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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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standen.
    »Wenn das Amulett gerufen wurde und jetzt gerade jemand damit experimentiert, heißt das doch, daß es aktiviert wurde«, warf Nicole ein. »Aber damit packt doch auch der von Sara Moon eingepflanzte Letal-Faktor zu und muß den Dieb glatt umbringen! Schade, den hätte ich gern kennengelernt, der so etwas fertig bringt!«
    »Und der außerdem genug über das Amulett weiß, um es zu sich zu rufen«, ergänzte Zamorra. »Ich begreife das nicht. Wer kann dieses spezielle Wissen in sich tragen und jahrelang vor uns verborgen geblieben sein?«
    »Leonardos Magie ist im Spiel«, erklärte Amos. »Vielleicht hat Leonardo eine Strohfigur vorgeschoben, um nicht selbst in Erscheinung treten zu müssen.«
    »Aber das wäre unlogisch«, behauptete Nicole.
    »Ebenso unlogisch wie die Verbindung von Merlins Silbermond-Magie mit Leonardos Höllenzauber«, wandte Amos ein. »Trotzdem hat diese Verbindung heute nacht funktioniert und für eine Menge Aufruhr gesorgt…«
    Zamorra sah Amos an. »Und du meinst, daß wir jetzt nach Bozen fahren und eine Suchaktion nach jemanden starten sollen, den das Amulett gerade bei seiner Benutzung umbringt?«
    »Dieser Gedanke läßt sich nicht mehr aus meinen komplizierten Gehirnwindungen verdrängen und findet hoffentlich auch bei euch Anklang«, sagte Amos geschraubt.
    »Sag mal, tickt’s bei dir noch richtig, Assi! Kannst du dich auch weniger umständlich ausdrücken?« erkundigte sich Nicole.
    Zamorra dagegen schüttelte den Kopf. »Das lassen wir mal als Plan 2«, sagte er. »Ich versuche es erst einmal anders. Wenn das Amulett aktiviert ist, müßte ich es doch rufen können. Das ist dann keine Benutzung im eigentlichen Sinne, und das hat ja dann ohnehin schon der Dieb getan und damit möglicherweise das Amulett entschärft.«
    »Das ist eine ziemlich gewagte Prognose«, sagte Amos. »An diese Entschärfung glaube ich nicht. Laß es lieber…«
    Aber da hatte Zamorra sich bereits auf das Amulett konzentriert und rief nach Merlins Stern…
    ***
    Diesmal war es anders als bei der ersten Beschwörung. Sid Amos wurde aufmerksam, weil er gleich drei der Amulette in seinem Besitz hatte; die anderen Amulett-Träger blieben der schwachen Impulse wegen ahnungslos, weil sie auch ein normales Benutzen von Merlins Stern nie spürten - bis auf Leonardo deMontagne.
    Der wurde aber eher aufmerksam, weil hier eine Magie verwendet wurde, die er kannte und die ihn vor allem berührte. Er erkannte sie wieder als jene, die in dem Zauberbuch niedergeschrieben war, das er vor einer kleinen Ewigkeit in seinem ersten Leben schrieb und das lange in Vergessenheit geraten war, bis er erfuhr, daß eine Sekte in Milano es in Händen hielt. Fortan stand diese Sekte als Bewahrer des Buches unter seiner Schirmherrschaft.
    Jetzt aber wollte einer die Merlin-Beschwörung durchführen und benutzte dazu Zamorras Amulett!
    Er hatte es in seinem Besitz!
    Das war für Leonardo deMontagne äußerst interessant, der in den letzten Stunden miterlebt hatte, wie der Zusammenhalt seiner Sekte der Buchbewahrer zerbrach.
    Blitzschnell beschloß Leonardo deMontagne, einzugreifen und nicht nur das Buch, das so lange Jahrhunderte verschollen gewesen war, wieder an sich zu bringen, denn die es bewahrende Sekte würde es schon in ein paar Stunden nicht mehr geben, sondern auch Zamorras Amulett! Nach langer Zeit würde es endlich wieder in seinen, Leonardos Besitz übergehen!
    Diesem simplen Zauberlehrling konnte man es auf jeden Fall weitaus leichter abnehmen als dem mörderisch gefährlichen Professor Zamorra!
    Leonardo deMontagne nahm die furchterregende Gestalt des Gehörnten an, um allein mit seinem Aussehen schon den Zauberlehrling zu schockieren. Dann verließ er die Gefilde der Hölle und tauchte dort auf, wo ein Ahnungsloser versuchte, Merlin zu erreichen…
    ***
    Gambino schrak zusammen, als aus dem Nichts heraus eine dämonische Gestalt auftauchte, die absolut nichts mit Merlin zu tun hatte. Er fühlte die mächtigen, tödlichen Schwingen des Dämons über sich.
    Den hatte er nicht gerufen!
    Eine riesige Pranke mit langen Krallen legte sich auf das Buch. Gambino schrie und sprang abwehrend zurück. »Weiche, Satan! Vade retro, satanas! Ich rief Merlin, Dämon, nicht dich!«
    Dröhnendes Gelächter ertönte und ließ die Mauern des kleinen Hotels vibrieren. Bestialischer Gestank breitete sich aus. Die zweite Pranke des Dämons umkrallte das Amulett.
    »Nein!« schrie Gambino.
    Der Dämon wuchs vor ihm auf, wurde größer
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