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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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was ihm bevorstand und wollte untertauchen«, meinte Mr. High.
    »Dann muss er seinen Mörder gekannt haben«, hakte ich ein.
    »Durchleuchten Sie seinen gesamten Bekanntenkreis«, sagte unser Chef und stand auf. »Ehrlich gesagt, mir brennt der Fall auf den Nägeln. Wer weiß, ob sich der unheimliche Mörder nicht schon das nächste Opfer ausgesucht hat?«
    Zwei Männer packten den Toten in einen Zinksarg und schraubten den Deckel fest. Die Leiche wurde jetzt zur Gerichtsmedizin gebracht und dort untersucht. So schreibt es das Gesetz vor.
    Wir beschlagnahmten den gesamten Schriftverkehr und ließen alle Papiere ins Headquarter schaffen. Irgendwo musste doch ein Hinweis auf den Mörder versteckt sein.
    Nachdem wir die Wohnung versiegelt hatten, begaben Phil und ich uns in den Laden von Stig Camden. Es war ein typischer Kramladen mit Bonbons und Plastikspielzeug der unteren Preisklasse.
    Wir ließen die Rollläden geschlossen und betraten das Geschäft durch den Hinterausgang. Camden schien nicht gerade ein sehr ordnungsliebender Mensch gewesen zu sein.
    Wir fanden Rechnungen, Lieferscheine und Kassenquittungen über den ganzen Raum verstreut.
    An Bargeld befanden sich etwas mehr als 100 Dollar in der Kasse. Daneben lagen die letzten Kontoauszüge, die Stig Camden als durchaus wohlhabend auswiesen.
    Phil blätterte das Telefonbuch sorgfältig durch. Es gab viele Leute, die sich wichtige Rufnummern ankreuzten, um sie leichter zu finden. Phil notierte sich alle Namen.
    »Wenn Camden verreisen wollte, dann sicher nicht für lange Zeit«, sagte ich. »Der Laden sieht so aus, als wolle er morgen aufmachen und wieder für 10 Cent Bonbons verkaufen«, sagte ich.
    »Dann ist er gestern Abend in Panikstimmung gewesen«, sagte Phil, »und die hat sich erst eingestellt, nachdem er das Geschäft bereits verlassen hatte.«
    »Der Laden wird um sieben Uhr geschlossen, Stig wurde um zwei Uhr ermordet. In dieser Zeit muss er erfahren haben, dass man hinter ihm her war.«
    »Wobei anzunehmen ist, dass er sofort nach dieser vermuteten Warnung seinen Koffer packte. Da er damit nicht einmal fertig geworden ist, können wir annehmen, dass das Ereignis kaum vor Mitternacht stattfand.«
    »Er hat kein Telefon in seiner Wohnung, wohl hier im Laden«, ergänzte ich. »Also hatte er entweder Besuch, oder er ging aus.«
    »Von den Nachbarn hat niemand etwas gesehen oder gehört«, brummte Phil. »Wenn man ihre Neugierde mal braucht, schlafen sie wie die Murmeltiere. Sonst registrieren sie jedes Möbelrücken.«
    Als Phil fertig war, verschlossen wir den Laden und stiegen in meinen roten Jaguar, um in die Zentrale in der 69. Straße Ost zu fahren.
    Phil machte einen Besuch beim Erkennungsdienst, wo drei Kollegen mit der Durchsicht aller bei Camden gefundenen Papiere beschäftigt waren. Gleichzeitig sichteten sie die Akten der vorhergegangenen Mordfälle, um Ähnlichkeiten festzustellen.
    Als ich mich auf den Drehstuhl an meinen Schreibtisch setzte, fiel mir etwas ein. Hatte der Ermordete kein Auto gehabt? Wir hatten es nicht gesehen.
    Ein Anruf in der Zentralkartei der Zulassungsstelle genügte, und ich hatte alle Daten. Camden fuhr einen 62er Impala.
    Eine Minute später hatte ich den Chef der Mordkommission Manhattan an der Strippe.
    »Die Zulassung haben wir gefunden, den Wagen jedoch nicht«, sagte er zu meiner Überraschung.
    »Steht er vielleicht in einer Garage?«
    »Nach Auskunft der Nachbarn hatte Camden keine Garage gemietet. Er parkte den Wagen immer direkt vor der Haustür.«
    »Haben Sie ihn zur Fahndung ausgeschrieben?«
    »Noch nicht, da ich keine Anzeige wegen Diebstahls habe. Vielleicht ist der Wagen in einer Werkstatt zur Reparatur.«
    »Es wäre nett, wenn Sie das feststellen könnten«, sagte ich verbindlich und legte auf.
    Schließlich hatten wir die volle Unterstützung der City Police, wie es so schön hieß.
    ***
    Punkt elf Uhr öffnete Shed Cockey, genannt der schöne Shed, sein Espresso in der Spruce Street am unteren Ende Manhattans. Das original italienische Café lag direkt neben dem großen Tribüne Gebäude, in dem Tag und Nacht die Rotationsmaschinen liefen, die Millionen von Exemplaren der Tageszeitung ausspuckten.
    Cockey ging wie jeden Tag die zwanzig Schritte zum Pförtner der Tribüne und holte sich die Morgenzeitung. Er ließ ein paar belanglose Worte fallen, dann kehrte er zurück- »Hallo Britt, ist das Frühstück fertig?«, rief er in den kleinen Raum hinter der Theke.
    Statt einer Antwort kam ein
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