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0399 - Totentanz im Urnengrab

0399 - Totentanz im Urnengrab

Titel: 0399 - Totentanz im Urnengrab
Autoren: Jason Dark
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Kreisverkehr, als Manuel der Teufel ritt. Ich konnte es leider nicht mehr verhindern. Er streckte einen Arm aus, ich spürte die Berührung an meinem Gürtel, und da war es schon passiert.
    Plötzlich hielt er meine Beretta in der Hand, und ich mußte es geschehen lassen. Es war einfach nicht möglich, ihm die Waffe zu entwinden. Der Junge schrie wild auf, und dann schoß er zweimal.
    Vielleicht war es Glück, vielleicht Zufall, jedenfalls wurde der weißhaarige Zombie in den Rücken getroffen. Ich sah, wie er zusammenzuckte, sich nach vorn beugte und dann explodierte. Eine Staubwolke lag über dem Jeep, mehr war nicht zurückgeblieben.
    Manuel stand noch immer und lachte.
    Ich trat auf die Bremse, und der Rückstoß schleuderte den Jungen wieder in den Sitz.
    »Bist du verrückt geworden?« schrie ich.
    »Geschafft!«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung entriß ich ihm die Waffe.
    Durch diese verdammte Tat hatte er das Leben des Geistlichen leichtfertig gefährdet. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Mann zur Seite und aus dem Wagen gestoßen worden wäre.
    Aber er fuhr weiter.
    Wenn auch schneller. Der Abstand zwischen uns vergrößerte sich.
    Jetzt würde ich Mühe haben, ihn wieder einzuholen. Zudem verließen wir den Kreisel und erreichten die breite alleeartige Straße, die parallel zum Strand führte.
    Ich hatte nicht die Zeit, einen Blick auf die berühmte Copacabana zu werfen.
    Licht überflutete uns. Rechts befanden sich die Fronten der Luxushotels. Dahinter schoben sich breit und wuchtig die Kegel bewaldeter Berge in die Höhe.
    Künstliches Licht ließ den weißen Sand glitzern, und auch zu dieser Stunde kam mir der Strand überfüllt vor. Um ihn erreichen, hätte ich über die mit Palmen bewachsene Alleeinsel gemußt, die beiden Fahrstreifen voneinander trennte. Auf der Insel befanden sich auch Kioske, Buden und Schnellimbisse.
    Es herrschte ein wahnsinniger Betrieb, an den ich mich zum Glück mittlerweile gewöhnt hatte.
    Manuel saß wie ein Häufchen Elend neben mir. Er war sich seines Fehlers bewußt, während der Jeep auf der linken Seite fuhr, und einen der Einschnitte in der Alleeinsel erreichte. Durch ihn konnte man zum Strand fahren und seinen Wagen dicht vor dem Sandstreifen abstellen.
    Wieder flackerte das linke hintere Blinklicht des Wagens. Als wollte der Padre zum Strand fahren.
    Das tat er auch. Zusammen mit zwei anderen Wagen, die ihn in die Zange genommen hatten, rollte er in den Durchlaß hinein und mußte wenig später stoppen, um den Gegenverkehr vorbeizulassen.
    Ich befand mich hinter ihm. Nur mehr ein Zombie hockte auf dem Rücksitz. Wenn ich an ihm vorbeischaute, könnte ich bereits die Rücken des Häuptlings und des Geistlichen sehen.
    Ob der Kirchenmann bedroht wurde oder nicht, war nicht so genau zu erkennen.
    Der Gegenverkehr wollte nicht abreißen. Man mußte schon was riskieren, wie z. B. nun der Padre. Er gab plötzlich Gas, als er eine kleine Lücke erspäht hatte. Gleichzeitig mit ihm starteten auch die anderen Wagen, ich ebenfalls, nur war für mich die Lücke leider geschlossen, denn die drei vor uns fahrenden Autos hatten schon Schwierigkeiten gehabt, überhaupt auf die andere Seite zu gelangen.
    Ich fluchte, denn der Jeep fuhr nach links zum Strand, wahrscheinlich auf der Suche nach einer Parklücke.
    Wir waren die Gelackmeierten.
    Auch Manuel tobte. Die Flüche rollten nur so über seine Lippen.
    Ich konnte nichts verstehen und riskierte es einfach.
    Irgend jemand bremste rechts von mir. Ein anderer Fahrer hupte dröhnend und schimpfte wie ein Rohrspatz. Ich kam ohne einen Kratzer durch, und Manuel spendete mir Beifall.
    Dann mußte ich das Lenkrad nach links reißen, um mich noch in den fließenden Verkehr einordnen zu können.
    Es klappte.
    Dicht an den Stoßstangen der geparkten Wagen fuhren wir recht langsam entlang. Immer auf der Suche nach dem Jeep.
    Manuel stand wieder. Er schaute sich jeden Wagen an, denn ich mußte mich auf den Verkehr konzentrieren.
    Plötzlich hörte ich den wilden Ruf des Jungen.
    »Das Auto!«
    Ich schaute nach rechts. In der Tat sahen wir dort den leeren Jeep in einer Parklücke, und nicht allzu weit entfernt fanden wir ebenfalls einen Abstellplatz, in den der VW gerade noch hineinpaßte.
    Manuel war schon fast am Jeep, bevor ich den VW verließ, da ich noch meine Beretta nachgeladen hatte. Ich ging den kurzen Weg zurück und sah das Schulterzucken des Jungen.
    »Keiner da!«
    Ich nickte. Der Häuptling und der längste Zombie waren
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