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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult
Autoren: Jason Dark
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Trotzdem hatte Suko Zeit und Gelegenheit, einen Gegenzauber aufzubauen, und er setzte in diesen Augenblicken alles auf eine Karte.
    Seine Dämonenpeitsche war eine hervorragende Waffe. Er trug sie bei sich, zog sie aus dem Gürtel hervor und schlug einmal einen Kreis auf den Boden, sodass die drei Riemen aus der Öffnung fallen konnten.
    Jetzt griff er an.
    Die Menschen saßen nicht mehr. Keinen hatte es auf seinem Platz gehalten. Sie standen, gestikulierten, schrien, aber sie hielten sich nicht im Mittelgang auf, und so hatte Suko relativ viel Platz, um agieren zu können.
    Die Peitschenriemen falteten sich während des Schlages wie ein Fächer auf, denn der Chinese wollte, dass Belisana von den dreien gleichzeitig getroffen wurde.
    Es klappte.
    Sie jagten durch die Flammen. Er sah, wie die Göttin zusammenzuckte und das Feuer an bestimmten Stellen verlöschte.
    Diese Tatsache gab dem Inspektor Hoffnung. Wieder zog er seine Peitsche zurück, holte erneut aus und hielt mitten in der Bewegung inne, denn Belisana wischte plötzlich an ihm vorbei. Sie berührte den Boden längst nicht mehr, jagte wie ein langgestreckter, brennender Feuerwerkskörper durch den Gang, vorbei an den entsetzten und angststarren Passagieren, die von dem heißen Hauch wie Höllenatem getroffen wurden.
    Suko drehte sich. Er konnte den Flug für die Dauer einer Sekunde verfolgen und sah, wie die Haare zweier männlicher Passagiere Funken sprühend und knisternd brannten. Verzweifelt schlugen die Männer auf ihre Köpfe, um die Flammen zu ersticken.
    Wo wollte Belisana hin?
    Die Antwort auf diese Frage war simpel. Es gab nur einen Auftrag für sie.
    Robert Hayes musste sterben!
    Er hatte sich verkrochen, war zwischen zwei Sitzreihen verschwunden und hoffte, dass er hier nicht so leicht gefunden wurde. Dabei stand er Todesängste durch. Sein Schreien wurde nicht gehört. Es ging in der Kulisse unter. Er schwitzte Blut und Wasser. Wie eine giftige Kralle umklammerte ihn die Todesangst, und er hatte das Gefühl, sein Herzschlag hätte längst ausgesetzt.
    Nichts fühlte er mehr, nur seine verzweifelte Angst, die sich zu einer wilden Panik steigerte. Er sah die Gefahr nicht, aber er merkte plötzlich, dass sie sich dicht hinter ihm befand.
    Der Hitzeschleier traf ihn.
    Und er hörte die Stimme.
    »Jetzt hole ich dich, Verdammter!«
    In dem Augenblick hatte er das Gefühl, sein Hals würde zerschmort. Da packte eine Hand zu und riss ihn aus seinem Versteck. Mit einer so großen Kraft, dass er über dem Boden schwebte, wobei er die Arme und Beine angewinkelt hatte, herumgedreht wurde und in die Flammen schaute. Hinter ihnen sah er die mit Schaum übersprühte Gestalt der Göttin Belisana und glaubte zu schmelzen.
    Sie umarmte ihn.
    Für Richard Hayes war es ein tödlicher Gruß. Seine Schreie übertönten selbst die anderen Geräusche und auch das Klatschen, als Suko heran war und die drei Riemen der Peitsche gegen den Rücken der Frau schmetterte.
    Wieder wurden die Flammen dort gelöscht. Suko sah dunkle Stellen, aber sofort rissen sie auf, und aus dem Körperinnern drangen erneute Feuerzungen.
    Hayes fiel zu Boden.
    Belisana aber jagte weiter. Sie geriet aus dem unmittelbaren Bereich der Peitsche. Ihr nächstes Ziel war die Bordwand.
    Die Menschen vergaßen ihren Schrecken und ihre schreckliche Angst, als sie sahen, was passierte. Das Flammenweib raste genau auf eine Stelle zwischen zwei kleinen Fenstern zu und fuhr wie ein Komet hindurch, ohne das Flugzeug zu beschädigen.
    Die Magie hatte sie geschickt, die Magie hatte sie wieder genommen. Zurück blieb das Chaos.
    Sukos Arm sank nach unten. Er hatte nur einen kleinen Erfolg erzielen können. Es war der Peitsche gelungen, die Flammen zu löschen, doch Sekunden später waren sie wieder aufgeflackert.
    Aus dem Lautsprecher drang die Stimme des Kapitäns. Er bat um Ruhe, wiederholte dies dreimal, aber es war nicht zu schaffen.
    Jetzt drängten sich die Passagiere im Gang. Sie wollten raus. Man sprach von einem fliegenden Sarg, und Suko hatte große Mühe, sich bis zu Robert Hayes durchzukämpfen.
    Die Leute nahmen einfach keine Rücksicht, und Sukos Gesicht vereiste, als er den Mann auf dem Boden liegen sah. Ihm war nicht mehr zu helfen.
    Das Feuer hatte ganze Arbeit geleistet. Von der hellen Haut des Mannes war kaum etwas zu sehen. Dunkle Brandflecken überschatteten sie. Die Kleidung bestand nur noch aus verkohlten Resten, das Haar war überhaupt nicht mehr vorhanden, und der Kopf glich einer
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