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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Übernahme des gesamten Mobiliars… Es war sicher nur eine Frage des Preises. Und Geld hatte er nun wahrhaftig genug, um sich auch noch das leisten zu können…
    Mein Haus! dachte er erwartungsvoll. Dann brauchte er endlich nicht mehr Woche um Woche, Monat um Monat in diesem zugegebenermaßen guten Hotel zu wohnen, in dem er fürs Personal fast schon zum ständigen Inventar gehörte. Dann konnte er auch seine langjährige Wohnung in Frankfurts City aufgeben, die nun schon seit weit mehr als einem Jahr leerstand und die er nur aus Gründen der Erinnerungen, die damit behaftet waren, noch nicht gekündigt hatte. Aber… wenn er dieses Haus in Monte Sacro besaß, würde er alle anderen Brücken endlich abbrechen können.
    Er konnte es kaum noch erwarten…
    Als er erwachte, stand sein Entschluß fest.
    Er mußte das Haus sofort kaufen, wenn möglich noch heute!
    ***
    Nicole Duval war schon etwas früher erwacht. Im Frühstücksraum wartete sie darauf, daß sich entweder Ted oder Teri oder am besten beide zugleich zeigen würden, aber das geschah nicht.
    Nun gut, sollten sie sich ausschlafen.
    Nicole beschloß, den Ereignissen ein wenig vorzugreifen. Nun war sie schon mal hier in Rom, und da sie ohne Teris Hilfe nicht so schnell wieder nach Frankreich kam, konnte sie die Zeit auch nutzen. Sollte Teri ruhig noch schlafen — Nicole konnte diesem Makler ebensogut auf den Zahn fühlen.
    Seinen Namen kannte sie von Ted Ewigk. Emilio Puzoni. Der mußte sich im Telefonbuch finden lassen. Nicole ließ sich das Buch bringen, wurde fündig und bestellte ein Taxi vors Hotel.
    Auf eine telefonische Terminvereinbarung verzichtete sie — falls Puzoni nicht da war, konnte sie sich ein wenig in der Innenstadt umsehen, und wenn er anwesend war, aber keine Zeit für sie erübrigen konnte, was das entweder Nicoles Pech, oder Puzoni war ein schlechter Geschäftsmann.
    Eine halbe Stunde später stand sie vor dem Gebäude. Das Taxi rollte wieder davon. Nicole sah sich um. Es handelte sich um einen mehrstöckigen Vorkriegsbau, in dem sich den Türschildern nach eine Menge Ärzte, Rechtsanwälte, Makler und Beraterunternehmen ansässig gemacht hatten.
    Im Lift fuhr sie zu Puzonis Etage hinauf.
    Plötzlich überkam sie ein ganz merkwürdiges Gefühl. Sie konnte es nicht richtig deuten. Früher war das einmal anders gewesen. Da hatte sie zeitweilig recht deutlich ausgeprägte Para-Fähigkeiten besessen. Aber das war vorbei. Nur eine gewisse Feinfühligkeit war ihr geblieben.
    Und die sprach jetzt an.
    Puzoni öffnete ihr die Tür. Er sah etwa so aus, wie Ted ihn scherzhaft beschrieben hatte. Etwas überrascht sah er Nicole an.
    »Wie kann ich Ihnen helfen? Bitte, treten Sie ein, Signorina«, sagte er. »Sie sind nicht vorgemerkt, stimmt’s?«
    »Ein Bekannter hat Sie mir empfohlen«, sagte sie. »Ein Signor Eternale.«
    »Ach, der.«
    Er lächelte nicht. Im Gegenteil. Seine Miene verdüsterte sich, als habe sie ihm eine unangenehme Nachricht überbracht. Er wies auf die Bürotür und zog dann die Tür zum Treppenhausflur hinter Nicole zu. »Bitte, nehmen Sie doch Platz… und dann werden wir uns schon handelseinig werden, nicht wahr?« Jetzt lächelte er. »Einen Espresso?«
    »Danke.«
    Sie versuchte ihn zu taxieren. Steckte hinter diesem Mann eine dämonische Kraft? Nicole lauschte in sich hinein. Aber sie konnte nichts fühlen. Sekundenlang überlegte sie, ob sie nicht Zamorras Amulett einsetzen sollte. Er trug es zwar bei sich, und Nowosibirsk war weit, aber möglicherweise reichte die Entfernung gerade noch aus, um die handtellergroße, zauberkräftige Silberscheibe durch einen telepathischen Ruf hierher zu holen. Wenn Zamorra sie selbst benötigte, konnte er sie dann wieder zu sich zurück rufen.
    Mit dem Amulett würde es ihr natürlich leicht fallen, festzustellen, was es mit dem Makler auf sich hatte. Ob er unter schwarzmagischem Einfluß stand oder gar selbst ein Hexer oder Dämon war.
    Sie wollte sich gerade auf das Amulett konzentrieren, als sie hinter sich einen heftigen Windzug spürte.
    Gefahr! durchzuckte es sie.
    Sie wollte sich nach vorn werfen und dem Schlag, der von hinten kam, ausweichen, ihm die Kraft nehmen.
    Aber sie schaffte es nicht mehr. Puzoni war schneller. Vor Nicoles Augen explodierte die Welt in einem stechenden Schmerz, um danach in tiefer Schwärze zu versinken…
    ***
    Puzoni murmelte eine Verwünschung. Er starrte auf die vor ihm bewußtlos zusammengebrochene junge Frau hinab und rieb sich die Faust, mit
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