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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht
Autoren: Unbekannt
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erklärte Rodeger. „Schräg von oben. Zielen Sie gut, damit sie nicht leiden muß."
    Scalloun schwang sich rittlings auf Flora, um sie festzuhalten, während Benter schießen würde. Flora grunzte, drückte sich gegen die Wand und versuchte den Techniker abzuwerfen.
    „Beeilen Sie sich!" sagte Scaloun. „Das Tier wird immer unruhiger."
    Benter wußte, daß er sich ungeschickt anstellte, aber plötzlich fühlte er Mitleid mit dem Tier, das ihnen doch völlig vertraute. Es ließ sich jedoch nicht vermeiden, die Sau zu erschießen, denn Lamely hatte völlig recht, wenn er sagte, daß die erschöpfte Besatzung einen Braten verdient hätte.
    Benter setzte das Gewehr an und zielte. Flora stand jetzt völlig still.
    Dann drang ein unmenschlicher Schrei aus dem Laderaum Drei durch das offene Schott in den Gang hinaus.
    Flora verwandelte sich in die Bestie.
     
    *
     
    „Ich muß Ihnen etwas gestehen, Sir", sagte Tomas Lamely zu Kommandant Habylet. „Ich war es, der Sergeant Capricornus dazu überredete, die Plakate mit der Ankündigung für das Schlachtfest überall im Schiff aufzuhängen."
    „Wenn wir schon dabei sind, uns gegenseitig unsere Sünden zu gestehen, muß ich Ihnen sagen, daß ich schon lange darauf gewartet habe, daß jemand Rodeger auf die Schliche kam", antwortete Habylet lächelnd.
    „Ich bin froh, daß Sie mir keine Vorwürfe machen." Lamely ließ sich aufatmend in einen Sitz zurücksinken. „Jetzt, da alles vorüber ist, mache ich mir Gedanken darüber, wie wir unsere Schweine vor einer Entdeckung retten können."
    „Die SCENDALA wird wahrscheinlich in irgendeine Werft gebracht", fuhr Lamely fort. „Sie werden ein anderes Schiff bekommen."
    „Es ergeben sich zweifellos einige Probleme", gab Habylet zu. Er zwinkerte Lamely zu. „Wir werden sehr vorsichtig sein müssen, wenn wir unsere Schweine behalten wollen."
    „Ich bin überzeugt davon, daß wir es schaffen", sagte der Hangaroffizier.
    Sie schwiegen beide und stellten sich vor, wie sie an einer wunderbar gedeckten Tafel saßen mit unglaublichen Mengen von Schweinefleisch.
    Die Gedanken der beiden Männer wurden jäh unterbrochen, als aus den Empfängern des Interkoms ein durchdringender Aufschrei klang.
    Lamely sprang aus dem Sessel auf. Sein Gesicht verlor alle Farbe.
    „Das war die Bestie!" stammelte er.
    „Ja", sagte Habylet mit unheimlicher Ruhe. „Sie ist noch an Bord."
    Hinter ihnen begann ein erschöpfter Raumfahrer vor Entsetzen zu schluchzen
     
    *
     
    Benter schoß, ohne zu denken. Er jagte die ganze Serie von Raketengeschossen in den sich windenden Körper hinein, der halb Bestie und halb Sau war und schrille Schreie ausstieß. Scalloun war vom Rücken des Monstrums geschleudert worden und kroch nun auf Händen und Knien aus dem improvisierten Stall hinaus.
    Syn Rodeger hatte seinen Karabiner hochgerissen und feuerte nun ebenfalls auf das unheimliche Wesen.
    Die Bewegungen des Monstrums wurden langsamer und hörten schließlich völlig auf. Es hatte inzwischen seine ursprüngliche Körperform angenommen. Die Überreste von Flora lagen als schwarze Masse im Stall. Die vier anderen Schweine waren vor Panik außer sich und rannten auf den Gang hinaus.
    Benter beugte sich über die Bestie.
    „Tot", sagte er. „Endgültig tot."
    Rodeger fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief.
    „Was für ein Glück", sagte er. „Was für ein Glück, daß sich die Bestie ausgerechnet Flora ausgesucht hatte."
    Benter stocherte mit dem Lauf seiner Waffe im Körper der Bestie herum.
    „Ich habe es geahnt", sagte er. „Ich war mir fast sicher, daß die Kreatur noch an Bord weilte."
    Rodeger begab sich zum nächsten Interkom-Anschluß, um Habylet zu berichten, was geschehen war. Der Major hatte inzwischen Alarm für alle überlebenden Besatzungsmitglieder gegeben, den er nun widerrufen konnte.
    „Die Bestie hat uns überlistet", sagte Rodeger. „Vermutlich hat sie ihren Kampfanzug aus dem Hangar gestoßen und ihn zur Explosion gebracht. Es machte ihr nichts aus, kurze Zeit im Vakuum zu leben. Dann hat sie sich in den Schweinestall geschlichen und Floras Körper übernommen. Eine ideale Tarnung. Zum Glück kamen wir hierher, um Flora zu schlachten, sonst hätten wir die Bestie mit zum Flottentreffpunkt gebracht. Dort wäre es ihr sicher gelungen, in verschiedenen Masken bis zu Rhodan vorzudringen."
    Der Captain hörte Habylet aufatmen.
    „Können wir sicher sein, daß sie jetzt tot ist?" fragte der Major.
    „Ja", sagte Rodeger. „Sie
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