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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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Verkehrsunfälle. Es ist direkt friedlich heute Abend.«
    »Können Sie Ihre Männer bitten, auf diesen Lancia zu achten?«, sagte ich und legte ihm die Beschreibung vor.
    Im Verkehrsdezernat hatte ich mir vorher den Sachverständigen für europäische Autos geschnappt. Und der hatte den Wagen einwandfrei als einen Lancia erkannt.
    Befriedigt hörte ich zu, wie die Nachricht abgesetzt wurde. Einer der Funkstreifenwagen meldete sich.
    »Suzy 56, habt ihr irgendwelche Beobachtungen gemacht?«, fragte der Mann am Mikrofon.
    »So ein Wagen ist vorhin an uns vorbeigerauscht. Da saß eine Blondine am Steuer. Große Klasse.«
    »Und wohin ist er?«
    »Was heißt ,er’? Sie war allein«, quäkte es aus dem Lautsprecher, während ich gespannt zuhörte. »Ich glaube, sie fuhr westwärts den Wyoming Drive entlang. Sah wirklich flott aus.«
    »Ist das Ihr Kunde?«, fragte mich der Funker.
    »Möglich. Wohin führt denn der Wyoming Drive?«, fragte ich.
    »Zum Nevada Turnpike. Wenn sie nicht in den Vororten abgebogen ist.«
    Eine riesige Generalstabskarte hing an der Wand. Etliche Stellen waren markiert.
    Als ich die Straße gefunden hatte, verfolgte ich ihren Verlauf. Sie mündete nach drei Meilen auf den Turnpike, der im großen Bogen um Las Vegas führt. Er verbindet Salt Lake City, Las Vegas und Monterey, einen Küstenort in Kalifornien. Von hier aus konnte man bequem Los Angeles oder San Francisco erreichen.
    Da auch der Nevada Turnpike gebührenpflichtig ist, musste der Wagen an der Kontrollstelle stoppen, wenn er diese vierspurige Autobahn benutzen wollte.
    Die Telefonnummer herauszufinden, war eine Kleinigkeit. Ich rief den Kontrollposten an.
    Nachdem ich eine ausführliche Beschreibung gegeben hatte, holte der Posten seinen Kollegen. Er beschrieb ihm plastisch das Mädchen mit dem Sportwagen.
    »No, das Girl ist hier nicht durchgekommen. Aber wenn Sie einen Mann suchen, kann ich Ihnen helfen.«
    »Im Lancia?«
    »Farbe und Marke stimmt«, sagte die sonore Stimme, »er bog nach Westen ein. War vor etwa einer Viertelstunde.«
    »Danke«, sagte ich und legte auf.
    Um sicherzugehen, ging ich noch in die Kraftwagenkartei. Hier waren alle Autos der Umgebung registriert.
    Der Wagenexperte hatte schon Feierabend, aber der Archivar vom Aktenlager ließ mich ein. Er hatte bis vor zwei Monaten hier gearbeitet und kannte den Betrieb.
    ***
    Nach einer halben Stunde wusste ich genug. Es gab nur noch einen einzigen Wagen dieses Typs in Las Vegas. Der gehörte dem Besitzer zweier Spielclubs.
    Sein Eigentümer verbrachte für ein paar Monate seinen Urlaub auf Staatskosten hinter Gittern. Ein Anruf in der Zentralgarage, und wir erhielten die Bestätigung, dass der Wagen seit sechs Wochen nicht benutzt worden sei.
    »Vor morgen früh kann der Mann nicht in Monterey sein«, sagte der Archivar. Er polierte sorgfältig seine Nickelbrille.
    »Gibt es Abfahrten unterwegs?«
    »Mehrere. Aber sie verlaufen alle im Sand.«
    »Wieso, sind sie noch im Bau?«
    »No, aber sie führen in prächtiger Breite zu ein paar unbekannten Nestern. Dort münden sie in einen Sandweg, der sich Hauptstraße nennt. Danach ist es zappenduster.«
    »Wenn er also nicht in der Wüste spazieren gehen will, muss er mindestens bis Monterey fahren«, fasste ich zusammen. »Von dort geht es entweder nach Frisco oder nach Los Angeles.«
    »Nehmen Sie den Hubschrauber nach Los Angeles«, schlug er vor. »Sie sind in zwei Stunden dort und können den Sonnenaufgang in Monterey bequem erleben.«
    »Wann fliegt der Vogel?«
    »Der Letzte um drei Uhr nachts. Er bringt Gäste aus den Spielclubs nach Hollywood.«
    »Danke für den Tipp«, sagte ich zufrieden.
    Es war erst kurz vor elf Uhr abends. Und es gab noch ein paar interessante Dinge zu erledigen.
    Ich war sicher, dass sich das Netz langsam zuzog. Der Mann, der den Anschlag auf uns organisiert hatte, sollte mir nicht entkommen.
    Er musste es gewesen sein, der auf Phil geschossen hatte. Als er merkte, dass die gekauften Schläger mit uns nicht fertig wurden, griff er selber ein.
    Und meiner Theorie nach hatte er noch erheblich mehr Dreck am Stecken.
    Dunhill traf mich auf dem Gang. Er zog intensiv an seiner Virginia, als ich ihm von der Spur mit dem Lancia erzählte.
    »Sie glauben, der jagte Phil die Kugel über den Arm?«, fragte er.
    »Ich möchte ihn gern danach fragen«, wich ich aus. Wir gingen zurück zu seinem Office.
    »Ich habe eine Möglichkeit«, sagte Dunhill. Er wählte die Nummer eines der großen Kasinos und
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