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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3
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Besitzer gerade nicht da sind.«
    »Aber Burnes? Er wäre um ein Haar selbst mit verbrannt!«
    »Um nicht verdächtig zu erscheinen, wollte er wahrscheinlich so lange im Haus bleiben wie nur möglich. Aber er hat offenbar die Gefahr unterschätzt.«
    Ich sah Phil fragend an. Er nickte. Die wichtigsten Punkte waren geklärt. Jetzt konnten nur noch unbedeutendere Einzelheiten zur Sprache kommen, und dafür war später genug Zeit vorhanden. Wir ließen Stibbler in eine Zelle bringen und schickten zwei Kollegen los, um Joe Cennan festzunehmen. Er und Stibbler sollten dann zusammen eine Liste sämtlicher Bandenmitglieder auf stellen, damit diese schlagartig festgenommen werden konnten.
    Wir selbst aber setzten uns die Hüte auf und gingen, um die Brüder Corelli endlich zur Verantwortung zu ziehen.
    ***
    Es war halb neun, als alle Vorbereitungen getroffen waren und wir vor jenem Haus standen, in dem die Corellis wohnten. Wir, das waren Captain Hywood, Lieutenant McPherson, Phil und ich.
    »Wenn Sie jetzt anfangen zu brüllen, brauchen wir oben an der Wohnungstür gar nicht erst zu klingeln«, sagte ich zu Hywood.
    Er holte tief Luft, stutzte plötzlich und versuchte dann zu flüstern. Es war etwas so Unmögliches für ihn, dass seine Stimme einem fast unverständlichen Krächzen glich.
    »Ich bin ja ganz still«, glaubte ich zu verstehen. »Was soll ich tun?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Einer muss hinten die Feuerleiter rauf, damit sie dort keinen Fluchtweg haben.«
    »Das ist was für mich«, meinte Hywood.
    »Okay«, stimmte ich zu. »Aber nehmen Sie Ihre Pistole in die Hand. Die beiden dürften wissen, dass sie nichts zu verlieren haben, wenn es einmal hart auf hart geht.«
    Hywood nickte. Er schlenderte am Haus entlang und bog um die Ecke. Einen Augenblick fragte ich mich, ob die Feuerleiter stabil genug für ihn sein würde, aber dann tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass sie im Notfall doch imstande sein musste, eine ganze Menge Leute auf einmal zu tragen, und so war wohl auch für unseren Riesen nichts zu befürchten.
    »Haben Sie den Haft- und Durchsuchungsbefehl da?«, fragte ich McPherson.
    Er schlug mit der flachen Hand gegen sein Jackett, wo er vermutlich seine Brieftasche trug.
    »Natürlich«, sagte er.
    »Okay. Also dann wollen wir mal.«
    Wir gingen durch die Halle. Hinter einem Schalter fuhr ein alter Farbiger in die Höhe und lief uns nach. McPherson fing ihn ab. Er hielt ihm seine Dienstmarke unter die Nase und raunte: »Bleiben Sie schön auf Ihrem Stühlchen sitzen, Opa, Sie haben keine Ahnung, was vor sich geht, und was man nicht weiß, darüber braucht man sich nicht aufzuregen. Aber kommen Sie nicht etwa auf den Gedanken, Vermutungen anzustellen und das Haustelefon zu bedienen. Sonst gehen Sie gleich anschließend mit.«
    Der Alte rollte die Augen.
    »Ich verschwände, Sir! Ich muss sowieso nach der Heizung sehen!«, versicherte er. »Es wird bestimmt eine halbe Stunde dauern!«
    »Sie brauchen sich nicht zu beeilen«, sagte McPherson ruhig. »Machen Sie in aller Ruhe die Heizung fertig. So vornehme Mieter, wie dieses Haus sie hat, wollen doch in dieser Jahreszeit nicht frieren, nicht wahr?«, Der Farbige nickte und nickte und nickte. Er tat es noch, als wir schon in den Fahrstuhl stiegen. Der Lift trug uns hinauf. McPherson wusste ja, wo die Corellis wohnten. Unterwegs murmelte er: »Es bleibt also dabei? Wie wir es besprochen haben?«
    »Ja. Wenn Sie einverstanden sind. Sie riskieren in der ersten Sekunde am meisten.«
    McPherson grinste flüchtig und zog seine rechte Hand aus der Hosentasche. Er hielt einen kleinen Derringer in der Hand.
    Der Lift hielt. Wir verließen ihn leise und gingen den Flur entlang. McPherson zeigte auf eine Tür.
    »Hier«, erklärte er halblaut.
    Phil stellte sich rechts, ich mich links neben die Tür. Wir pressten uns mit dem Rücken eng an die Wand. McPherson baute sich mitten vor der Tür auf und drückte den Klingelknopf lange und anhaltend.
    Zunächst regte sich gar nichts. McPherson klingelte erneut. Endlich hörte man schwache Schritte. Die Tür ging den nun schon obligaten Spalt auf, den ihr die Sicherungskette ließ. Wir konnten nicht sehen, wessen Gesicht in dem Türspalt erschien. Aber McPherson dachte an alles.
    »Guten Morgen, Mister Corelli«, sagte er höflich. »Sie sind Jack, nicht wahr? Es tut mir leid, dass ich Sie stören muss…«
    »So früh!«, knurrte die Stimme des Gangsters.
    »Es ist schon nach halb neun«, sagte McPherson entwaffnend.
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