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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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Sekunde zögerte Masson. Dann tauchte er lautlos neben dem Cadillac auf, griff durch das offene Fenster und entriegelte die hintere Fondtür.
    »Weiterfahren«, knurrte er undeutlich, nachdem er sich in die Polster hatte fallen lassen.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer, ohne einen Blick nach hinten zu riskieren.
    »Geradeaus, dem Yellow Cab nach«, befahl Edward L. Masson. »Er wird uns führen, kapiert?«
    Obwohl er keine Ahnung hatte, wohin das Taxi fuhr, kam ihm die Idee gut vor, weil der Fahrer nicht auf die Idee kommen sollte., er, Masson arbeitete allein. Der Mann musste das Gefühl haben, eine gut eingespielte Bande säße ihm im Nacken.
    Und ob der Fahrer das Gefühl hatte. Verstohlen tastete sein rechter Fuß nach vorn und schaltete das Autotelefon ein. Die Verbindung zum Empfänger der Citizen Police hatte er schon vorher eingestellt. Vier Streifenwagen und ein Kombi beschatteten den Cadillac in gehörigem Abstand, um die Bande der Erpresser nicht kopfscheu zu machen.
    Edward L. Masson hatte davon nicht die geringste Ahnung. Er saß zusammengekauert auf der riesigen hinteren Sitzbank und dachte darüber nach, wie er an das Geld kommen konnte, ohne die dafür geforderte Ware zu besitzen.
    Das Taxi war leer. Als Masson rechts am Wegrand einen Mann den Arm heben sah, schaltete er blitzschnell und beugte sich vor.
    »Die Tasche«, sagte er leise. Zögernd gab der Fahrer sie ihm.
    »Und das Material?«, fragte er.
    »Das trägt der Mann dort in seiner Mappe«, antwortete Masson drohend. »Sie fahren dem Taxi nach, bis es wieder hält. Der Mann steigt aus, stellt die Tasche an den Straßenrand, und Sie können sie mitnehmen. Ich zähle inzwischen die Moneten.«
    Masson war sicher, dass der Fahrer wie eine Klette hinter dem ahnungslosen Taxifahrer kleben würde.
    Während der schwere Wagen langsam über das jetzt wenig befahrene Asphaltband kroch, griffen Massons Hände gierig in das Innere der braunen Rindsledertasche. Wie viel es war, konnte Edward L. Masson nicht abschätzen. Als er wieder hochblickte sah er, dass sie gerade am Lewison Stadium vorbei kamen. Niemand war zu sehen, das Stadion geschlossen und leer. Noch wenige Sekunden, und sie bogen um die Ecke. Von hier aus konnten sie auch nicht mehr den Metroeingang beobachten. Und auf den hatte es Masson mit seiner Beute abgesehen.
    ***
    Mehr als 15 Meilen fuhr der Cadillac nicht. Lautlos klinkte Masson die rechte hintere Tür auf und ließ sich hinausfallen. Er drehte sich einmal um die Achse und landete unsanft auf dem linken Arm, ohne sich zu verletzen.
    Ein hastiger Blick beim Aufstehen zeigte ihm, dass der Cadillac stoppte. Wie böse Hornissen stachen die grellen Bremslichter in das Dunkel des Parks. Masson verschwand mit seiner Tasche wie ein verfolgter Hase in den Büschen.
    Nach genau dreißig Schritten warf er sich herum und rannte, so schnell er konnte, zurück zur U-Bahn.
    Masson fühlte sich jetzt sicher. Er ging schnellen Schrittes die Betonstufen zur U-Bahn-Station Lewison Stadium hinunter. Und gerade, als sein Kopf hinter dem Treppengeländer verschwand, zuckte Masson zusammen. Das durchdringende Geheul der Sirenen eines Polizeiwagens kam auf- und abschwellend näher. Gehetzt rannte er durch den hell erleuchteten Gang, bis er an die Sperre kam. Hier drückte er seine Marke in den Schlitz und quetschte sich endlich durch die Drehtür.
    Zischend fuhr im selben Augenblick ein Zug der B.M.T. Subway Line ein und hielt. Masson stieg ein und entspannte sich erst wieder, als sich die Türen automatisch wieder schlossen. Rumpelnd fuhr der Zug an und verschwand in der unterirdischen Betonröhre, die nach Upper Manhattan und der Bronx führte.
    Die Tasche mit dem kostbaren Inhalt fest an sich gedrückt, starrte er durch die beschlagenen Scheiben nach draußen. Er sah die Funkwagen vor sich, die jetzt den Park abgeriegelt hatten und nach ihm suchten. Mit einem zynischen Lächeln dachte er an den Passagier im Taxi. Die Cops würden ihn pausenlos verhören.
    Da niemand zusah, öffnete Masson die Tasche einen Spalt und blinzelte hinein. Sauber gebündelt lagen die Banknoten nebeneinander. In Päckchen, zu Tausend, noch mit Banderole. Zwölf Pakete. Um wie viel es bei diesem schmutzigen Geschäft ging, davon hatte er vorher keine Ahnung gehabt. Jetzt bekam er einen feuchten Glanz in die Augen.
    Doch gleich tauchten die nächsten Sorgen auf. Es würde nicht lange unbemerkt bleiben, dass er abgesahnt hatte. Und in seinen Kreisen bedeutete das, dass er fällig
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