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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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er seine Hand wieder nach vorn schob, hielt er etwas zwischen seinen Fingern.
    Zunächst erkannte ich es nicht. Ich sah nur das dunkelgrüne Leuchten, das allmählich Konturen annahm, als er seinen Arm vorschob. Und da erkannte ich den Dolch, das Opfermesser.
    Die Klinge war relativ lang und erinnerte mich in der unteren Form an eine Sense, denn halbrund wie diese lief auch der Dolch zu.
    Der Griff verschwand in Akim Samarans Faust. Mich irritierte das grüne Leuchten. Alles, was grün leuchtete, deutete irgendwie – diese Erfahrung hatte ich gemacht – auf Aibon hin, trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass Baals Opfermesser in irgendeinem Zusammenhang mit dem geheimnisvollen Land der Druiden stand.
    Ich drückte die Lampe ein wenig zur Seite, sodass der Lichtstrahl voll auf das Opfermesser fallen konnte. Dabei schien es mir, als würde die Klinge das Licht meiner Lampe regelrecht aufsaugen, da das Messer überhaupt nicht reflektierte.
    »Siehst du ihn?« höhnte mir Samaran entgegen.
    »In der Tat. Und dieses Messer hat einmal Baal gehört?«
    »So wahr ich hier sitze. Es ist ein Erbe des großen Götzen.«
    »Dann hat er irgendwann einmal zwei besessen,« bemerkte ich.
    »Wieso?«
    »Meinen Dolch hat er ebenfalls. Und ich werde ihn mir zurückholen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Er begann zu lachen. »Du willst von Baal etwas haben? Von einem Götzen, den die Menschen im Altertum schon anbeteten und dem sie große Opfer darbrachten? Sinclair, da kann ich nur lachen. Aber ich will dir sagen, dass ich dich deshalb zu diesem Duell geholt habe, damit Baals Opferdolch es schafft, dich zu töten.«
    »Ich warte.«
    Er nahm die Klinge wieder weg. Einiges hatte ich erfahren. Im Prinzip aber zu wenig. Dennoch glaubte ich ihm, da ich für ihn keinen Grund sah, mich anzulügen. Es gab im Reich der schwarzen Magie Verbindungen, über die man nur den Kopf schütteln konnte.
    Was oft aussah wie zwei verschiedene Paar Schuhe, traf irgendwann plötzlich zusammen, und man war als Betroffener stets überrascht.
    »Du hast alles gesehen, Sinclair. Ich will das Duell nicht noch weiter hinausschieben. Du willst es, ich will es. Sei also bereit!«
    Bevor ich irgendetwas unternehmen und ihn prüfen konnte, ob er gegen geweihte Silberkugeln tatsächlich resistent war, verschwand er hinter der Balkenkonstruktion.
    Nur für einen Moment.
    Dann griff er an.
    Und es war, wie ich befürchtet hatte, die Hölle!
    ***
    Samaran schickte das Feuer!
    Diesmal nicht als kleine Flamme, sondern als gewaltige Brunst, die aus seinem offenen Mund jagte. Meine Chance, den Flammen zu entgehen, wurde verdammt knapp, ich warf mich zwar zurück, prallte auch auf den harten Steinboden, sah aber über mir die Flammenwand wie ein gewaltiges loderndes Zeltdach, in dem es grün, rot und leuchtete.
    Sie kamen mir verändert vor. Das waren keine normalen Flammen. Irgendwie wirkten sie fester, waren dabei wie Wasser, das sich träge ausbreitete. Bevor der Feuerteppich mich erfassen konnte, reagierte mein Kreuz sehr stark und direkt.
    Ich hatte es nicht zu aktivieren brauchen, denn praktisch von allein breitete es seinen Schutzmantel aus und stemmte ihn den Flammen entgegen.
    Das war schon gewaltig, wie die große Lichtglocke als Strahlenkranz gegen die Wand aus Flammen jagte, in sie hineindrang und mit ihren Kräften versuchte, die fremde Magie zu zerstören.
    Licht gegen Feuer!
    Ein großer Fight, den das Licht gewann, denn mein Kreuz war sehr, sehr stark, und Hesekiel hatte genau gewusst, was er da herstellte.
    Die Flammenwand wurde, bevor sie mich erreichen und verbrennen konnte, von der Kraft des Lichts zurückgedrängt und gleichzeitig kleiner. Sie fuhr als zuckendes Bündel in die Höhe, genau dorthin, wo sie hergekommen war.
    In das Gebälk hinein.
    Und das fing Feuer.
    Da gab es nichts, was die Flammen halten konnte, denn Akim Samaran hatte seinen Platz verlassen und war verschwunden. Er hatte sich irgendwohin zurückgezogen, während das trockene Holz des Stützgebälks aufloderte, zerknackte, zersprühte, und den Flammen immer neue Nahrung gab, sodass sie das Holz in lodernde Arme veränderten, die zerbrachen und zu Boden fielen.
    Sie kamen wie glühende Raketen. Ich befand mich wieder in Gefahr. Es war gar nicht einfach, den Dingern auszuweichen, die auf den Stein knallten, mal hochkant, mal in der Breite, wieder hochgewirbelt wurden, zurückfielen und eine wahre Glut hinterließen, die wie brennende, rote Feuerwerkskörper in die Höhe
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