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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch gar nicht richtig geklappt, oder? Und zum anderen… selbst wenn es jetzt geschähe, könnten wir es nicht verhindern. Es gäbe ein Zeitparadoxon. Kapiert?«
    Merlin zitterte vor Erregung.
    »Trotzdem müssen wir sie befreien«, keuchte er.
    »Natürlich«, sagte Gryf. »Aber das machen unser Jäger, Teri und ich. Du bleibst hier in der Hütte, zusammen mit dem Einhorn, das da draußen herumläuft. Einen Hitzkopf, der uns alles verdirbt, können wir dabei nämlich absolut nicht gebrauchen. Du bist nicht der Merlin, der du eigentlich sein solltest. Mit dem Verlust deiner Erinnerung hat sich auch deine Wesensart verändert. Du müßtest eigentlich ein würdiger gesetzter Herr sein, den nichts aus der Ruhe bringt. Hier benimmst du dich wie ein junger Heißsporn, der alles zugleich will. Nee, Chef. Du bleibst hier.«
    Merlin schluckte. »Versprecht mir, daß ihr Morgana heil hierher bringt.«
    »Wir tun, was wir können, Zauberer«, sagte Gryf. Er nickte Teri und dem schuppigen Jäger zu, dessen Augen wild funkelten und immer mehr ins Grüne wechselten. Er fieberte darauf, die Meeghs anzugreifen.
    »Also dann… schlagen wir zu…«
    Im zeitlosen Sprung verschwanden sie. Das Spürwissen des Jägers wies ihnen den Weg zum Ziel…
    ***
    Zur gleichen Zeit gab auf dem Silbermond von seinem Versteck aus der Meegh den Befehl, die Falle zuschlagen zu lassen und die Fremden zu töten. Eine Weile war er irritiert gewesen und hatte gezögert, weil nicht alle vier erschienen waren. Jetzt aber wollte er nicht länger warten. Es bestand die Gefahr, daß sie die Falle durchschauten. Wenn diese beiden getötet wurden und verschwanden, war das schon ein Erfolg. Um die beiden anderen konnte er sich später kümmern.
    »Schlagt zu. Und bringt mir ihre Köpfe«, lautete der Befehl.
    Und die Roboter stürzten sich aus der Höhe herab. Dort hatten sie schweigend und schwebend gewartet, unentdeckt von Zamorra und Nicole. Jetzt stießen sie herab, drei, vier, sieben, zehn von ihnen in den weißen Overalls!
    Ihre Betäuber blitzten.
    Zamorra und Nicole machten je einen Sprung zur Seite, er nach links, sie nach rechts. Die ersten Strahlen der Betäuber verfehlten sie. Nicole geriet zwischen zwei Roboter und brachte immerhin einen zu Fall. Zamorra konzentrierte sich auf den Dhyarra. Er entfesselte dessen Kraft. Zwei Roboter begannen zu schmelzen und flossen als kochende Substanz aus ihren zusammenfallenden Overalls heraus; Zamorra wollte Explosionen und ihre verheerenden Nebenwirkungen in diesem Druidenfriedhof vermeiden. Deshalb musste er zu einer komplizierten Methode greifen.
    Das erwies sich als Fehler.
    Drei Roboter warfen sich auf ihn, packten zu und schlugen ihm den Dhyarra aus der Hand. Sie warfen ihn zu Boden. Er sah, wie auch Nicole niedergezwungen wurde.
    Der über ihm kauernde Roboter holte mit der Faust aus.
    Er hörte Nicole schreien, und dann sauste die Faust des Druiden-Roboters auf ihn nieder…
    ***
    Zu dritt materialisierten sie inmitten einer gigantischen Halle. Wo sie sich befand, wussten sie alle nicht. Sie hatten sich nur darauf verlassen, daß der schuppige Meegh-Spürer sie an den richtigen Ort brachte.
    Und hier waren sie richtig.
    Sie sahen die unheimlichen Schattenwesen durch die Halle gleiten, in Aufruhr versetzt. Sie sahen auch zwei seltsame Gebilde hoch oben in der Luft schweben, eine Kugel und eine riesige Nadel.
    Die Meeghs rannten wirr durcheinander, unkoordiniert. Der Jäger kreischte schrill und rotierte um seine Längsachse. Er hatte keine Waffe mitgenommen, aber dennoch schien er auf geheimnisvolle Weise Erfolg zu erzielen.
    Die beiden Gebilde in der Luft zeigten merkliche Unruhe.
    Die Nadel wollte sich auf den Jäger herabfallen lassen, fing sich aber in halber Höhe wieder und verformte sich.
    Explosionen erfolgten. Meeghs nahmen irgendwo Fehlschaltungen vor. Aggregate wurden überlastet, Schwarzkristalle falsch gesteuert. Funken sprühten. In dem unheimlichen Durcheinander brach Chaos aus.
    Der Jäger raste wie ein Derwisch von einer Stelle zur anderen, kreischte, lachte und schrie. Er schnellte sich auf einen Meegh zu, berührte ihn, und der Meegh zerbröckelte einfach!
    »Das seltsame Ei dort«, sagte Teri. »Da passiert was. Ob sie die Zeitlose darin gefangen halten?«
    »Nicht reden, nachsehen«, zischte Gryf. »Ei, ei, ei, warum vorbei? Ich wollte schon immer mal von den Meeghs ein Ostergeschenk bekommen. Bloß hätten sie weniger geizig sein sollen und mir eine Schleife
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