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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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musterte interessiert den Wagen, als Ted und Nicole die Straße wieder erreichten.
    »Stimmt etwas nicht?« erkundigte sich der Reporter mißtrauisch.
    »Ist das Ihr Wagen?« erkundigte sich der Polizist. »Ein sehr schönes Fahrzeug.«
    Ted nickte. »Sicher. Aber um mir das zu sagen, haben Sie sicher nicht angehalten. Sollte ich ein Halteverbotsschild übersehen haben?«
    »No, signore«, erwiderte der Beamte. »Aber es erschien uns nur etwas seltsam, daß Sie hier parken.«
    »Wir haben das Haus besichtigt.«
    »Wie das?« staunte der Polizist. »Es steht doch schon seit einer kleinen Ewigkeit leer.«
    Ted und Nicole sahen sich an. Der Reporter runzelte die Stirn. »Leer? Es sieht aber doch recht bewohnt aus. Es steht zum Verkauf, und wir haben uns mit dem gegenwärtigen Besitzer oder Verwalter unterhalten. Ein gewisser Signor Ettore Fabrizzi…«
    »Fabrizzi? Nie gehört, den Namen… und daß das Haus bewohnt sein soll, das höre ich heute zum ersten Mal. Es ist… moment mal.«
    Er ging zum Dienstwagen zurück und sprach mit seinem am Lenkrad wartenden Kollegen. Dann kam er wieder zurück.
    »Verzeihen Sie, aber auch mein Kollege ist der Ansicht, daß das Haus schon seit langem unbewohnt ist.«
    »Bitte, dann überzeugen Sie sich doch«, verlangte Ted. »Gehen Sie hin, drücken Sie auf die Türklingel. Sie werden sich wundern.«
    Der Beamte schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich… es wird nicht nötig sein«, sagte er hastig. »Tut mir leid, daß ich Sie gestört habe, Signor…?«
    »Eternale«, half Ted aus.
    Nicole hob die Hand. »Sagen Sie, wie lange soll das Gebäude denn schon leerstehen?«
    Da hatte der Beamte es plötzlich überraschend eilig, zum Lancia zurückzukehren. »Entschuldigen Sie mich. Wir werden noch bei einem Einsatz benötigt.« Er sprang förmlich in das Auto, sagte hastig etwas zu seinem Kollegen, und der fuhr sofort an. Das Blaulicht auf dem Wagendach begann zu blinken, als der dunkelblaue Lancia davonjagte.
    Ted und Nicole wechselten wieder einen raschen Blick.
    »Das ist doch merkwürdig«, sagte Nicole. »Wenn das Haus tatsächlich unbewohnt wäre, dann wäre es doch immerhin die Pflicht dieser Polizisten gewesen, nachzuprüfen, wer sich da eingenistet hat. Statt dessen brausen sie davon…«
    »Und weichen einer Beantwortung deiner Frage aus, Nicole«, ergänzte der Reporter. »Eigenartig. Erst das seltsame Verhalten des Maklers, jetzt das hier… langsam beginne ich zu glauben, daß es sich um ein Spukhaus handelt.«
    »Glaubst du daran? Sicher, es ist so typisch, wie man es sonst nur in England erlebt. Aber wir sind hier in Italien, in Rom. Hier gibt es keine englischen Spukhäuser.«
    »Aber Hexen, und die haben wir vor noch gar nicht langer Zeit hier selbst erlebt«, wandte Ted ein. »Weißt du was? Ich schaue mir dieses Spukhaus noch einmal an — falls es eines ist.«
    Er öffnete den Wagen, griff in die Ablage und holte einen blau funkelnden Kristall heraus. Sein Dhyarra-Machtkristall, den er allerdings so wenig zu benutzen versuchte wie eben möglich, weil der seinen Standort zu leicht verraten konnte. Sobald er ihn benutzte, konnte irgendwo im Universum diese Benutzung registriert werden. Die DYNASTIE DER EWIGEN hatte sehr aufmerksame Überwacher, was das Freiwerden von Dhyarra-Energien anging…
    Ted wollte ihn nur ganz kurz benutzen — um zu versuchen, eine Illusion zu durchschauen, wenn es sie gab.
    Er kehrte zum Haus zurück. Seine Schritte knirschten auf dem Kiesweg. Schließlich stand er wieder vor dem Prachtbau, der seine 40 Millionen Lire sicher mehr als wert war, auch wenn Ted herunterzuhandeln versuchte.
    Er aktivierte den Kristall und konzentrierte sich darauf, ihm einen in Gedanken formulierten, bildhaften Befehl zukommen zu lassen.
    Ganz schwach und ganz kurz nur leuchtete der Kristall auf.
    Aber das Bild, das sich Ted Ewigk bot, blieb unverändert.
    Demnach war alles, was er sah, echt.
    Er spürte einen merkwürdigen Drang, das Haus noch einmal zu betreten. Aber er wehrte sich dagegen. Er hatte die Nachricht hinterlassen, und Fabrizzi würde sich mit Sicherheit wieder melden. Außerdem begann es langsam zu dunkeln. Ted wollte nicht mehr Zeit als nötig hier verbringen. Immerhin wollten sie alle drei doch noch etwas von dem angebrochenen Abend haben.
    Er kehrte zum Wagen zurück. Aber es fiel ihm schwer, sich von diesem Haus zu lösen.
    Er mußte es haben…
    Und er fieberte danach, hier einzuziehen und darin zu wohnen…
    ***
    Sie fanden sich später im
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