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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und mächtiger, und hohnlachend riß er den Rachen auf und schnappte nach Gambino, der vor Angst fast wahnsinnig wurde. Gambino wirbelte herum und stürzte aus dem Zimmer. Hinter ihm flammte es auf. Gambino flüchtete die Treppe hinunter. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Der Dämon! Er hatte ihn eingeholt! Der Fürst der Finsternis kam selbst, im Auftrag der Sekte, um den vermeintlichen Verräter zu bestrafen!
    Er hätte es ahnen und einen Schutzkreis um sich errichten müssen. Aber er hatte doch Merlin gerufen… Er begriff nicht, was hier falsch gelaufen sein konnte.
    Er wußte nur, daß es jetzt um sein Leben ging.
    Er stürmte aus dem Hotel, aus dessen oberem Zimmerfenster jetzt die Flammen des von Leonardo entfachten Höllenfeuers schlugen. Draußen stand noch der Mietwagen. Gambino sprang hinein, startete, fädelte sich rücksichtslos in den Verkehr ein.
    Nur weg von hier!
    Das war sein einziger Gedanke. Er legte sich keine Rechenschaft mehr darüber ab, was er tat, um zu fliehen. Er wußte nur, daß er fort mußte. Dort vor dem Zugriff des Dämons!
    Erst, als er den kleinen Flughafen erreichte, wußte er wieder, wo er sich befand. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war zu früh, eine halbe Stunde zu früh!
    Gehetzt stieg er aus dem Wagen. Immer wieder sah er sich um, ob der Dämon ihm nicht folgte. Das Gefühl, in tödlicher Gefahr zu sein, wurde in ihm immer stärker. Aber er konnte nichts sehen. Niemand war hinter ihm.
    Er sah zwei Flugzeuge, ein kleines und ein größeres. Eines davon mußte seins sein. Vielleicht konnte er sich bereits jetzt darin verbergen… wie ein Wahnsinniger lief er auf das Abfertigungsgebäude zu; einen anderen Weg gab es nicht zum eingezäunten Rollfeld.
    Da trat ein Mann aus dem Gebäude.
    Gambino stoppte seinen Lauf, starrte den Mann entsetzt an. Er kannte ihn. Malone!
    Und Malone sah im gleichen Moment, wen er vor sich hatte. Er riß die Pistole unter dem Sakko hervor und schoß sofort. Das Aufblitzen war das letzte, was Gambino sah, ehe ihn die tödliche Kugel traf.
    Serpio Malone hatte den zweiten der beiden Verräter hingerichtet!
    Es war der Augenblick, in dem drei Einsatzwagen der Carabinieri mit heulenden Sirenen am Flughafen erschienen. Uniformierte sprangen aus den Fahrzeugen, rannten mit angeschlagenen Waffen auf Malone zu.
    Der Polizeipräfekt hatte auch seine Informanten. Er hatte erfahren, daß Malone von Milano nach Bozen flog und die dortige Polizei um Amtshilfe gebeten. In Malones Flug sah er ein Schuldgeständnis und ordnete dessen vorläufige Festnahme an.
    Malone konnte nicht fassen, was mit ihm geschah, als die Handschellen sich kalt um seine Gelenke schlossen. Da lag der tote Verräter, hier war seine Waffe, aus der die Kugel abgefeuert worden war. Satan schützt mich, dachte er immer wieder. Es wird kein Verfahren gegen mich geben…
    Aber der Fürst der Finsternis hatte der Sekte nur versprochen, die Bestrafung eines Verräters zu beschirmen. Von einer zweiten Aktion war keine Rede mehr gewesen…
    Pech für Carabiniere-Offizier und Mörder Serpio Malone…
    ***
    Der Fürst der Finsternis ließ sein triumphierendes Lachen dröhnen, während rings um ihn das Hotelzimmer in Flammen aufging. Flammen, die er steuerte! Flammen, die er mit dem Amulett steuerte, das er endlich wieder in seinen Klauen hielt! Es war aktiviert! Und sobald er es erfaßt hatte, setzte er es auch ein! Der Triumph des Eroberers.
    Nur wenige Sekunden später fühlte er, daß er einen verhängnisvollen Fehler begangen hatte.
    Das Amulett stellte sich gegen ihn! Es griff ihn selbst an, mit tödlicher Macht! Es sandte eine lähmende, tötende Kraft aus, die Leonardo deMontagne vernichten wollte. Sara Moons Letal-Faktor…
    Leonardo erstarrte. Er hatte diesen Impulsen nichts entgegenzusetzen.
    Aber etwas anderes griff ein.
    Er trug sein eigenes Amulett. Er spürte, wie es eine schützende Barriere aufzurichten versuchte. Und er sah ein Bild, das ihn mit Entsetzen erfüllte. Er sah Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der vor ihm stand und seine Hände beschirmend über Leonardo deMontagne hielt, die tödliche Kraft des anderen Amuletts abwehrte. Und dann fuhr Eysenbeiß zu Leonardo herum, jetzt beschirmte er ihn nicht mehr, sondern legte seine Hände um Leonardos Hals, um ihn zu erwürgen…
    Im nächsten Moment war schon wieder alles vorbei.
    Aber auch Zamorras Amulett war verschwunden. Spurlos! Innerhalb dieser wenigen Sekunden hatte es sich ins Nichts verflüchtigt.
    Leonardo
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