Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schrank gelehnt stand und nicht recht wußte, was eigentlich los war., »Laß ihn!« zischte Chas Fisher wütend und gab Monzelio einen heftigen Stoß vor die Brust, daß der schmächtige Italiener bis an die Wand zurücktaumelte. »Ein für allemal! Ich will keine Streiterei hier. Barlow ist natürlich blöde, wenn er dir die Sache in die Schuhe schieben will. Aber du brauchst ihm deswegen nicht gleich an den Kragen zu gehen. Schließlich kann jeder von uns dreien das Ding gedreht haben. Jeder! Barlow, du oder ich. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Noch ’ne Möglichkeit«, brabbelte Eddie Barlow. Die Zunge wurde ihm langsam schwerer, und er stand auch nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen. »Und was ist das für eine Möglichkeit?«
    Bevor Chas Fisher antworten konnte, schrillte die Glocke des Telefons. Es war einer dieser altmodischen Wandapparate. Er hing neben der Tür. Chas Fisher war dem Kasten am nächsten.
    Da war das Klingeln noch einmal.
    Die drei Männer warfen sich einen vielsagenden Blick zu, ließen den Kasten aber noch einmal bimmeln, erst dann ging Fisher hin und nahm den Hörer ab.
    Er meldete sich mit einem heiseren »Hallo«.
    »Fisher?« kam es laut und fragend aus dem Hörer. Die Stimme klang dumpf, so als habe derjenige, der anrief, ein Taschentuch über die Sprechmuschel gelegt. Trotzdem dröhnte die Stimme so laut, daß auch die beiden anderen Männer, die mehrere Schritte hinter Chas Fisher standen, die Frage genau verstehen konnten.
    »Ja, hier Fisher.«
    »Hier spricht der Boß. Verdammt, was ist los mit euch Idioten?«
    »Was soll los sein, Boß?«
    »Tu bloß nicht so, als könntest du kein Wässerchen trüben. Du weißt ganz genau, was ich meine. Warum habt ihr den Mann ermordet?«
    »Das… Das ging nicht anders, Boß. Das mußte sein. Aber woher weißt du denn davon, Boß?«
    Für einen winzigen Augenblick war Schweigen in der Leitung. Unwillig kam dann die Antwort:
    »Ich hab’ von dem verdammten Blödsinn in der Zeitung gelesen, Fisher.«
    »Wir haben alle Zeitungen geholt«, unterbrach Fisher, und in seiner Miene war ein lauernder Zug. »In keiner Zeitung steht auch nur ein einziges Wort darüber. Ich hatte schon geglaubt, daß man es noch gar nicht gemerkt hat. Welche Zeitung hat denn die Meldung gebracht?«
    »Wenn hier einer fragt, dann bin ich das, verstanden? Und wenn ich das nicht in einer Zeitung gelesen habe, dann habe ich es eben aus einer anderen Quelle. Woher ich die Neuigkeit habe, geht dich doch nichts an, oder?«
    F.isher zog es vor, auf diese Frage keine Antwort zu geben. Er machte jetzt den Eindruck eines geprügelten Hundes.
    Da fuhr die dumpfe Stimme auch schon fort:
    »Ihr seid wohl verrückt geworden, was? Wie konntet ihr den Mann erschießen? Davon habe ich keinen Ton gesagt! Wollt ihr vielleicht, daß die ganze Geschichte auf fliegt?«
    »Du hast mir doch selbst gesagt, daß ich ein bißchen nachhelfen sollte, wenn ich auf Schwierigkeiten stoße, Boß«, verteidigte sich Fisher aufgebracht. »Und außerdem hast du noch befohlen…«
    »Einen Teufel habe ich getan! Aber lassen wir das im Augenblick. Ich komme auf die Geschichte später noch einmal zurück. Diesen Blödsinn werde ich so schnell nicht vergessen. Aber ich habe jetzt eine wichtigere Aufgabe.«
    »Okay, Boß. Du kannst dich auf uns verlassen.«
    »Okay. Du kannst beweisen, daß ich mich auf dich verlassen kann. Kennst du die Galerie Winegarden?«
    »Meinst du den Kunstschuppen in der 12. Straße, Boß? Mit den Leuten stehen wir noch nicht in Geschäftsverbindung.«
    Fisher lachte bei seinen letzten Worten wie über einen guten Witz, und die beiden anderen Männer in dem Zimmer stimmten meckernd ein.
    »Das ist der Laden. Wir wollen mit den Leuten auch nicht in normale Geschäftsbeziehungen treten.«
    »Und was soll ich tun?« fragte Fisher erstaunt.
    »Du sollst im Augenblick lediglich Kontakt mit einem der Wächter aufnehmen. Paß auf! Außer den Verkäufern ist auch tagsüber immer ein Wächter in der Kunsthandlung. Es können auch zwei sein. Und nachts natürlich auch. Klemm dich hinter einen von den Burschen und quetsch ihn aus. Sieh dich außerdem genau in dem Laden um. Jede Ecke mußt du kennenlernen. Und du mußt genau wissen, wann wer zu welcher Zeit in dem Laden ist. Eben alles, was du aus dem Mann herausbringen kannst.«
    »Und… und was soll ich dann machen?« fragte Fisher verständnislos. »Das ist doch nicht alles? Soll ich die Kasse holen?«
    »Tu erst mal das,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher