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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit
Autoren: Vladimir Volkoff
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und streckte den Kopf in das Raumschiff.
    »Ganz einfach. In der Mitte ist der Sitz, davor die Armaturen.
    Die Beleuchtung funktioniert automatisch.«
    »Und das Schloß?«
    »Elektronisch gesteuert. Du brauchst nur da draufzudrücken.«
    »Wo ist das Periskop?«
    »Das kleine Rad, links auf dem Armaturenbrett. Zum Einschalten mußt du es herausziehen und dann einstellen. Je mehr du ziehst, desto größer wird dein Gesichtsfeld.«
    »Die Funkanlage?«
    »Vorne rechts. Eine ANGRC-9, das Beste, was es auf dem Gebiet gibt. Sie ist auf den Kanal von der Spionage-Abwehr eingestellt. Du brauchst den Schalter nur auf ,ein' zu stellen. Ihr Rufzeichen ist August, deins ist Cäsar. Sie bleiben ständig am Draht.«
    »Gut. Und nun der Laser.«
    »Da kann ich dir nicht viel sagen, denn der ist mir ein Buch mit sieben Siegeln. Mir wäre lieber gewesen, wenn sie ihn herausgenommen hätten. Aber sie wollten den Satelliten unbedingt so lassen, wie er war. Er ist so eine Art Fernrohr mit Kanone oder so. Vorne dran ist ein Fenster mit Klappe. Das Schloß für die Klappe ist irgendwo da oben. Mehr weiß ich auch nicht. Glaubst du wirklich, daß du mit all dem fertig wirst?«
    »Ich hoffe es für euch zwei! Hast du eine Waffe?«
    »Nein. Ursprünglich sollte ich ja nicht aus meiner Kapsel herauskommen.«
    »Dann nimm die Pistole. Paß aber auf. Sie ist geladen.
    Versuch, ohne sie auszukommen. Es wäre besser, wenn wir die Kerle lebendig kriegen.«
    »Brauchst du sie denn nicht selber?«
    »Nein. Ich bleibe ja in deinem Bunker. So, und hier ist noch der Zündschlüssel. Leb wohl, Nikky.«
    Nikky hielt Lennets Hand fest.
    »Kann ich nicht bei Ihnen bleiben?«
    »Nein, Nikky, wirklich nicht. Zwei Leute haben in dieser Kapsel unmöglich Platz. Verstehe auch nicht, wie man so etwas überhaupt bauen kann! Es lebe die Gemini-Kapsel! Nun aber an die Arbeit! Mit etwas Glück sehen wir uns ja bald wieder.«
    Geschmeidig wie ein Aal ließ sich Lennet in das Raumschiff gleiten. Sein Vorgänger schloß die Klappe. Als das Schloß einschnappte, ging das Licht an.
    »Na, wunderbar", murmelte Lennet vor sich hin. »Der Sitz ist ja herrlich bequem. Unser Freund hat recht gehabt mit seiner Klimaanlage. Hier ist es viel angenehmer als draußen.«

Abschuß mit Laserstrahlen
    »Welche Richtung müssen wir?« fragte der »Kosmonaut".
    »Hier lang", sagte Nikky.
    In einem weiten Bogen schlichen sie sich vorsichtig um das Lager.
    Der Funkwagen stand genau in der Mitte des Lagers zwischen den beiden Helikoptern und gegenüber den Zelten.
    Der junge Mann zögerte einen Augenblick.
    »Was ist los? Worauf warten Sie?« Nikkys Stimme klang ungeduldig.
    Lennet, dachte sie bei sich, hätte bestimmt nicht gezögert.
    Der »Kosmonaut" nahm seinen Helm ab.
    »Hilft ja alles nichts", murmelte er leise vor sich hin, »was sein muß, muß sein...«
    Er entsicherte seine Waffe, und seine eher weichen Gesichtszüge nahmen einen entschlossenen Ausdruck an. Der Großteil der BIDI-Leute hatte sich in einem der Zelte versammelt und aß Abendbrot. Madame Schasch hatte den Wohnraum des Funkwagens noch nicht wieder verlassen. Sie schien ihn für sich mit Beschlag belegt zu haben. Die drei Schweizer unterhielten sich im Funk- und Fernsehraum.
    Geduckt rannte der »Kosmonaut" die fünfzig Meter zum Funkwagen hinüber. Dicht hinter ihm folgte Nikky. Er schlich sich an den Fahrersitz heran. Hoffentlich war die Wagentür nicht abgeschlossen! Sie war abgeschlossen. Umsichtig wie die Schweizer waren, hatten sie sie nicht offen gelassen.
    Lautlos huschte er vorn um den Wagen herum, wickelte sich ein Taschentuch um die Hand und stieß das rechte Wagenfenster mit dem Kolben seiner Waffe ein.
    Klirrend fielen die Scherben nach innen auf den Sitz.
    Angstvoll sah der junge Mann um sich, ob jemand etwas gehört hatte.
    »Schnell! Schnell!« spornte ihn Nikky an.
    Er steckte seine Hand durch das Loch in der Scheibe und drückte den Türgriff hinunter. Die Wagentür sprang auf.
    Mit einem Satz war der »Kosmonaut" im Führerhaus.
    Über Handbremse und Ganghebel klettern, sich in den Fahrersitz werfen, die Zündung einschalten und starten war eins.
    Nun kletterte auch Nikky hinterdrein.
    Der junge Mann legte den ersten Gang ein. Ratternd setzte sich der Motor in Bewegung.
    Als Nikky noch einmal den Kopf zum Wagenfenster hinausstreckte, fand sie sich Auge in Auge mit Madame Schasch. Der Lärm hatte die alte Dame aufgeschreckt, sie wollte sehen, was los war.
    »He, Kleine! Was machen Sie denn da?
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