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0406 - Mörder-Medium

0406 - Mörder-Medium

Titel: 0406 - Mörder-Medium
Autoren: Werner Kurt Giesa
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uns gerade noch«, murmelte Tokolev.
    »Mitten in der Nacht? Leute, was ist denn in euch gefahren?« wunderte sich Saranow. »Ich kann mich zumindest nicht erinnern, den KGB hergerufen zu haben. Eine Verschwörung ist das hier jedenfalls auch nicht.«
    »Wer weiß?« fragte jemand von der Wohnzimmertür her.
    Sewjestin war eingetreten. Auch diesmal hatte er sich selbst Einlaß verschafft, nur brachte er jetzt kein halbes Dutzend schwerbewaffneter Soldaten mit. Trotzdem war es mittlerweile eng im Zimmer geworden, zumal jeder auch noch darauf bedacht sein mußte, dem schwebenden Ektoplasma auszuweichen. Nadja schien es nicht mehr richtig steuern zu können. Es war deutlich zu sehen, daß sie immer wieder mit heftigen Korrekturen versuchte, es dorthin zu zwingen, wo es keinen Schaden anrichten konnte. Andererseits schien es sich Menschen aussuchen zu wollen, um sie zu berühren. Vielleicht gab es in ihnen allen etwas, worauf dieses Plasmagebilde ansprach.
    Sewjestin sah sich rasch um. Dann entdeckte er Zamorra und Gryf.
    Er erkannte sie sofort wieder.
    »Da sind die Gesuchten«, stieß er hervor. »Sie sind festgenommen!«
    Er zog seine Pistole, lud durch und richtete die Mündung der Waffe auf den Druiden…
    ***
    Kaithor war zufrieden. Sie waren alle anwesend. Unterschiedliche Menschen, einige von ihnen so stark mit Psi-Kräften begabt, daß sie alles andere überdeckten. Er war einfach nicht herauszulösen.
    Jetzt war die Zeit gekommen.
    Er starrte den Silbermond-Druiden an, den er sofort identifizierte. Der Druide versuchte nach ihm zu tasten, brach aber nicht zu Kaithor durch.
    Umgekehrt war es für den Höllengeist ein Kinderspiel.
    Und da war der andere Mann. Er trug eine silberne magisch aufgeladene Scheibe…
    Eine vage Erinnerung stieg in Kaithor auf. Eine Erinnerung an ferne Vergangenheit. Das Medaillon der Macht… sein Träger… Leonardo deMontagne? Nein, Professor Zamorra!
    In diesem Moment durchfuhr ihn der panische Angstschlag. Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen! Der erbarmungslose, größte Feind der Schwarzblütigen, der Mann, der einfach nicht zur Strecke zu bringen war!
    Hier war er!
    Die Angst wich. Zamorra konnte Kaithor nicht aufspüren. Das konnte niemand. Nicht hier. Und hier würden der Druide und Zamorra sterben. Jetzt! - - - Major Sewjestin zog seine Pistole, richtete sie auf Gryf, und als dieser mit einem Sprung ausweichen wollte, feuerte der KGB-Offizier!
    ***
    Da brach das Chaos los.
    Lena schrie entsetzt auf. Der Telepath mußte Sewjestin belauscht haben, denn im gleichen Moment, in dem der Major abdrückte, sprang Kotranov, um ihm die Hand mit der Waffe nach unten zu schlagen. Er sprang falsch, weil er kein Kämpfer war. Die Kugel stieß hart in seine Schulter. Kotranov wurde herumgewirbelt, taumelte, und sein hochwedelnder Arm traf das Ektoplasma, das in genau diesem Moment herantrudelte. Ein geller Blitz zuckte, Kotranov wurde von einem Funkenregen umhüllt und brach zusammen.
    Das Gebilde aus Ektoplasma platzte auseinander!
    Es explodierte wie eine Bombe, aber seine Einzelteile lösten sich auf, noch ehe sie den Menschen gefährlich werden konnten. Um Zamorra baute sich flirrend das grüne Licht auf, das den vom Amulett erzeugten Schutzschirm darstellte.
    »Sind Sie wahnsinnig?« brüllte Saranow den Major an. Er schlug zu. Sewjestin schrie auf und taumelte zur Wand. Er umklammerte seinen Unterarm, gegen den Saranows zweiter Schlag gegangen war. Die Pistole polterte zu Boden. Zamorra sah aus den Augenwinkeln, wie der Hauptmann ebenfalls zur Waffe griff.
    »Ich würd's lassen«, warnte Zamorra. »Machen Sie sich und uns keine Schwierigkeiten, Gruszenko! Es reicht, wenn einer am Boden liegt.«
    »Er ist tot«, sagte Gryf dumpf.
    »Mann«, murmelte Saranow. »Mann, Sewjestin! Dafür bringe ich Sie vors Gericht. Sie haben Kotranov ermordet, Sie verdammter schießwütiger Narr! Welcher Teufel hat Sie geritten, hier einfach draufloszuballern?«
    »Ich habe ihn nicht erschossen«, stöhnte Sewjestin grau. »Ich habe seine Schulter getroffen. Das habe ich gesehen. Das haben alle gesehen!«
    »Stimmt. Er ist nicht an der Kugel gestorben, sondern an dem verdammten Ektoplasma«, warf Gryf ein.
    Gruszenko hatte die Hand immer noch in der Nähe seines Pistolengriffs.
    »Saranow, mäßigen Sie sich«, sagte er. »Wir werden das klären. Hier und jetzt. Der Major handelte rechtmäßig. Der Blonde da war im Begriff, sich durch Gewaltanwendung der Festnahme zu entziehen. Major
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