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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde
Autoren: Anne Stuart
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Rohan, und Tränen sprangen ihr aus den Augen.
    Der Tod war gnädig mit ihr, wenn er ihr diesen letzten Wunsch erfüllte. Eine Vision, ein Traum.
    „Rühren Sie die Frau nicht an.“
    Die Stimme war dunkel, eine tödliche Bedrohung, und sie war real. Elinor hob den Kopf. Er war gekommen, er war wirklich hier, und Charles Reading stand hinter ihm.
    Rohan erschien ihr wie ein Racheengel Gottes. Sie versuchte, sich auf die Füße zu raffen und zu ihm zu laufen.
    Marcus’ fleischige Hand bekam sie an der Kapuze zu fassen und riss sie gewaltsam zurück. „Ich denke nicht daran“, stieß er dreist hervor.
    „Ihr Spiel ist aus, Harriman“, erklärte Rohan in eisiger Ruhe.
    „Für Sie Lord Tolliver“, entgegnete er arrogant. „Und Sie irren. Wenn man erfährt, dass Sie sich in diesem Land aufhalten, werden Sie als Hochverräter hingerichtet.
    Und wer wird einem niederträchtigen Halunken wie Reading Glauben schenken, dessen Wort gegen das eines Peers des Königreiches steht?“
    „Den Titel haben Sie sich erschlichen, Sie Heuchler“, meldete Reading sich zu Wort.
    „Er steht Elinors Sohn zu.“
    Marcus hielt ihren Rücken an sich gepresst, sein Arm umspannte ihren Hals und drückte ihr die Kehle zu, bis sie kaum noch atmen konnte. Sie wehrte sich verbissen, schlug mit Fäusten um sich. Elinors Sohn! Die Erkenntnis durchzuckte sie plötzlich wie ein greller Blitz. Sie trug ein Kind unter dem Herzen. Rohans Sohn.
    Rasender Zorn stieg in ihr auf, halb von Sinnen schlug sie wieder um sich, stieß Marcus den Ellbogen in die Magengrube. Er stöhnte auf, ohne seinen eisernen Griff zu lockern. Sie rammte ihm die Ferse gegen das Schienbein, zerkratzte ihm mit den Fingernägeln den Handrücken, bis sie sein warmes Blut spürte. Er drückte ihr die Kehle nur noch fester zu, bis ihr schwarz vor Augen wurde.
    „Seien Sie kein Narr“, fuhr Rohan fort. „Sie glauben doch nicht, dass Sie mit dem Leben davonkommen. Wenn Sie Elinor etwas antun, reiße ich Ihnen die Eingeweide aus dem Leib, und Sie können dabei zusehen. Reading wird mir dabei helfen. Noch bevor Ihre Leiche gefunden wird, befinden wir uns bereits auf hoher See. Aber ich bin bereit, Sie als der Gentleman zu behandeln, der Sie vorgeben zu sein.“ Seine Stimme troff vor Verachtung. „Sie sehen sich doch als Gentleman, wie? Ich schlage Ihnen einen Zweikampf um Elinor vor. Als Mann von Ehre können Sie diese Herausforderung nicht ablehnen.“
    „Damit Sie mich aufspießen wie diesen bedauernswerten Fettsack?“ Marcus lachte hohl. „Halten Sie mich für einen Narren? Ich bin zwar ein besserer Fechter als Sir Christopher Spatts, aber mit Ihresgleichen lasse ich mich nicht ein. Ich ...“
    Der Klang des verhassten Namens entfachte Elinors Zorn erneut. In blinder Wut rammte sie Marcus den Ellbogen erneut in den Bauch, und diesmal traf sie seine Weichteile. Er ließ von ihr ab und krümmte sich winselnd. Elinor raffte die Röcke und rannte zu Rohan, in seinen rettenden Schutz.
    Doch Charles versperrte ihr den Weg, hielt sie an den Armen fest und riss sie zur Seite. Rohan hatte nicht einmal einen Blick für sie übrig. „Kämpfen Sie gegen mich, Harriman“, befahl er kalt. „Ich töte Sie ohnehin. Auf diese Weise haben Sie wenigstens eine Chance.“
    Stille senkte sich in den unterirdischen dunklen Gang. Und dann ergriff Marcus das Wort wieder mit prahlerischer Stimme. „Ich fürchte, ich habe leider keine Waffe.“
    „Charles, tu mir den Gefallen, und borge Mr Harriman deinen Degen“, entgegnete Rohan seelenruhig. In seinen stahlblauen Augen funkelte Mordlust. „Und bringe deine Schwägerin von hier fort.“
    Charles zog die Waffe, ohne Elinor loszulassen, und reichte sie Rohan, der mit dem Finger prüfend die Schneide entlangstrich. „Eine gute Klinge, Harriman. Besser, als Sie es verdienen.“
    „Kommen Sie, Elinor“, sagte Charles leise und zog sie mit sich.
    Sie sträubte sich. „Nein“, schrie sie. „Wenn etwas passiert ...“
    „Es wird etwas passieren“, sagte Rohan, ohne einen Blick in ihre Richtung zu werfen.
    „Dein betrügerischer Ehemann wird sterben. Geh jetzt.“ Seine Stimme war kalt wie Eis.
    „Nein“, schrie sie wieder. Sie wollte nicht gehen, stand Todesängste aus, dass Marcus siegen könnte. Und in einem tief verborgenen Winkel ihrer Seele regte sich ein dunkles Verlangen, Marcus in seinem Blut liegen zu sehen.

    „Wenn du bleibst, lenkst du mich nur ab, und das könnte meinen Tod bedeuten.“
    Rohan schien völlig gelassen und
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