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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils
Autoren: Werner Kurt Giesa
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goldenen Haar… er sah sie in Caermardhin, und er sah sie mit ihm selbst zusammen. Aber gehörte Teri Rheken nicht zu Gryf?
    Er verstand das alles nicht. Die Erinnerungsfetzen verwehten.
    »Eben mußt du dich an etwas erinnert haben«, sagte die Blauhäutige. »Deine Aura… sie wurde anders. Sie ähnelte dir mehr, wie du wirklich bist. Aber jetzt ist es wieder vorbei. Du bist nur ein Teil deiner selbst, und an dir hängt wieder der Zeitschatten.«
    Merlin nickte nur.
    Unwillkürlich trat er noch einen Schritt vor. Behutsam legte er seine Arme um Morgana und küßte ihre Lippen. Doch das nackte Schmetterlingsmädchen entwand sich ihm.
    »Nicht jetzt!« Ihre Augen flammten auf, changierten zum Druiden-Grün!
    »Vorsicht… wir werden beobachtet und belauscht! Da ist…«
    Sie fuhr herum, sah an der Felswand empor. Und Merlin sah den silbernen Doppelblitz aus ihren Augen zucken. Ein Dutzend Meter über ihnen flammte eine Feuerkugel auf, die Funken und knisternde Flammenbahnen nach allen Seiten schleuderte. Etwas schmolz, dann erfolgte eine aufbrüllende Explosion.
    Und im nächsten Moment zerplatzte der Berg!
    ***
    Oorrgh zögerte bis zum letzten Moment. Über die geheimen Beobachtungseinrichtungen, fernlenkbare schwarze Energiefelder, die in der Nacht nicht zu erkennen waren und bei Tag so umgeformt wurden, daß sie spiegelten, verfolgte er das Zusammentreffen zwischen der Zeitlosen und dem Magier von Avalon.
    Soweit also funktionierte der Plan des Gebieters. Das Kind zweier Welten und Merlin waren aufeinandergetroffen.
    Aber sie waren zu dicht am Stützpunkt, und eben hatte die Zeitlose im Gespräch zugegeben, was Oorrgh längst klar war und was auch der Mächtige doch wissen mußte: daß sie hier war, um den Meegh-Stützpunkt zu vernichten!
    Das durfte nicht geschehen. Ganz gleich, was der große Plan vorsah – die einmal erreichte Kontrolle durfte nicht so einfach wieder aufgegeben werden.
    Der Stützpunkt befand sich in Alarmbereitschaft.
    Und da plötzlich entdeckte die Zeitlose die beobachtenden Energiefelder, und eines von ihnen, das direkt auf sie und Merlin gerichtet war, sprengte sie auseinander!
    Da befahl Oorrgh den Angriff!
    Seine innere Zerrissenheit zwischen Gehorsamspflicht und Sicherheitslogik konnte er damit zwar nicht beseitigen, aber er wußte trotz seiner Befehlsabhängigkeit, daß er im Sinne seiner Rasse so handeln und sogar gegen den direkten Befehl des MÄCHTIGEN verstoßen mußte.
    »Angriff!«
    Den Stützpunkt zu schützen und zu erhalten, hatte für ihn Priorität…
    Und seine Krieger griffen an…
    ***
    Merlin glaubte, einen Vulkanausbruch zu erleben.
    Auf breiten Flammenstrahlen flogen Felsbrocken nach allen Seiten davon. Eine Steinlawine rumpelte am Berghang talwärts. Das blaue Einhorn stieg und wieherte schrill. Es wollte fliehen, wollte aber auch seine Reiterin nicht im Stich lassen.
    Merlin sah, wie etwas Schwarzes aus dem Loch im Gestein aufstieg. Etwas, das sich seinem Begreifen entziehen wollte. Es war schwärzer als die finsterste Nacht, schluckte förmlich alles Licht von Mond und Sternen und auch den Feuerschein in sich hinein. Wie eine bedrohliche, düstere Wolke glitt es empor, in seiner Form ebensowenig zu erkennen wie in seiner Ausdehnung.
    Plötzlich zuckte etwas aus der Wolke.
    Es war tiefschwarz, und dennoch leuchtete es. Ein um seine Längsachse rotierender Strahl traf das kleine Plateau. Stein zerbrach knackend. Staub wirbelte auf. Eine Flut unermeßlicher Hitze waberte auf Merlin, Morgana und das Einhorn zu.
    Merlin wob blitzschnell ein verwirrendes Muster in die Luft. Ein flirrender Ball entstand zwischen seinen Händen, zerplatzte und entfaltete sich mit einem lauten Knall und darauffolgendem Zischen zu einem hell schimmernden, engen Netz, das die furchtbare, schmelzende Hitze zurückwarf.
    Da jagte der zweite schwarze Strahl aus der Wolke.
    Er traf das Netz mit ungeheurer Wucht, drängte es fast bis zu Merlin zurück. Die leuchtende, schwarze Energie verfing sich in den Maschen, raste daran entlang und zersetzte sie, verbrauchte sich dabei glücklicherweise aber selbst. Doch Merlin wußte nicht, ob er die Kraft haben würde, ein zweites Netz entstehen zu lassen. Es ging alles viel zu schnell.
    Die Zeitlose jagte einen Blitz in die Wolke hinein. Er wurde einfach geschluckt, absorbiert, ohne daß dort oben am Nachthimmel etwas geschah.
    Da glitt die zweite schwarze, lichtschluckende Wolke aus dem Loch im Fels hervor, und unmittelbar darauf folgte die dritte.
    Das
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