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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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sondern setzte diesen verdammten Hieb schräg an.
    Und das wurde gefährlich.
    Zwar duckte ich mich, aber dem Treffer konnte ich nicht mehr entgehen. Mein Reflex war einfach nicht schnell genuggewesen. So krachte denn der angebrannte und schon fast verkohlte, aber noch immer rötlich schimmernde Balken auf meine Schulter, traf dabei noch den Hals und verschonte meine linke Kopfseite ebenfalls nicht, sodass ich das Gefühl hatte, ein glühendes Stück Eisen wäre durch meine Haare gerast und über mein Ohr geschrammt.
    Ich sackte in die Knie und hörte den triumphierenden Schrei des großen Killers.
    Klar, der freute sich, mich am Boden zu sehen, aber neben mir landete auch die eine Hälfte des glimmenden Balkens. Er war schon zu angefressen gewesen, um den Hieb überstehen zu können. Funken sprühten noch hoch, tanzten über meinen Handrücken und bissen in die Haut wie böse Insekten.
    Kamikaze schleuderte die zweite Hälfte des Balkens weg. Es hatte ihm nichts ausgemacht, dass er sich die Innenflächen seiner Hände verbrannte, für ihn zählte nur der Sieg über mich, seinen Feind, und den wollte er durch einen Tritt erringen.
    Ich sah den Fuß kommen und wurde diesmal an der anderen Schulter erwischt.
    Um ihm die Wucht zu nehmen, hatte ich mich im letzten Moment zurückfallen lassen. Dieser Schwung und die Härte des Treffers schleuderten mich aber noch weiter nach hinten, als ich es eigentlich gewollt hatte, und plötzlich war ich dem verfluchten Rost verdächtig nahe.
    Meine Kleidung hatte angefangen zu qualmen. Die Funken klebten an ihr wie mit Geierkrallen, und sie wollten sich durchbeißen, um an meine Haut zu gelangen.
    Kamikaze fiel auf mich zu.
    Ja, er ließ sich einfach fallen, als wäre er ein Stück Holz. Ich zog zwar noch die Beine an, drückte sie auch vor, aber es gelang mir nicht, diesen Killer so weit zurückzustoßen, wie ich es wollte.
    Er war einfach zu schwer.
    Dann lag er auf mir, wollte mir die gefesselten Hände ins Gesicht stoßen. Ich drehte den Kopf zur Seite, der Hiebfehlte. Die Lampe lag irgendwo in der Nähe. Ihr Schein wies an uns vorbei, sodass ich das verzerrte Gesichts des Mörders nur noch als Schatten sah.
    Kraftvoll drückte ich seinen Kopf zurück und riss gleichzeitig an seinen Haaren.
    Er schrie vor Wut oder Schmerz, rollte sich von mir herunter und gab mir dadurch mehr Bewegungsfreiheit.
    Ich kam leider nicht mehr dazu, sie voll auszukosten, denn seine gefesselten Pranken drückten in meine Hüfte und schoben mich zur Seite, wobei sich das einstellte, was ich, um Himmels willen, vermeiden wollte.
    Ich landete auf dem Rost.
    Und der gab nach.
    Also doch eine Falle. Ich hörte noch das hässliche Knirschen, griff um mich, um Halt zu finden, und ich bekam auch etwas zwischen die Finger. Leider waren es nur die Gitterstäbe des Rosts, sodass ich ihn mit nach unten in die Grube zog und er schräg gekippt auf meinem Körper etwa in Gürtelhöhe landete und festklemmte.
    Ich war auf den Rücken gefallen und spürte dort den ziehenden Schmerz. Um ihn aber konnte ich mich nicht kümmern. Meine erste Aufgabe bestand darin, das hinderliche Gitter wegzustoßen, aber das hatte auch Kamikaze geahnt.
    Er stand am Rand, knickte im linken Bein ein, um das rechte vorstrecken zu können.
    Eiskalt setzte er seinen Fuß auf die schräg laufenden Gitter des Rostes. Dabei lachte er grunzend und freute sich über meine vergeblichen Bemühungen.
    Sein Lachen putschte mich auf. Noch war ich nicht gefangen. Ich konnte mich wehren und tastete nach meiner Beretta. Seltsamerweise tat der Killer nichts, um mich daran zu hindern. Er musste sich sehr sicher fühlen. Kamikaze wartete so lange, bis ich die Waffe hervorgezogen hatte und sie auf ihn richtete. Dabei musste ich den Arm schräg in die Höhe strecken.
    Es war, so glaube ich, der dritte Tritt, der mich erwischte. Diesmal am Handgelenk, so gemein, so hart und wuchtig, dass ich nicht mehr in der Lage war, die Beretta zu halten. Sie wurde mir aus den Fingern gewirbelt und blieb irgendwo in der Kammer liegen.
    Für Kamikaze war dies so etwas wie die halbe Miete. Ihn hielt nichts mehr an seinem Platz. Er ging um die verdammte Grube herum, von mir mit Blicken verfolgt.
    Genau dort, wo ungefähr die Waffe liegen musste, bückte er sich.
    Das konnte ich nicht mehr sehen, ich hörte nur sein Lachen, das in das Tappen der Schritte hineinklang, und sah ihn wieder an der anderen Seite der Grube erscheinen.
    Mit meiner Beretta in den gefesselten
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