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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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mal etwas von Belisana gehört? Wenn nicht, bitte.«
    Das Feuer fauchte ohne Vorwarnung heran. Es kam aus der Höhe, jagte schräg in die Tiefe genau auf mich zu, und ich sprang mit einem mächtigen Satz zur Seite, damit mich der Gluthauch nicht erreichte. Er kam mir vor wie eine lange Keule, und ich hatte das Gefühl, als würden meine Haare anfangen zu knistern.
    So rasch, wie sie aufgeflammt war, verschwand die Säule auch wieder. Als hätte jemand tief die Luft eingesaugt und das Feuer gleich mit. Erkennen hatte ich nichts können, nur schattenhaft die leeren Wände des ehemaligen Krematoriums.
    Ich hörte ihn wieder lachen, während ich meinen Platz wechselte und in die Höhe schaute.
    Wie konnte er an der Decke lauern?
    Wenn er dort oben tatsächlich steckte, musste es eine Konstruktion geben, die ihm den Halt ermöglichte. Der Feuerangriff hatte mich nachdenklich gemacht. Sukos Bericht war nicht übertrieben gewesen. Er hatte unter anderem von dieser Belisana berichtet, die sich für Samaran opferte, damit ihre Kraft auf ihn übergehen konnte.
    Diesmal hakte ich die Lampe ab, schaltete sie ein und leuchtete die Decke ab.
    Ein langer, bleicher Arm, der sich verbreiterte, je mehr er sich von der Lampe entfernte und tatsächlich eine Holzkonstruktion dicht unterhalb der Decke traf, in der Samaran seinen Platz gefunden hatte. Ich sah ihn nicht sehr deutlich. Er hatte sich geduckt und wurde zudem von den mächtigen Balken gedeckt. Hinter einem schaute er hervor, und ich sah sein Gesicht leuchten.
    In der linken Hand hielt ich die Lampe, mit der rechten holte ich meine Beretta hervor. Den Bumerang wollte ich als meinen letzten Trumpf behalten.
    Samaran rührte sich nicht. Er blieb in seiner relativ schlechten Deckung, als hätte er dort seinen idealen Platz gefunden. Ich kannte ihn ja, und als ich ihn sah, stellte ich fest, dass sich die Haut im Gesicht verändert hatte.
    Sie sah zwar bleich aus, aber dahinter schimmerte sie leicht rötlich, als würde in seinem Körper ein unheimliches Feuer glühen, das auch die Augen nicht verschonte.
    »Okay, Samaran, ich bin da. Wir können beginnen. Duwolltest doch das Duell. Oder soll ich dich mit einer Kugel aus dem Gebälk holen?«
    Er bewegte nur den Kopf, als er anfing zu lachen. »Ja, das Duell hat schon begonnen. Es ist wie ein Abtasten der Gegner, doch von der einen Taktik bestimmt. Ich habe dir gezeigt, mit welchen Waffen ich zu kämpfen verstehe. Und vergiss deine Silberkugeln! Mit ihnen reißt du nichts mehr, mein Lieber.« Er verhöhnte mich, aber ich wollte Nägel mit Köpfen machen und fragte nach dem Opferdolch.
    »Du hast ein Erbe Baals, wie ich hörte?«
    »Ja.«
    »Anscheinend gehörst du zu den Leuten, die schmarotzen und sich nur auf gewisse Erbteile verlassen. Erst war es Acron, jetzt ist es der Götze Baal. Ich frage mich nur, was es als Nächstes sein wird.«
    »Vielleicht der Dunkle Gral?«
    Diesmal lachte ich. »Dessen Geheimnis wirst du nicht lüften können. Ich weiß, dass dir viel daran liegt, damit du die Macht über Aibon bekommst, das eng mit dem Dunklen Gral verknüpft ist.«
    »Ich will nicht die Macht über Aibon haben.«
    »Über was dann?«
    »Es sind die Templer, die mich reizen, Sinclair. Erinnere dich genau: Die Templer sind das Bindeglied zum Dunklen Gral und auch eine Zwischenstation auf dem Weg, den dein verfluchtes Kreuz genommen hat. Dies alles aufzudecken ist mein Fernziel.«
    »Dabei bin ich dir im Weg.«
    »Ja. Zudem weiß ich selbst, dass es nicht einfach sein wird, nicht mal für einen Mann wie mich. Aus diesem Grunde muss ich Vorbereitungen treffen, und ich habe mich hineingekniet. Ich las viel, ich musste unabhängig sein, vieles in Angriff nehmen, deshalb werde ich auch bald den Konzern Acron leiten. Die Sache mit den Vampiren und dem Sternenstaub war gewissermaßen ein Abfallprodukt. Du hast da zunächst einen Riegel vorgeschoben, aber sehr bald schon, Sinclair, wird es ans Eingemachte gehen, darauf kannst du dich verlassen. Da kommen wir richtig zur Sache. Ich rate dir jetzt schon, dich verdammt warm anzuziehen, denn als Toter friert man leicht, habe ich mir sagen lassen.«
    »Rede kein Blech, Samaran! Bisher bist du mir die Beweise schuldig geblieben. Okay, du hast die Kraft dieser Feuerfrau übernommen, aber das ist auch alles!«
    »Vergiss den Dolch nicht!«
    »Wo ist er?«
    Ich hörte ihn wieder lachen, bevor er seinen Arm bewegte. Wo er hingriff, konnte ich nicht sehen, da ein Balken seine Schulter verdeckte, aber als
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