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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen sie unschädlich machen. Wir müssen herausfinden, wer außer Lanerc Thorr und den fünf weiteren Druiden, die an der Beschwörung teilnahmen, noch unter dem schwarzen Einfluß stehen, da sie zwar den Druiden weisungsgebunden, aber trotzdem auch direkte Diener des MÄCHTIGEN sind. Ich muß versuchen, wenigstens eines der Amulette wieder zu aktivieren. Wir müssen herausfinden, was mit Merlin geschehen ist, ob er überhaupt noch lebt… wir dürfen nämlich nicht vergessen, daß, ehe er selbst durch den Transmitter gerissen wurde, ihm der MÄCHTIGE vorausging! Vielleicht hat er ihn nur in Empfang genommen und umgebracht…«
    Nicole hob die Hand. »Wie kommen wir zu Merlin? Wahrscheinlich werden wir auch einen dieser meegh’schen Transmitter benutzen müssen, nicht wahr?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Ich möchte es eigentlich vermeiden, uns dieser dämonischen Technik anzuvertrauen. Ich setze da mehr auf Gryf und Teri.«
    Er sah die beiden an. »Würdet ihr es euch zutrauen, mit uns zu einer der Wunderwelten zu springen, nämlich zu der Welt, auf der wir Merlins Spur möglicherweise entdecken? Ich meine, von den Entfernungen her.«
    »Das ist kein Problem«, behauptete Ivetac. »Das gehört mit zu den leichtesten Übungen.«
    Gryf nickte dazu. »Nicht besonders schwierig«, stimmte er zu. »Schwierig dürfte es nur sein, Merlin aufzuspüren. Seine Bewußtseinsaura stimmt ja nicht mehr. Durch seinen Gedächtnisverlust hat er auch von seiner Aura eine Menge eingebüßt. Wäre er der Merlin, wie wir ihn aus Caermardhin kennen, wäre das alles ja kein großes Problem. Wir könnten ihn anpeilen… und schon hätten wir ihn. Falls er noch lebt«, schränkte er ein, »was ich allerdings bezweifele.«
    »He«, protestierte Ivetac. »Du glaubst doch wohl nicht wirklich…«
    »Liegt es nicht auf der Hand?« fragte Gryf. »Laß dir von meinen Freunden bestätigen, daß ich kein Pessimist bin. Aber in diesem Fall sehe ich schwarz. Wenn wir Merlin finden, dann wahrscheinlich als Leiche. Für jemanden, der ahnungslos ist, sind manche Regionen der Wunderwelten auch nicht gerade ungefährlich. Vor allem die Jagdzonen.«
    Zamorra räusperte sich. »Du machst uns richtig Mut.«
    »Alter, Merlin hat sein Gedächtnis und damit die Kenntnis und Beherrschbarkeit seiner Fähigkeit verloren! Er ist gerade mal ein herausragender Normalmensch geworden. Und er hat es mit einem MÄCHTIGEN zu tun, der sogar uns Schwierigkeiten macht. Was verlangst du? Ein Wunder?«
    »Mit Wundern allein gebe ich mich nur ungern zufrieden«, sagte Zamorra hart. »Ich verlange das, was ich selbst zu geben bereit bin. Das Unmögliche.«
    »Mit diesem Anspruch solltest du im Zirkus auftreten«, sagte Gryf sarkastisch. »Aber bevor wir unsere Spekulationen über Unbeweisbares vertiefen, sollten wir uns vielleicht mal über die Reihenfolge dessen einig werden, was wir unternehmen wollen. Was ist am leichtesten machbar, was ist am wichtigsten?«
    »Merlin«, sagte Nicole. »Wir müssen ihn finden. Wenn wir ihn haben, müssen wir mit ihm, tot oder lebendig, zurück in unsere Welt und unsere Zeit. Alles andere können unsere Freunde vom Silbermond auch selbst erledigen. Ich bin sicher, daß sie nicht gerade zu dumm dazu sind.«
    Sie warf Zamorra einen eindringlichen Blick zu.
    Er nickte. Er wußte, worauf sie hinaus wollte. Es waren im Grunde auch seine Gedanken und Befürchtungen. In ihrer Gegenwart war das System der Wunderwelten vernichtet, das ließ sich nicht wegdiskutieren. Versuchten sie dagegen anzuarbeiten, so sehr sie es auch gern getan hätten, zerstörten sie durch das Zeitparadoxon das Gefüge von Raum und Zeit. Bei allem, was sie taten, mußten sie darauf achten, daß sie keine Widersprüche im Raumzeit-Gefüge erzeugten. Sie mußten höllisch vorsichtig sein. Jede Handlung konnte alles zerstören.
    Ihr einziger Vorteil war der Unsicherheitsfaktor. Sie wußten nicht, wieviel Zeit ihnen zur Verfügung stand. Es konnten wenige Wochen oder Monate sein, vielleicht auch noch Jahrhunderte oder Jahrtausende. Niemand wußte ganz genau, in welchen Maßstäben die MÄCHTIGEN dachten und welche Zeitspannen über ihren Unternehmungen vergingen. Alles war ungewiß.
    Sie waren völlig ahnungslos…
    Und diese Ahnungslosigkeit konnte sowohl von Nachteil, wie auch von Vorteil sein. Je nachdem, wie sich die Ereignisse entwickelten.
    Das einzige, was feststand, war: Die eigentlichen Schwierigkeiten begannen jetzt.
    ENDE des dritten Teils
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