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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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ließ sich mit dem Geschäftsführer verbinden.
    »Hallo, John, Dunhill hier«, knurrte er und ließ die Virginia im Mundwinkel wippen. »Ein Freund von mir möchte gern heute Nacht noch verreisen. Willst du ihn nicht einladen, euren Hubschrauber zu benutzen?«
    »Hm, du weißt, wir sind immer randvoll besetzt.«
    »John, ich sagte, es ist ein Freund von mir«, wiederholte Dunhill sanft.
    »Natürlich, das ist etwas anderes. Ich werde mich persönlich um ihn kümmern. Um Punkt drei Uhr. Du weißt ja, wo es ist«, säuselte der mir unbekannte John.
    Dunhill legte auf.
    Ich klopfte Dunhill anerkennend auf die Schulter. »Gut gemacht«, sagte ich.
    »Jetzt brauche ich in Los Angeles nur noch einen schnellen Wagen und ein kräftiges Frühstück.«
    Diesmal hängte ich mich selber an den Apparat. Ich kannte mehrere Kollegen vom FBI-Distrikt Los Angeles.
    Nach fünf Minuten waren alle Fragen geklärt.
    ***
    Burt Keene blinzelte gegen die weiße Decke, als er endlich allein war. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte, als der zweite Schnüffler ihn beobachtet hatte.
    Ihm würde hier in diesem Fuchsbau keiner mehr abnehmen, dass er schwer krank sei. Den ersten Schreck hatte er längst überwunden.
    Er beschloss, das weiche Bett zu verlassen und lieber auf nacktem Stein zu schlafen, als sich unangenehme Fragen stellen zu lassen.
    Leider ließen sich seine Pläne nicht so ohne Weiteres in die Tat umsetzen. Das Fenster war mit massiven Eisenstäben verziert, und auch an der Tür prangte ein kräftiges Schloss, das nur von außen zu öffnen war.
    Da Keene ein feines Gehör hatte, konnte er am Schloss herumhantieren, ohne zu riskieren, von einem auf Gummisohlen kommenden Wärter überrascht zu werden.
    Suchend sah sich Burt um. Ohne Spezialwerkzeug bekam er das Sicherheitsschloss nie auf.
    Außer dem spärlichsten Mobiliar enthielt das Krankenzimmer nichts.
    Sogar seine Kleider befanden sich woanders. Man hatte ihm einen gestreiften Pyjama angezogen, in dem er sich nirgends sehen lassen konnte, ohne sofort aufzufallen.
    Die verdammten Cops hatten an alles gedacht, dachte Keene grimmig.
    Auf dem Gang ertönte Geschirrklappern. Wie ein Wiesel huschte Keene wieder ins Bett und schloss die Augen.
    Leise ging die Tür auf, und ein bulliger Wärter kam herein. Er stellte ein Tablett neben Keene, brummte, dass der Tee gleich komme, und verschwand wieder.
    Das war das Stichwort für Keene. Nur über den Wärter konnte er diese gut gesicherte Mausefalle verlassen.
    Mit wenigen Handgriffen hatte Burt einen breiten Streifen Stoff des Bettlakens abgerissen. Er drehte ihn zu einem Strick zusammen und verbarg ihn unter der Bettdecke.
    Als der Wärter wiederkam, wimmerte und stöhnte Keene fachgerecht. Flüsternd deutete er aufs Kopfkissen. Der Wärter lehnte sich über ihn, um es aufzuklopfen.
    Auf diesen Augenblick hatte der Gangster gewartet. Zielsicher warf er dem Wärter den Strick über den Nacken und zog an. Bevor der überrumpelte Pfleger an Gegenwehr denken konnte, hatte Keene den Kopf des Mannes heruntergezogen.
    Es gab einen dumpfen Laut, als das Kinn des Mannes auf Keenes harten Vierkantschädel krachte. Dann begann der Körper des Wärters langsam abzugleiten.
    Keene griff zu und ließ ihn zu Boden gleiten. Dann zog er ihm in fliegender Hast den weißen Kittel und die runde Mütze aus.
    Sekunden später hatte er sich in die Kluft geworfen. Die Hosenbeine musste er umkrempeln, um nicht zu stolpern.
    Auf den Gürtel verzichtete er. Dafür fesselte er mit dem Riemen die Hände seines Gegners. Einen Fetzen Stoff presste er zwischen die zusammengebissenen Zähne und band ihn mit dem abgerissenen Betttuch fest.
    Er hievte ihn ins Bett und breitete das Federbett so über ihn, dass er nicht zu erkennen war.
    Das Tablett balancierend, ging Keene äußerlich ruhig durch die Tür. Er atmete einmal tief durch und hoffte, dass ihn keiner ansprechen würde.
    Der Gang war leer. Auf Zehenspitzen schlich sich Burt zum Treppenhaus.
    Aus dem letzten Zimmer kam plötzlich der Doc. Geistesgegenwärtig hob Keene das Tablett in Gesichtshöhe, sodass er völlig verdeckt war.
    Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Aber er hatte unverdientes Glück. Der Doc war zu sehr mit sich beschäftigt, um auf das merkwürdige Verhalten zu achten. Mit dem Originalschlüssel des Wärters kam er durch die Gittertür.
    Im Treppenhaus fühlte sich Keene bereits sicherer. Jetzt galt es nur noch, das Gebäude ungesehen zu verlassen.
    Da der Eingang bewacht war,
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