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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt
Autoren: Nora Roberts
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Herzschlag."
    „Das wurde diagnostiziert. Solche Sachen können durch eine einfache Injektion beigebracht werden.
    Wie auch immer, sie haben seinen Tod verursacht, als sie nach mir gesucht haben. Damit muss ich leben." Ohne es zu merken, packte sie Terence vorn am Hemd und krallte sich mit den Fingern fest. „Und Sie müssen es auch. Wenn Sie mir nicht aus Mitgefühl helfen oder wegen Geld, vielleicht tun Sie es aus Rache."
    Er drehte sich wieder von ihr weg. Er hatte Charlies Tod akzeptiert. Ein Herzschlag, eine kleine Bombe im Gehirn, die zu einer bestimmten Zeit losging. Das Schicksal hatte gesagt: Charlie, du warst sechsundfünfzig Jahre und fünf Monate auf der Welt, du hast das Beste daraus gemacht. Das hatte Terence akzeptiert.
    Nun hörte er, es war nicht das Schicksal, es waren drei Männer. Er war Ire genug, um mit dem Schicksal zu leben. Aber es war möglich, Menschen zu hassen, sich an ihnen zu rächen. Das war etwas, worüber er nachdenken musste. Terence entschied, sich einen Topf mit schwarzem Kaffee zu besorgen und genau das zu tun.
    „Ich bringe Sie zu Ihrem Hotel zurück."
    „Aber..."
    „Wir besorgen uns Kaffee, dann können Sie mir alles erzählen, was Charlie gesagt hat, alles, was Sie wissen. Dann verrate ich Ihnen, ob ich Ihnen helfe."
    Wenn das alles war, was er zu geben hatte, dann nahm sie es. „Ich bin in Ihrem Hotel abgestiegen. Es schien mir praktisch zu sein."
    „Gut." Terence nahm ihren Arm und ging los. Sie war nicht sehr fest auf den Beinen. Welches Feuer sie auch bis hierher getrieben hatte, es erlosch schnell. Sie schwankte einmal, und er verstärkte seinen Griff. „Wann haben Sie das letzte Mal gegessen?"
    „Gestern."
    Er schnaubte durch die Nase, was vielleicht ein Auflachen sein konnte. „Was für eine Art von Doktor sind Sie eigentlich?"
    „Physikerin."
    „Selbst eine Physikerin sollte etwas von Ernährung verstehen. Das funktioniert so: Man isst, man bleibt lebendig. Man isst nicht, man klappt zusammen." Er lockerte seinen Griff und legte den Arm um ihre Taille. Hätte sie noch Kraft, sie hätte dagegen protestiert.
    „Sie riechen wie ein Pferd."
    „Danke. Ich habe den größten Teil des Tages damit verbracht, im Dschungel herumzurennen.
    Welcher Teil von Irland?"
    Müdigkeit breitete sich von ihren Beinen zu ihrem Gehirn hin aus. Sein Arm fühlte sich so stark, so tröstend an. Ohne es zu merken, lehnte sie sich an ihn. „Was?"
    „Aus welchem Teil Irlands stammen Sie?"
    „Cork."
    „Kleine Welt." Er führte sie in die Eingangshalle.

    „Mein Vater auch. Welches Zimmer?"
    „Zweiundzwanzig."
    „Genau neben meinem."
    „Ich habe dem Mann am Empfang tausend Pesos gegeben."
    Weil die Fahrstühle klein und brütend heiß wie Backöfen waren, nahm er die Treppe. „Sie sind eine überraschende Frau, Dr. Fitzpatrick."
    „Das sind die meisten Frauen, weil wir immer noch in einer Männerwelt leben."
    Diesbezüglich hatte er seine Zweifel. „Schlüssel?"
    Sie steckte die Hand in die Tasche, kämpfte ihr Schwächegefühl zu
    rück. Sie würde nicht schlappmachen. Terence nahm ihr den Schlüssel ab. Bevor er aufschloss, schob er Gillian an die Wand des Ganges.
    Sie schluckte, als sie sah, wie er ein Jagdmesser aus der Tasche zog. Seine Augen waren
    zusammengezogen, als er in den Raum trat und einige der wild verstreuten Sachen zur Seite schob.
    „O nein!" Gillian stützte sich an den Türrahmen und sah sich um. Das war wirklich ganze Arbeit.
    Ihre Koffer waren zerschnitten, und ihre Kleidungsstücke waren überall verstreut. Die Matratze und die Polster des Sessels waren auf-geschlitzt, und große Flocken von weißem Füllmaterial übersäten den Boden. Die Schubladen der Kommode waren herausgerissen und aus-gekippt worden.
    Terence überprüfte das Bad. „Sie haben immer noch Ihre Beschatter, Doc. Packen Sie zusammen, was Sie brauchen. Wir unterhalten uns nebenan."
    Schnell sammelte sie Hosen und Röcke und Blusen ein. „Ich habe noch Kosmetika und Toilettenartikel im Bad, die will ich schnell holen."
    „Nicht mehr. Sie haben das meiste zerschlagen."
    Terence nahm wieder ihren Arm. Dieses Mal überprüfte er erst den Gang und ging dann schnell zur Nebentür. Er stützte Gillian gegen die Wand und öffnete die Tür. Seine Finger entspannten sich um den Messergriff, wenn auch nur leicht. Also, von ihm wussten sie nichts. Das war gut. Er machte Gillian ein Zeichen, hereinzukommen. Zweimal verschloss er die Tür und machte sich erst einmal an eine sorgfältige
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