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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit
Autoren: Vladimir Volkoff
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waren bewaffnet. Die einen mit Maschinenpistolen, die anderen mit automatischen Pistolen.
    Gegen diese Kampfgruppe konnten die junge Mathematikerin und ihr schlecht bewaffneter, und allem Anschein nach sowieso wenig kampfgeübter Begleiter, ganz bestimmt nichts ausrichten.
    Unter unheimlichem Pfeifen zerteilten die Flügel der beiden Schrauben die Luft. Dröhnend heulten die Motoren auf.
    Wirbelnd erhob sich eine weiße Staubwand. Im nächsten Moment stieg der erste Helikopter auf.
    Lennet schob die Schutzklappe seines Lasers beiseite. Nun machten sich die vielen Wochen bezahlt, die der junge Agent mit dem Studium dieses Geräts verbracht hatte. Auch alles das, was er bei Professor Steiner gelernt hatte, war ihm jetzt von großem Nutzen. Er stellte den Periskopsucher seines Lasers genau auf die senkrechte Achse ein, an der die Luftschraube des Helikopters montiert war.
    Wenn das stimmte, was Professor Steiner gesagt hatte, dann hatte der kohärente, monochromatische Lichtstrahl, den das Instrument in wenigen Sekunden aussenden würde, eine Frequenz von vier Quadrillionen Schwingungen pro Sekunde und war eine millionmal heller als die Sonne.
    Da der Periskopsucher ihm ein wesentlich vergrößertes Bild zeigte, war es auf fünfzig Meter Entfernung für einen geübten Schützen nicht besonders schwer, die Achse des Rotors genau in der Mitte zu treffen.
    Lennet drückte auf den Knopf.
    Wenn Professor Steiner recht hatte - und daran gab es eigentlich keinen Zweifel -, würde der ausgelöste Impuls nur eine tausendstel Sekunde dauern, doch in diesem kleinsten Zeitraum würde er eine Energie von 1160 Joule entwickeln...
    Der Strahl schoß hervor.
    Durch seinen Sucher erkannte Lennet, daß die Rotorachse genau in der Mitte durchgeschnitten worden war. Ein kurzes Brodeln, wie das Geräusch einer arbeitenden Lötlampe, war zu hören.
    Professor Steiners Laserstrahl hatte die Achse einfach durchgeschmolzen. Den Bruchteil einer Sekunde drehte sie sich noch weiter, dann knickte sie auseinander und legte sich langsam auf eine Seite. Der Hubschrauber landete unsanft wieder auf dem Boden. Krachend zerbarsten die Rotorflügel auf den Steinen.
    »Nicht schlecht! Und nun der nächste!« Die Stromstöße des Diodenlasers wiederholten sich alle 34 Sekunden. Das war einer seiner Hauptnachteile. Lennet mußte also eine halbe Minute warten. Zu seinem großen Bedauern hatten sich die Hubschrauber am Boden außerhalb der Reichweite seines Lasers befunden. Sonst hätte er sie schon vor dem Abflug in aller Ruhe sabotieren können.
    Die Leute im Lager konnten es einfach nicht fassen. Der Hubschrauber war aus nur drei Meter Höhe heruntergefallen. Es war also - abgesehen von ein paar Prellungen - niemand verletzt worden. Die Insassen kletterten auf das Dach der Hubschrauberkanzel und starrten die geknickte Achse verständnislos an.
    Nun hob der zweite Helikopter ab.
    Doch zum allgemeinen Entsetzen ereilte den zweiten Hubschrauber das gleiche Schicksal wie den ersten. Kaum einige Meter aufgestiegen, stürzte er mit geknickter Achse wie ein Stein zu Boden.
    Die Verwirrung hatte ihren Höhepunkt erreicht.
    Ein Schrei übertönte den allgemeinen Tumult: »Jetzt sind wir gefangen!« Und das stimmte: Sie waren Gefangene der Sahara. Aus der Wüste herauszukommen war ungefähr genauso unmöglich, wie eine hohe Gefängnismauer zu übersteigen.
    »Nein!« rief Onkelchen Olivier triumphierend. »Uns bleibt noch der Tieflader!« Tatsächlich tauchte in diesem Moment der Tieflader aus der undurchdringlichen Nacht auf. Er war für die BIDI-Leute der rettende Strohhalm. Schreiend und rufend liefen sie ihm entgegen. Der Fahrer des Tiefladers blickte erstaunt um sich.
    Mit so viel Begeisterung war er noch nirgends empfangen worden.
    Zwar würden sie mit dem Tieflader den Funkwagen niemals einholen können. Aber immerhin kamen sie aus dieser Falle mitten in der Wüste raus.
    »Sollen wir den Satelliten mitnehmen?« fragte einer der Wissenschaftler.
    »Der ist jetzt unsere kleinste Sorge, mein Freund!« winkte Onkelchen Olivier ab. »Schon ohne ihn ist es fraglich genug, ob wir ungeschoren entwischen.«
    Olivier sollte recht behalten. Es war wirklich mehr als fraglich.
    Der Tieflader stand noch nicht ganz, als eine grelle Flamme aus seiner Seite schoß! 
     
    Aus dem Tieflader schoß eine grelle Flamme 
    Der Chauffeur konnte gerade noch herausspringen. Schon war das Führerhaus eine lodernde Riesenfackel, deren Schein die Wüstennacht gespenstisch
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