehren. Wenn er sie nicht aus dem Fenster geworfen hätte, wäre er ihrer wohl nicht Herr geworden, trotz der vorübergehenden Schmerzunempfindlichkeit, die er der Stimme verdankte.
    Er straffte sich. Sorgfältig schloß er die Tür seiner Wohnung hinter sich ab und hängte das kleine Magnetschild an die Metalleiste, welches verriet, daß der Makler Puzoni vorübergehend nicht anwesend sei, aber innerhalb der nächsten Stunden zurückkehren werde. Falls also wieder jemand unangemeldet kam, wußte er, daß er nur ein wenig zu warten brauchte.
    Der Lift trug Puzoni nach unten.
    Unwillkürlich wollte er bis in den Keller hinabfahren, zur Tiefgarage, als er sich entsann, daß sein Wagen ein Haufen Schrott war, der ihm selbst in dieser Form noch eine Menge behördlichen Ärger verschaffen würde.
    Er mußte zu Fuß gehen oder ein Taxi nehmen.
    Langsam wandte er sich nach rechts, als er die Straße betrat. Scheu warf er einen Blick dorthin, wo die Französin hätte aufschlagen müssen, wenn der Lastwagen nicht gekommen wäre, dann ging er in die Richtung, die das Fahrzeug genommen hatte. Er erreichte die Seitenstraße.
    Im ersten Moment war von der Französin nichts zu sehen. Sicher war sie schon längst fort. Er bedauerte, daß sie keinen Hinweis auf ihr hiesiges Quartier bei sich getragen hatte. Keine Hotelrechnung, keine Telefonnummer. Nur ihre Heimatadresse im Ausweis, aber die nützte Puzoni hier nichts.
    Eternale hatte ihn ihr empfohlen, hatte sie gesagt! Gerade fiel es ihm wieder ein. Notfalls würde er sie also über Eternale finden können.
    Aber dann sah er sie.
    Sie saß, mit dem Rücken zu ihm, an einem Tisch eines Straßencafés gar nicht weit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher